Wilm Hosenfeld
„Wir sind so gern geneigt, einem anderen die Schuld zu geben und sie nicht bei uns selbst zu suchen ... Wir haben seinerzeit, als die Nazis an die Macht kamen, nichts getan, um es zu verhindern. Wir haben die eigenen Ideale verraten, das Ideal der persönlichen Freiheit, der demokratischen Freiheit, der religiösen. Der Arbeiter lief mit, die Kirche sah zu. Der Bürger war zu feige, ebenso die führenden geistigen Schichten. Wir ließen zu, dass die Gewerkschaften zerschlagen wurden, dass die Konfessionen unterdrückt wurden, es gab keine freie Meinungsäußerung in Fresse, Rundfunk. Zuletzt ließen wir uns in den Krieg treiben.“
(Tagebucheintrag vom 6. Juli 1943)
„Ich sehe immer den Menschen vor mir“ ist der Titel der Biographie eines Mannes mit Skrupeln und zugleich das Buch einer großen Liebe. Ausgewertet wurden dafür die Briefe und Tagebücher von Wilm Hosenfeld, eines einstmals überzeugten Nazis, der - im Gegensatz zu vielen anderen – während des „Dritten Reiches“ menschlich geblieben war.
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