Jubiläum: 20. Women in Jazz
Das 20. Women in Jazz Festival in Halle bringt ab dem 25. April bis zum 16. Mai einmal mehr Bandleaderinnen, Komponistinnen und Solistinnen aus aller Welt mit sehr unterschiedlichen Ensembles auf die Bühne.
Text: Christina M. Bauer, Fotos: Mitsuru Nishimura, Sony Promotion
Musikerinnen nach vorn, das ist seit 2006 das wesentliche Anliegen des Festivals Women in Jazz in Halle. Es ist in dieser Form in Europa einzigartig und konnte seit dem Start insgesamt bereits mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher in die Saalestadt lotsen. Eine reine Frauenveranstaltung ist es aber keineswegs. Es stimmt: Künstlerinnen stehen hier mehr als sonst als Bandleaderinnen, Komponistinnen und Solistinnen im Mittelpunkt. In den meisten der Ensembles mischen aber zahlreiche Musiker mit. Initiator und Festivalmacher ist außerdem Ulf Herden, Inhaber des Cultour-Büro Halle. Für die diesjährige 20. Ausgabe hat er nun erneut Künstlerinnen aus aller Welt eingeladen, um in der Georg-Friedrich-Händel Halle und der Georgenkirche zu konzertieren. Einige Konzerte finden bereits ab dem 25. April statt, das Kernprogramm dann vom 2.-16. Mai.
Das Programm bringt Newcomerinnen und veritable Jazzstars gleichermaßen auf die Bühne und ist insgesamt in Stil und Besetzung vielfältig. Gleich am 25. April sind zwei der jüngsten Musikerinnen zu hören, Vibrafonistin Carlotta Ribbe und Vokalistin Anna-Karina Barthel. Mit ihrem Duo Klangwelten dürfen sie den diesjährigen Jazzpreis der Stadt Halle entgegennehmen. Die zweite Konzerthälfte spielt das Jazzkollektiv Halle mit Solistin Rieko Okuda am Klavier. Nicht wenige der Veranstaltungen des Festivals sind als Doppelkonzerte gestaltet. Herausragende und stilistisch sehr unterschiedliche Klavierkünstlerinnen werden am Konzertflügel Platz nehmen, von sehr etablierten Musikerinnen wie Hiromi und Julia Hülsmann bis zu spannenden Protagonistinnen der jungen Szene wie Kasia Pietrzko, Johanna Summer oder Katharina Alber. Bei den Sängerinnen finden sich renommierte Stimmen der internationalen Szene wie China Moses, Youn Sun Nah und Rebekka Bakken sowie bereits gut etablierte junge Künstlerinnen wie Mirna Bogdanovic. An Bass und Stimme mit von der Partie ist Ida Nielsen. Von Seiten des deutschen Jazz mischen weitere Künstlerinnen wie Saxofonistin Charlotte Greve und Posaunistin Antonia Hausmann mit, an Trompete und Stimme wird die junge spanische Künstlerin Andrea Motis zu hören sein.
Bigbands wie die Landesjugendbigband Sachsen-Anhalt sind gleichermaßen vertreten wie Chöre, etwa der renommierte Jazzchor Freiburg. Selbst Ballett wird integriert, in der Begegnung von Tänzerinnen und Tänzern des Balletts Halle mit Musikern der Staatskapelle. Für ergänzende Formate wie Open-Air Konzerte, Musikspaziergänge und Jazzpicknicks werden die Veranstaltungsorte ins Grüne hinaus erweitert um die Peißnitzinsel und den Schlossgarten Merseburg. In den vergangenen Jahren wurde das Festival bereits verschiedentlich ausgezeichnet, etwa als Ort der Ideen im Land der Ideen.

Foto 1: Hiromi spielte 2006 das erste Women in Jazz Konzert (Foto: Mitsuru Nishimura)

Foto 2: Rebekka Bakken war ebenfalls bereits beim Festival dabei (Foto: Sony Promotion)
Festivalwebsite mit Programm:
https://www.womeninjazz.de/ (Öffnet in neuem Fenster)