Palmnicken
1945 wurden die ostpreußischen Außenlager des KZ Stutthof aufgelöst und die Insassen in die kleine Ostseeortschaft Palmnicken (heute: Jantarny) an der Bernsteinküste getrieben. Den Todesmarsch überlebten von ursprünglich bis zu 7500 Personen nur noch etwa 3000, die am 27. Januar in Palmnicken eintrafen. Der ursprüngliche Plan der SS-Wachmannschaften, die überwiegend weiblichen Häftlinge in einem Stollen des Bernsteinbergwerkes einzumauern, scheiterte. Daher trieb die SS die Gefangenen in der Nacht zum 31. Januar an den Strand von Palmnicken und jagte sie dort unter Maschinengewehrfeuer in die eiskalte Ostsee. Nur 18 der bis zu 7500 überlebten dieses letzte große Massaker an Juden im Zweiten Weltkrieg. Zehn Wochen später nahmen sowjetische Truppen den Ort ein und zwangen die in Palmnicken verbliebene Zivilbevölkerung, die Toten auszugraben und in Massengräbern zu bestatten. Danach wurde jahrzehntelang über das Massaker geschwiegen.
Um diesen Beitrag lesen zu können, musst du Mitglied werden. Mitglieder helfen uns, unsere Arbeit zu finanzieren, damit wir langfristig bestehen bleiben können.
Zu unseren Paketen (Öffnet in neuem Fenster)
Bereits Mitglied? Anmelden (Öffnet in neuem Fenster)