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Mehr Reviews! (FUZE 83)

Wieder sind einige Reviews übrig geblieben, die es aus Platzgründen leider nicht in die aktuelle Ausgabe geschafft haben. Hier haben wir noch eine Handvoll Besprechungen, die wir euch aber nicht vorenthalten wollen.

BEAR

Propaganda

Der Propaganda entzieht sich niemand. Diese Aussage bezieht sich nicht direkt auf das vierte Album der Belgier BEAR, sondern auf dessen Konzept. BEAR thematisieren das unablässige Bombardement, vor dem den modernen westlichen Bürger kein Adblocker abschirmen kann. Falls es eine Zeit gab, in der Marketing und die herrschende Ideologie noch voneinander trennbar waren, ist die längst vorbei, klagen sie. Man kann diesem Aufklärungsversuch, der um sein unvermeidliches Scheitern weiß, nur Glück wünschen. Jedenfalls kann sich solche Kritik leisten, wer wie diese Band nicht auf Massenkompatibilität zielt. Ist „Propaganda“ nun Metalcore, Mathrock, Prog oder Djent? Die Antwort lautet „irgendwie ja“. BEAR-Songs sind keine überlangen Kunstobjekte, sie bleiben wütende Rocksongs, nur mit zahlreichen originellen Breaks. Damit entgehen sie der Falle, in der sich Progressive Metal und Mathrock oft wohl fühlen – „Propaganda“ wirkt nie zu verkopft oder konstruiert. Der Hörer nimmt die technischen Kapriolen wohl zur Kenntnis, herausragende Momente sind aber auch ein bluesiges Riff hier oder eine an TOOL erinnernde Gesangslinie dort, oder wie „Mite“ plötzlich mit dem Geräusch marschierender Stiefel endet. BEAR-Songs sind immer komplex und nie zu frickelig. Ob man mit diesem Mittelweg ein größeres Publikum anspricht oder sich zwischen die Stühle setzt, wer weiß. (Pelagic)

Ingo Rieser

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CAULDRON BLACK RAM

Slaver

Angesichts von Songtiteln wie „Graves awaiting corpses“ und „Smoke pours from the orificies of the crematory idol“ (ah ja!) ist von vornherein schon mal klar, das hier wird kein Kindergeburtstag. Kenner wissen natürlich: Das australische Krawall-Trio lärmt sich bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten durchs Underground-Gehölz – sechs Jahre hat sich die Band für ihr viertes Studioalbum nun Zeit gelassen. Das Resultat allerdings klingt eher ernüchternd, oder besser: schlichtweg zu chaotisch. Mal wird in Death-Manier wild gehauen, dann wieder fies gegroovet, dann in rasender Geschwindigkeit gedroschen. Ein stimmiges Bild will dabei aber nicht entstehen. Im Gegenteil, diverse Tempo- und Stilwechsel wirken eher bemüht und verkrampft, und auch die teils arg blecherne Produktion trägt ihr Übriges zum inkonsistenten Gesamteindruck bei. Fazit: Wohl wirklich nur für absolute Szene-Nerds interessant. (20 Buck Spin)

Anton Kostudis

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DECAYING

Shells Will Fall

Die Finnen ackern fleißig. Mit „Shells Will Fall“ erscheint nun der fünfte Longplayer des Quartetts, das sich offensichtlich auf den Rhythmus von zwei Jahren eingestellt hat. Da überrascht es nicht, dass DECAYING gewohnt kompakt und brachial aufspielen. Es ist die erste Platte des seit 2017 bestehenden Line-ups, knüpft aber nahtlos an die Veröffentlichungshistorie an. Der gewählten Kriegsthematik des textlichen Konzepts folgend werden einige der Stücke jedoch straffer und schneller adressiert. Im Zusammenspiel mit den Midtempo-Brechern und düster-schleppenden Passagen entwickeln sich auffällige Kontraste. Das Spiel der Finnen wirkt dadurch variabler und lebendiger. Die Attacken sind ein klarer Pluspunkt. Ansonsten schlägt „Shells Will Fall“ die erwartete Richtung ein: Oldschool-Death regiert das Geschehen, der mit etwas Thrash und doomigen Anklängen versehen wird. Die acht Tracks des Albums wirken solide und stimmig. Neue Erkenntnisse oder besondere Alleinstellungsmerkmale sind im Spiel von DECAYING dabei nicht zu entdecken. (FDA)

Arne Kupetz

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DV HVND

Bollwerk

DV HVND, das sind Sebi, Yannick, Rüdi und MC HellHammer aus dem beschaulichen Idstein bei Wiesbaden und die spielen Punkrock. Punkrock von der guten alten Sorte. Statt verkopfte Texte und komplexe Riffs gibt es hier ehrliche, direkte Aussagen und die volle Breitseite an Power-Akkorden. Was im ersten Moment vielleicht negativ klingen könnte, ist jedoch gar nicht so gemeint, denn auch wenn „Bollwerk“ hier und da etwas prollig daherkommt, sitzt alles genau dort, wo es muss, um eine überzeugende Punk-Platte mit klarer Botschaft zu sein. Wer also ein generelles Grundinteresse an Bands der frühen Schule wie beispielsweise SLIME besitzt, sich aber auch für neuere Kombos wie RADIO HAVANNA und COR begeistert, der bekommt von DV HVND auf „Bollwerk“ in nicht mal zwanzig Minuten ein überzeugende, energisches Album serviert. In der Kürze liegt die Würze. (LastExitMusic)

Christian Heinemann

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KHÔRA

Timaeus

Ähnlich bunt wie das Cover von „Timaeus“ gestaltet sich die Musik von KHÔR. 2012 als Soloprojekt gestartet, dauerte es bis in den April dieses Jahres, bis KHÔRA ihr Debütalbum veröffentlichten. Zusammen mit Gastmusikern wie Henri Sorvali (FINNTROLL), Vicotnik (DØDHEIMSGARD) und Musikern von WILDERUN hat Hauptsongwriter Oleg ein unfassbar vielschichtiges Album geschaffen. Die Musik von KHÔRA lässt sich bedenkenlos in Richtung von progressivem Black Metal schieben, der mit sinfonischen Elementen ausgestaltet stellenweise an DIMMU BORGIR erinnert. Doch „Timaeus“ ist ein hartes, bedrückendes und tiefgehendes Album, das vor allem in dissonanten Parts und den beklemmenden Harmonien aufs Gemüt schlägt. Die vielen Death-Metal-Elemente zeigen („Sempiternal“), dass man die Musik von KHÔRA am treffendsten als Extreme Metal bezeichnen kann, denn auch trotz der Black-Metal-Omnipräsenz ist dieses Album mehr als nur die Summe seiner Teile. Dennoch ist der Sound, den KHÔRA bieten, homogen und lässt das Album als stimmiges Gesamtwerk erscheinen. „Timaeus“ ist ein grundsolides Debüt, das zeigt, wie eigenständig die Musik von KHÔRA bereits ist, während man stellenweise das Gefühl hat, einer modernen Version von EMPEROR zu lauschen. (Soulseller)

Rodney Fuchs

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KILLING SPREE

In Conflict

Die sechsköpfige Gruppe hat sich Ende der Achtziger Jahre formiert und ist nach zwei Umbenennungen seit 2001 unter dem Banner KILLING SPREE aktiv. Die Brandenburger haben unter diesem Namen 2004 ihr Debüt „Choose & Decide“ veröffentlicht. Mit der EP „Rise Of The Unborn Child“ gibt es 2012 einen zweiten Daseinsnachweis. Diesem folgt jetzt – wiederum mit gebührendem Abstand – das Album „In Conflict“. Die wichtigste Erkenntnis: das Sextett ist nach wie vor beisammen und hält dem Melo-Death die Treue. Auf der Suche nach Referenzen lassen sich IN FLAMES von vor zwanzig Jahren und auch OMNIUM GATHERUM anführen. KILLING SPREE arbeiten sowohl mit vordergründigen, prägenden Melodien und reichlich Atmosphäre als auch mit einem markanten Keyboardeinsatz, der die Tiefe der Kompositionen erweitert. Die Cottbusser belegen damit, dass ihnen Nuller Jahre einschlägig bekannt sind. Wer die damalige Genre-Phase schätzt, ist mit „In Conflict“ gut bedient. Die Band findet grundsätzlich eine gute Balance zwischen Härte und Anmut sowie Zugänglichkeit und teils vorwärtsgerichteter Technik. Hierin drückt sich abermals die Fan-Perspektive aus, die dem Album aus allen Poren quillt. Die sechs Musiker haben merklich Spaß daran, ihren Inspirationsquellen nachzueifern. Die Kehrseite der Medaille: KILLING SPREE gelingt es nicht, sich als eigenständig oder besonders auszuzeichnen. Das Ergebnis ist eine gehoben solide Platte. (Black Blood)

Arne Kupetz

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MINATOX 69

Collapse

Mit sympathisch abgespactem Artwork machen MINATOX 69 aus Italien schon vor dem ersten Hören Eindruck. Zumindest sticht das Cover unter den anderen Releases auf meinem Schreibtisch positiv hervor. Die Sympathien könnten aber auch einfach von meiner Vorliebe für Neunziger-Jahre-Cartoons herrühren. An genau diese erinnert mich der muskulöse Zigarre rauchende Bösewicht nämlich, der sich die Welt, die nebenbei von einer Untertasse attackiert wird, zu eigen machen will. Musikalisch geht es dann auf ähnlich angenehm überraschende Weise weiter. Grooviger Thrash mit sehr viel Melodie und hier und da mal einem kurzen Gitarrensolo – kann man hören. „Collapse“ wirkt dabei immer wie aus einem Guss und die Ideen, die immer wieder für Abwechslung sorgen, werden mal hier, mal da eingestreut, ohne sich groß aufzudrängen. Die Songs kommen gut auf den Punkt und sind ansprechend arrangiert. Insgesamt ergibt das ein rundum solides Werk, das das Potenzial der Band deutlich zum Ausdruck bringt. Der Sound ist zwar nicht Weltklasse, versprüht aber einen netten Thrash-Charme. Der große Pluspunkt von „Collapse“ sind die eingängigen und treffsicher groovenden Momente. Man muss sich nicht erst in die CD rein hören, man kann ab dem ersten Takt lässig die Haare mitwippen lassen und genießen. Hier hat man eine Scheibe vor sich, die wirklich lange Spaß machen kann. „Collapse“ stellt für mich ein kleines Positivbeispiel dar, wenn es um die gute alte Do-It-Yourself-Attitüde geht. Eigener Stil, eigener Sound und rundum nette Präsentation. Dann die kleine Prise Humor, die zeigt, dass sich MINATOX 69 nicht zu ernst nehmen, und fertig ist eine gelungene DIY-Scheibe, die man ab und an wieder mal gerne hören wird. (Mad4Music)

Marvin Kolb

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NECK OF THE WOODS

The Annex Of Ire

Grob lässt sich das, was die Kanadier hier auf ihrem zweiten Album abfeuern, unter das Banner Post-Metal stellen. Da dies jedoch ein recht weites Feld ist, wird diese Beschreibung der Musik nicht vollends gerecht. Vielmehr ist es die Vielzahl an Elementen, die NECK OF THE WOODS so besonders macht. Growl-Gesang, melodische Einschübe und groovige Parts, die so auch von GOJIRA stammen könnten, bestimmen das Bild. Ähnlich wie Kollegen wie BETWEEN THE BURIED AND ME gelingt es dem Quintett spielerisch, die einzelnen Fragmente zu einem kohärent klingenden Ganzen zusammenzufassen. Beste Beispiele dafür sind „Vision loser“ oder „Ambivalence“. Selbst wenn ein Song noch so brutal klingen mag, bricht die Band ihn mit einem melodiösen Zwischenspiel auf und erweitert alles um einen Farbtupfer. Möchte man einen Kritikpunkt suchen, so ist hier der Gesang zu nennen, der vergleichsweise monoton daherkommt. So ist „The Annex Of Ire“ alles in allem ein solides, durchweg unterhaltsames Album, das Freunden der genannten Bands gefallen könnte. (Pelagic)

Manuel Stein

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PARASITARIO

Afterlife Truth

Japan-Wochen bei FDA Records. Neben MORTAL INCARNATION veröffentlichen auch PARASITARIO dieser Tage bei dem deutsche Label. Mit einer rohen, jedoch ausgewogenen Produktion ausgestattet, feuert man drei eigene Tracks und ein SKELETAL REMAINS-Cover ab. Paten des Dargebotenen sind DEATH. Kennt man deren Anfangstage, kennt man auch das Schaffen von PARASITARIO. Einfache Rechnung. Trotzdem machen Songs wie „Tsukiyono“ oder „Shattered times“ Spaß. Die Formel funktioniert einfach. Einzig die Coverversion hätte man sich sparen können, die Kalifornier sind zwar eine gute Band, jedoch aktuell noch keine covernswerte. (FDA)

Manuel Stein

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PSYCHONAUT

Unfold The God Man

Wenn man den Stil einer Band als „Psychedelic Post-Metal“ beschreibt und als Referenz von einer Symbiose von PINK FLOYD, TOOL und AMENRA redet, ist das eine Mischung, die im ersten Moment ungewohnter klingt als das eigentliche Ergebnis. Tatsächlich ist „Unfold The God Man“ ein Album, das mit jeder Menge hypnotisierender Passagen eine wahrlich berauschende Wirkung erzeugt. Über die Länge von siebzig Minuten wirkt die Musik von PSYCHONAUT so berauschend, dass man das Zeitgefühl gänzlich verliert und sich im Treiben der Musik vergisst. Egal ob in den instrumentalen Parts oder mit dem stimmigen Gesang, PSCHONAUT wissen ihre Energie perfekt umzusetzen. Ausgestattet mit einer lupenreinen Produktion und großem musikalischen Verständnis beherrscht die Band aus Belgien ihr Songwriting, das auch von Meditation, Religion, Spiritualität und Philosophie geprägt wurde. Klar ist: „Unfold The God Man“ ist edgy. Nicht zuletzt auch weil das Album in 432 Hz (übrigens ein Vielfaches der Zahl 9, die eine große Rolle in der Symbolik von PSYCHONAUT spielt) produziert wurde. Die Edgyness zeigt sich aber auch in der ungewohnten Zusammensetzung des Sounds, der in den neun (!) Tracks zu hören ist. PSYCHONAUT liefern ein Album, das unerwartet frisch klingt, und beweisen damit erneut, dass noch nicht alle Genregrenzen überschritten sind. „Unfold The God Man“ bietet Post-Metal, wie man ihn bisher noch nicht allzu oft zu hören bekommen hat. (Pelagic)

Rodney Fuchs

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RUINAS

Ikonoklasta

Rober und Ángel stammen aus der spanischen Provinz Galizien und mögen Tiere, besonders wenn man die erst ausbuddeln oder aus schlecht beleuchteten Kellerecken scheuchen muss. Dann ist egal, ob die vier, sechs, acht oder gar keine Beine haben, Hauptsache, man kann empfindliche Menschen mit ihnen verschrecken. Die musikalischen Einflüsse ihrer Zwei-Personen-Band funktionieren ähnlich. Die ungefähre Richtung könnte eindeutiger nicht sein, „Ikonoklasta“ kann vereinfachend als Deathgrind-Album beschrieben werden. Rober, der für alles außer Ángels Drums zuständig ist, schreibt sich allerdings ständig in angrenzende Genres rein. Vom Death Metal des Titelsongs zum Crust-Punk von „Fauces de saturno“ und dem Sludge Metal von „Vomitos de sangre“ passt das alles so gut zusammen wie Taranteln und Ratten. Der beabsichtigten Horroratmosphäre steht die Bandbreite ein bisschen im Weg, wenn beispielsweise der Track „Nueva peste (De profundis)“ aufwändig Gruselstimmung aufbaut, die im Geballer des folgenden „Retrovirus“ direkt wieder verpufft. „Ad vermibus gloriam“, der letzte Song des Albums, muss sie danach neu hervorrufen, wofür RUINAS überraschend auf Synthesizer-Sound im Stil eines John Carpenter zurückgreifen. „Ikonoklasta“ ist ein interessantes Debüt, das lediglich etwas kohärenter hätte arrangiert sein können. (Spikero)

Ingo Rieser

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SWEVEN

The Eternal Resonance

Beim Namen Robert Andersson dürfte der eine oder andere Freund der härteren Gangart sofort hellhörig werden: Hat er doch als Fronter bis 2015 mit den schwedischen Deathern MORBUS CHRON für Furore im Oldschool-Segment gesorgt. Nun setzt Andersson seine musikalische Reise mit seinem neuen Projekt SWEVEN fort, entfernt sich dabei aber hörbar immer weiter von seinen Wurzeln. Denn mit Death Metal im klassischen Sinne hat „The Eternal Resonance“ nämlich nur noch wenig gemein. Vielmehr bietet die Platte im Verlauf einer üppigen Stunde Spielzeit einen echten Psychotrip durch verschiedenste Stilrichtungen – von Siebziger-Prog über folkig angehauchte Passagen bis hin zu klagend-epischen Klängen. Anderssons kehliges Organ thront dabei über allem – und sorgt nicht zuletzt für spannende Kontraste, dann beispielsweise, wenn sich das markerschütternde Geschrei des Schweden im psychedelischen „Reduced to an ember“ zu sphärischen, cleanen Gitarren gesellt. Wer also einen Neuaufguss der alten Heldentaten erwartet, ist hier auf dem Holzweg. Wer aber die nötige Offenheit für die anspruchsvollen, vielschichtigen und auch sehr persönlich anmutenden Kompositionen mitbringt, wird mit SWEVEN womöglich einen neuen Schatz entdecken. (Ván)

Anton Kostudis

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TEMNEIN

Tales: Of Humanity And Greed

Im Melodic Death ist schon so ziemlich alles gesagt worden – ein Fakt, mit dem auch der französische Fünfer auf seinem dritten Album zu kämpfen hat. Denn zwar beackert die Truppe hier mit großer Hingabe und Energie ihre Instrumente, arbeitet sich gewissenhaft durch den Genre-Baukasten (doppelläufige Klampfen, eingängige Melodien, Stakkato-Riffs) und kommt mit guten Songs daher, zudem malträtiert Fronter Jocelyn Fidry auf durchaus beeindruckende Weise seine Stimmbänder – nur will der Funke am Ende trotzdem einfach nicht so richtig überspringen. Wohl auch weil „Tales: Of Humanity And Greed“ letztlich eher auf Bewährtes als auf Innovation setzt. Wohlwollend formuliert heißt das „vertraut“, könnte aber eben auch als „altbacken“ wahrgenommen werden. Gut möglich aber, dass TEMNEIN bei vielen Melo-Freunden dennoch ins Schwarze treffen. (Blood Blast)

Anton Kostudis

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YOUNG ’N’ RESTLESS

Wrecked

YOUNG ’N’ RESTLESS spielen schlichten Hardcore für die Bühne. Dementsprechend schnörkellos präsentiert sich die 4-Track-EP „Wrecked“. Wie schon beim Vorgänger „Ruined“ spielen die Jungs aus Frankfurt geradlinig ein kurzes Set herunter und bedienen damit Fans des Klangs der späten Neunziger, frühen Nuller Jahre. Große Überraschungen braucht es hier gar nicht. Artwork, Sound, Texte, Musik – man weiß, was man kriegt und in der richtigen Stimmung greift man dann gerne zu einer dieser DIY-Hardcore-Platten, wie „Wrecked“ sie darstellt. Die EP gleicht dabei in Energie und Aufbau einem netten kleinen Live-Set, zu dem man sich kurz, aber heftig den Frust der Arbeitswoche aus der Seele mosht. Schon der Opener „Circles“ kracht mächtig und mit „Party anthem“ wird die Schiene dann konsequent weiter gefahren. Eine kleine Metal-Kante gibt es dann ebenfalls hier und da zu entdecken. Trotz allem ist es fast lupenreiner Hardcore und damit erfrischend stumpf. Wo andere Bands die eine oder andere Idee zu viel in einen Song packen und somit zu Lasten der Moshbarkeit Einbußen in Kauf nehmen, legen YOUNG ’N’ RESTLESS eine weitere Schippe Geradlinigkeit obendrauf. Sehr zu empfehlen. (DIY)

Marvin Kolb

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