Insulin – ein wichtiger Arzneistoff
Liebe Leserin, lieber Leser,
immer mehr Menschen erkranken an Diabetes mellitus – nicht nur in den westlichen Industrienationen. Bei dieser Stoffwechselerkrankung kann der Körper entweder kein Insulin mehr produzieren (Diabetes Typ 1) oder es nicht mehr richtig nutzen (Diabetes Typ 2). Insulin ist ein Hormon, das die Bauchspeicheldrüse herstellt. Es wird über das Blut transportiert und reguliert wichtige Körperfunktionen. Ohne Insulin können Menschen ihre Nahrung nicht richtig verwerten.
Wie wurde Insulin zum Arzneimittel?
Bis in die 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts kam die Diagnose Diabetes mellitus einem Todesurteil gleich. Erst als zwei kanadische Forscher herausfanden, wie sie Insulin zur Behandlung der Zuckerkrankheit herstellen und verabreichen konnten, änderte sich das grundlegend. Dafür bekamen sie den Nobelpreis – und trafen eine folgenreiche Entscheidung. Rückblende: Wie das Insulin entdeckt wurde (Öffnet in neuem Fenster)
Trend in der Diabetes-Behandlung
Humaninsulin kann industriell hergestellt werden, entweder mithilfe von Bakterien und Hefen in gentechnischen Verfahren oder durch chemische Veränderung von Insulin aus Bauchspeicheldrüsen vom Schwein. Doch diese Insuline verschwinden zunehmend vom Markt. Stattdessen konzentrieren sich die Hersteller auf sogenannte Insulinanaloga, die im Vergleich zu Humaninsulin leicht veränderte Eigenschaften haben. Was das für Patient:innen bedeutet. Bald nur noch ein Humaninsulin verfügbar (Öffnet in neuem Fenster)
Neu – aber auch besser?
Insulin icodec ist ein langwirksames Insulin, das bei Erwachsenen mit Diabetes mellitus in der EU seit Mai 2024 zugelassen ist. In Deutschland ist das Medikament seit September 2024 verfügbar. Doch welchen Mehrwert hat es? Dazu liegen jetzt zwei Gutachten vor. Insulin icodec bei Diabetes (Öffnet in neuem Fenster) (€)
Insulinspritzen machen Umweltprobleme
Einweg-Insulinpens sind sehr bequem: Anders als bei der mehrfach verwendbaren Variante müssen Patient:innen sich nicht um das Nachfüllen kümmern, sondern benutzen nach dem Aufbrauchen einfach einen neuen, bereits aufgefüllten Pen. Die Einmalpens haben allerdings einen wesentlichen Nachteil: Mit der Entsorgung wirft man Plastik weg, das aus fossilen Rohstoffen stammt und auf natürlichem Wege nur sehr langsam abbaubar ist. Plastikmüll durch Einwegpens (Öffnet in neuem Fenster) (€)
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Viele Grüße!
Silke Jäger
Bild: ©PeopleImages_iStock