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Review: ARCHITECTS Live at the Royal Albert Hall

Momentan beschränkt sich das Live Business ja auf einzelne Sitzkonzerte mit hohen Auflagen oder Livestreams. Letzteres haben vor ein paar Tagen ARCHITECTS gespielt, für uns war Marvin mit dabei.

Es wird kurz dunkel auf dem Bildschirm und der Ladescreen weicht Bildern der leerstehenden Royal Albert Hall in London. Von CREAM bis OPETH trat hier bereits alles auf, was Rang und Namen hat. Heute stehen ARCHITECTS vor den leeren Rängen und dem gespenstisch verlassenen Innenraum der Halle. Zu Synthesizer Klängen betritt Sänger Samuel David Carter den Innenraum und beginnt mitten in der Halle die Performance zu "Nihilist". Das Konzert beginnt also schon einmal mit Gänsehaut. Die Kamera fährt um den Sänger, während er sich gewohnt präzise und treffsicher durch die Passagen schreit.

Der Bühnenaufbau besteht aus mehreren Plattformen, auf denen die einzelnen Bandmitglieder separiert stehen und performen. Das sorgt für einen guten Überblick und ein sehr stimmiges Bühnenbild. Auf einer großen Leinwand laufen, wie von ARCHITECTS Konzerten gewohnt, Visuals zu den jeweiligen Songs. Dass ARCHITECTS eine fantastische Liveband ist und dass jeder der Musiker sein Instrument so präzise, wie auch stimmungsvoll einsetzen kann steht seit vielen Jahren außer Frage. Was den Stream zu etwas wirklich besonderem macht ist die Mischung aus der wunderschönen Location, den neuen Songs, die man trotz leerer Clubs nun auch endlich live hören kann und dem kleinen Akustikset, dass die Band in der Mitte des Raumes, umrundet von Kamera-Schienen performt. "A Wasted Hymn" und "Memento Mori" scheinen wie gemacht für eine Akustikeinlage. Der neue Song "Dead Butterflies", den Konzertgänger als erste hören dürfen kracht dann trotz ausladender Gesangspassagen nochmal richtig und die Lust auf das kommende Album wächst. Der bereits veröffentlichte Song "Animals" kann sich ebenfalls live hören lassen und wird mit Sicherheit ein gern gesehener Gast in zukünftigen Setlists der Band.

Foto: Ed Mason

Nach etwas über einer Stunde hat die Band eine gute Mischung aus alten und neuen Songs in einer selten erreichten Intensität auf die Zuschauer einprasseln lassen. Die letzten Noten von "Doomsday" verklingen, die Gänsehaut klingt langsam ab, aber die Faszination für die Liveperformance hallt noch einige Tage nach. Man kann nur hoffen, dass es den Stream bald als nette Beilage für das kommende Album zu kaufen geben wird.

Marvin Kolb

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