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Femizide in der Nachkriegszeit

Nach dem Kriegsende herrschte in Deutschland ein massiver Frauenüberschuss. Besonders bei der jungen Generation war der Mangel dramatisch. Auf 160 Frauen kamen nur 100 Männer, denn von den männlichen Geburtsjahrgängen von 1910 bis 1927, die komplett zur Wehrmacht eingezogen worden sind, war ein Drittel gestorben. Männer waren Mangelware und dementsprechend begehrt, mitunter aber durch den Krieg auch sehr verroht. Das hatte Folgen für viele Frauen wie zum Beispiel für die 31-jährigen Hildegard Werner und ihre Kinder.

Zwar kam ihr Mann aus dem Krieg zurück – aber nicht zu seiner Ehefrau und den Kindern am Prenzlauer Berg, sondern zu seiner Freundin in Lüneburg, wie sie zufällig erfuhr. Sie reichte kurzentschlossen die Scheidung ein und suchte einen neuen Partner. So kam sie in Kontakt mit einer Heiratsvermittlung. Solche Institute schossen wie Pilze aus dem Boden. Eines davon befand sich in ihrem Nachbarhaus. Dort hing ein vielversprechendes Gesuch, das in etwa folgendermaßen lautete: „Fleischermeister, 35 Jahre, sucht eine nette Frau zwecks baldiger Ehe.“

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Kategorie Nachkrieg

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