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...wann bin ich gesund? Wie fühlt sich das dann an? Und wie komme ich dorthin?

...der Weg heraus aus einer Essstörung, einer psychischen Erkrankung wie der meinen, ist lang. Steinig. Es geht nach vorn & zurück, es gibt Auf & Abs, Ups & Downs. Es gibt oft keinen Halt, nur schwarze Löcher, in die ich hineinfallen werde & in denen ich all meine Kraft aufzuwenden habe, die ich noch in mir trage. 

...der Weg heraus aus dieser Erkrankung - ich habe ihn eines Tages akzeptiert. Es für mich angenommen, dass er ein Teil meines Lebens ist und an dessen Ende hoffentlich nur noch eines steht: 

die mentale & physische Befreiung aller Ketten, Grenzen & Denkmustern, die mich so lange festgehalten und gequält haben. 

Heute weiß ich noch viel mehr, als noch vor 2 Jahren. Ich weiß, dass eine wahre, vollständige Genesung möglich ist - und bin gerade an diesem einen Punkt, an dem ich dies wiederum auch akzeptieren, spüren & fühlen darf. 

Heute weiß ich, dass mein Weg, wie ich ihn gegangen bin, der richtige war - für mich. Es hätte nicht schneller & nicht langsamer gehen können. Jede Phase, jede Zeitspanne, jeder Rückfall, jedes neu-zu-sich-finden war zwar unfassbar schwer, jedoch auch unfassbar heilsam.

Die Sonne strahlt von einem fast wolkenlosen Himmel. Der Wind weht mir kalt und eisig entgegen, es fehlt nicht viel und mein Atem würde aus kleinen, gefrorenen Wölkchen aus meinem zum Luft holen geöffneten Mund hervorstoßen. Meter um Meter kurbel ich die letzten Steigungen der Straße hinauf, in Gedanken nur auf das baldige Ende und die Ankunft am höchsten Punkt des Passes fixiert. Ich befinde mich auf der Großglockner-Hochalpenstraße, der höchst gelegenen befahrbaren Passtraße in Österreich. Am Gebirgspass Hochtor auf 2504 Metern ist eine kurze Pause angesagt, bevor es nach einem langen Tag im Rennradsattel abwärts in Richtung Tal und somit Campingplatz und Bulli geht.

...dies ist ein Auszug aus meinem Buch-Manuskript, meinem Herzensprojekt und der neuen Buchplanung, das ich mir seit Jahren erträume. Diese Zeilen, sie beschreiben, wie ich die ersten Male die Freiheit, die mir das Radfahren schenkt, schmecken & kennenlernen durfte. Ich lernte hier gerade, dass ich mehr kann, als ich jemals zuvor geglaubt hätte. Ich lernte, dass ich gut zu meinem Körper sein durfte. Dass ich es auch sein musste, wollte ich ihn nicht weiter so ins Verderben quälen und mich weiter kaputt hungern. Ich lernte, dass es wichtigere Dinge gab in meinem Leben - dass es Dinge gab, die mein Herz von grundauf ehrlich erfüllen konnten - die nachhaltiger waren als alles andere, was ich zuvor kannte. 

...mit diesen ersten Erfahrungen begann meine Liebe zu den Langdistanzen. Dem Grenzen ausloten. Dem sich mehr-vertrauen und bei-sich-bleiben. Es begann das Ende aller Zweifel - oder zumindest, sie aktiv anzugehen und ihnen nicht länger zuzuhören. 

...dieser Weg heraus aus der Essstörung - ich habe ihn vor allem radelnd verbracht. Nicht, um Energie zu verlieren, sondern um an mentaler Stärke und Entschlossenheit zu gewinnen, mein Leben nicht weiter an die Magersucht verschwenden zu wollen. Es war jederzeit eine Gratwanderung zwischen zwei Extremen und ist es manchmal auch heute noch. 

Doch hier & jetzt, an diesem Punkt, weiß ich, dass ich frei sein kann. Dass aller Mut, alle Tränen, jede Hoffnungslosigkeit, jedes schwarze Loch, jedes für-sich-einstehen  sich so sehr gelohnt haben - so sehr, dass ich um nichts in der Welt mehr zurück gehen möchte - zurück in eine Welt, in der ich mich selbst nach & nach immer mehr habe verschwinden & verhungern lassen.

Hier & jetzt an diesem Punkt wird es langsam Zeit. Zeit, ein Buch zu schreiben. Über diesen, den meinen Weg. Ein Buch, das ehrlich ist & immer sein soll. Das beschreibt, was dahinter steckt, zwischen diesem einen Wort der Magersucht und einer psychischen Erkrankung, die einfach kaum in Worte zu fassen ist. 

Ein Buch, das Hoffnung gibt. Mut erweckt. Mitgefühl entfaltet. Wege aufzeigt & Selbstliebe anzuregen vermag. Ein Buch, das es seit Jahren schon - in meinem Kopf zwar gibt, doch jetzt als Zeilen, schwarz auf weiß, endlich auch entstehen darf. 

Mit jedem Herzens-Abo, das ihr mir schenkt, könnt ihr mein Herzensprojekt & mich aktiv unterstützen. Ich werde mit Euch jederzeit Teile des Manuskriptes teilen - Euch mitnehmen, auf meine Reise und die Reise der Buchentstehung. Mit einer gemeinschaftlichen Hilfe kann hier ein Traum entstehen - der hoffentlich so vielen Menschen, Betroffenen und Gefährdeten ein Anker sein kann & wird. 

...to be continued. 

Alles Liebe, Kette rechts & Namasté,

eure Heimatnomadin. 

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