Berliner Justizgeschichte
Am Ende des Krieges lebten in Berlin etwa 2,6 Millionen Menschen; 28,5 Quadratmeter des Stadtgebietes waren Ruinenfelder, 39 Prozent des Wohnungsbestandes und 35 Prozent der Industrieanlagen total zerstört. Hunger, Elend und Chaos. Am 2. Mai 1945 unterzeichnete der letzte deutsche Kampfkommandant Berlins in Tempelhof die Kapitulationsurkunde für die Reichshauptstadt, nachdem schon am 28. April 1945 der Militärkommandant der Stadt Berlin Generaloberst Bersarin mit dem Befehl Nr. 1 bekannt gegeben hatte, dass die gesamte administrative und politische Macht in Berlin auf ihn übertragen wird. Die sowjetische Besatzungsmacht machte sich nicht nur daran, die Trümmer des „1000-jährigen Reiches“ aufzuräumen und die Versorgung der Berliner Bevölkerung zu sichern, sie organisierte auch Verwaltung, Polizei und Gerichte neu. Seit dem 14. Mai verkehrten wieder die ersten U-Bahnen, am 19. Mai nahm der Magistrat seine Tätigkeit auf. Der überaus notwendige Aufbau der Gerichtsbarkeit war zum 1. Juni abgeschlossen. In der ausgebluteten, ausgehungerten, zerbombten Stadt wurde geplündert, geraubt und gemordet.
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