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Begeistert vom Ulmer Klima

Sven Plöger bei einem Vortrag über das Klima im Europapark Rust. Foto: Jürgen Brand

Der Klima- und Wetterexperte Sven Plöger lebt seit mehr als 25 Jahren in der Stadt an der Donau, ist viel unterwegs und erklärt auch von Ulm aus, was mit dem Klima gerade passiert und was wir tun können.

Von Jürgen Brand

"Ich liebe Ulm, das ist genau meine Stadt." Sven Plöger (Öffnet in neuem Fenster) gerät geradezu ins Schwärmen, wenn er von Ulm spricht. Seit 1996 lebt er dort und will auf keinen Fall wieder weg. "Die Einwohnerzahl ist so, dass es richtig Stadt ist. Ich habe Kultur. Die Lage an der Donau und an der Alb ist super", zählt der Klima- und Wetterexperte die Vorzüge der Stadt auf. "Ich fahr gern Rennrad oder Mountainbike und muss nicht erst stundenlang unterwegs sein, bis ich in der Natur bin. Ulm hat die perfekte Größe, die Menschen sind auch nett, wir haben viele Freunde gewonnen, meine Frau und ich."

Ulmer Hauptbahnhof mit Münster im Hintergrund. Foto: Jürgen Brand

Ulmer Hauptbahnhof mit Münster im Hintergrund. Foto: Jürgen Brand

Der Ulmer Hauptbahnhof ist für Sven Plöger ein unverzichtbarer Ort. Als "multipositionaler" Mensch, wie er es selbst ausdrückt, als viel gefragter Experte in Zeiten der Klimakrise, ist er viel mehr in Deutschland unterwegs, als die meisten anderen Ulmerinnen und Ulmer. Die Agentur, mit der er zusammenarbeitet, hat ihren Sitz in Ulm. Sein Büro, das seit Kurzem seine Schwester leitet, ist in Rheinbach in der Nähe von Bonn in Nordrhein-Westfalen. Wenn er "Wetter macht", also den Wetterbericht für die ARD, muss er ein paar Tage nach Frankfurt.

Und dann ist per fast pausenlos damit beschäftigt, den Menschen die immer größer werdenden Probleme des Klimas und damit der Erde und der Menschen zu erklären und zu vermitteln, was jeder möglicherweise tun könnte, um die Erwärmung wenigstens zu bremsen. Zum Beispiel eine Woche Ende Juli: Da war er tagelang auf Drehreise für eine ARD-Dokumentation mit dem mehrdeutigen Titel "#besser Bahn fahren". Darin geht es um die Mobilitätswende, die ja für den Klimaschutz so wichtig ist, um Ideen, wie die Menschen das besser hinbekommen können. Dafür hat er mit vielen Bahnfahrenden gesprochen, mit Verantwortlichen der Deutschen Bahn, auch mit dem Verkehrsminister. Der Sendetermin ist für 4. September, 20:15 Uhr, geplant.

Von der Abendsonne angestrahlte Gewitterwolken über den Alpen. Foto: Jürgen Brand

Von der Abendsonne angestrahlte Gewitterwolken über den Alpen. Über die Alpen und ihre Auswirkungen auf das Wetter hat Sven Plöger auch schon ein Buch geschrieben. Foto: Jürgen Brand

Während der Drehwoche raubten ihm die anhaltenden Wetter- und Klimaveränderungen fast im wahrsten Sinn des Wortes den Atem: Hitzewellen bisher ungeahnten Ausmaßes in den USA, in China, in Südeuropa, mit morgendlichen Tiefsttemperaturen beispielsweise in der Region Palermo von 34 Grad. Fast alle Messstationen im Mittelmeer meldeten die bis dahin höchsten je gemessenen Wassertemperaturen, zwei bis sechs Grad höher als normalerweise, und das schon im Juli. Der wasserwärmste Monat ist eigentlich der August. Und dann wurden noch aus dem gesamten Nordatlantik Temperaturen gemeldet, die ihm kurz die Fassung raubten: "Ich rede ja viel über Klimathemen, aber da habe ich mich zum erstenmal in meinem Leben wirklich dermaßen erschrocken und dachte: Was ist das?" 

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Kategorie Baden-Württemberg

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