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5 Hacks gegen AfD-Frust

1. Nebelkerzen links liegen lassen

Viele Politiker*innen und auch Journalist*innen haben in den letzten Jahren „Verständnis“ für Demokratiefeinde gefordert und ihnen eine kostenlose Bühne geboten. Ihre Verantwortung für die Normalisierung menschenfeindlicher Parolen möchten sie jetzt natürlich nicht übernehmen. Deswegen framen sie die Wahl von Sonneberg lieber als Schuld der Ampel, der Grünen oder als „das hätte niemand kommen sehen können“.

2. Kraft effektiv einsetzen

Was sich geändert hat, sind nicht so sehr die radikalen Einstellungen, sondern vor allem deren Salonfähigkeit. Hier können wir ansetzen. Fremde im Internet, für die unsere Werte null Relevanz haben, werden wir nicht nachhaltig überzeugen: Wäre es so einfach, hätten wir das Problem Radikalisierung schon vor Jahren gelöst. Und wütende Tweets an Politiker*innen? Taugen zum Dampf ablassen, aber nicht zu echter Veränderung. Wo wir wirklich etwas bewegen können? Im direkten Kontakt.

Die Gründe für einen Ausstieg sind häufig dieselben wie für den Einstieg. Wer sich von einer radikalen Gruppe distanziert, tut das also, weil die eigenen Bedürfnisse nicht (mehr) erfüllt werden – und weil er oder sie weiß, dass es einen Weg zurück gibt. Deswegen versuchen radikale Akteur*innen immer als erstes, einen Keil zwischen ihre Anhänger*innen und deren soziales Umfeld zu treiben: Angehörige und Freund*innen bedeuten für sie die größte Gefahr.

3. Banden bilden

Trommle so viele Angehörige und/oder Freund*innen zusammen wie möglich. Gemeinsam könnt ihr schneller und besser einordnen, welche emotionale Funktion die Radikalisierung im Alltag erfüllt. Welche Werte und Ziele für die Person wichtig waren und vielleicht auch jetzt noch sind. Je mehr Informationen wir haben, desto passgenauere Angebote auf demokratischem Boden können wir entwickeln. Und: Je mehr Menschen sich beteiligen, desto weniger emotionale Last trägt die und der Einzelne.

4. Gemeinsamkeiten stark machen

Gibt es irgendeinen Wert, den wir mit der radikalen Person teilen? Gibt es noch (egal, wie klein sie sind!) Themen, bei denen wir uns einig sind? Welche Eigenschaften schätzen wir an der Person besonders? Welche gemeinsamen Erinnerungen sind uns heilig? Und wann haben wir das zuletzt ausgesprochen? Welche Themen und Verhaltensweisen können uns jetzt dabei helfen, dass ein Gespräch friedlich und respektvoll bleibt?

5. Klar und ruhig Grenzen setzen

Egal, ob wir objektiv Recht damit hätten, unser Gegenüber z.B. als „Rassist“ zu bezeichnen: Niemand denkt in solchen Begriffen über sich selbst nach! Indem wir unser Gegenüber bewerten, markieren wir uns selbst als Feind und werden nichts (Gutes) mehr erreichen. Trotzdem müssen wir keinen Menschenfeindlichkeiten zuhören oder ihnen gar zustimmen. Wir können direkt zu Beginn eines Gesprächs kommunizieren, welche Hausordnung wir haben. Welche Kompromisse denkbar und welche Grenzen nicht verhandelbar sind – und welche Konsequenzen aus wiederholter Grenzverletzung folgen, z.B. ein bewusster Themenwechsel oder auch ein Vertagen des Gesprächs. Wichtig: Diese Grenzen und Konsequenzen sollten nicht aus akuter Überforderung heraus gezogen werden, sondern jederzeit und für alle Personen in unserem Leben gelten. Wir sollten weder willkürlich abblocken noch zu viel aushalten, „nur“ weil es sich um eine geliebte Person handelt.

****❤️ Hall of Fame ❤️ ****

Liebe Alexa, liebe Anja, liebe Astrid, liebe Bianca, lieber Carsten, lieber Christian, liebe Daniela, liebe Eva, liebe Eva-Maria, liebe Franziska, liebe Hilke, liebe Kathi, liebe Kathrin, liebe Janine, liebe Justine, liebe Leonie, liebe Maike, liebe Mareike, liebe Maret, liebe Miriam, lieber Paule, liebe Petra, liebe Ruth, liebe Sophie, liebe Steff, liebe Svea, lieber Wolfgang: Ohne euch wäre all das hier nicht möglich. Ich danke euch von ganzem Herzen ;*

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