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"Kleine Probleme"

„31. Dezember. Steuererklärung, Wohnung putzen, Bett für die Tochter zusammenschrauben, Lebenswerk schreiben, mit dem Rauchen aufhören – eigentlich wollte Lars, neunundvierzigjähriger Vieldenker und angehender Schriftsteller, die Lücke zwischen den Jahren dafür nutzen, endlich alles zu erledigen, was in den letzten Dekaden so auf der Strecke geblieben ist. Das neue Jahr, so sein Plan, sollte in einem aufgeräumten Leben beginnen. Der Zeitpunkt dafür schien perfekt: Die Kinder waren im Auslandsjahr, die Frau unterwegs. Keiner da, der stören könnte.“

Es geht wohl sehr vielen Menschen so, dass man bis zum 31. Dezember alles erledigen möchte und Lars scheint wirklich motiviert zu sein. Anfangs ist auch noch eine Woche dafür Zeit. Das scheint tatsächlich machbar.

„Doch die Woche, in der noch alles zu schaffen gewesen wäre – plötzlich ist sie aufgebraucht. Der letzte Tag des Jahres hat begonnen – mit Nieselregen, wie sonst? Das Haus ist immer noch chaotisch. Das Leben sowieso. Und als Lars den ersten Punkt seiner To-do-Liste ansteuert, fühlt es sich an, als müsse er nicht nur sich selbst, sondern eine ganze Welt neu erfinden.“

Lars erkennt das Problem und macht erstmal eine Liste, die insgesamt 13 Punkte umfasst und die für einen Tag sehr ambitioniert erscheinen, aber ok. Nachdem er es das ganze Jahr nicht geschafft hat so manche Aufgaben abzuarbeiten, wird es wohl nicht ganz klappen. Die Problematik wurde jedoch erkannt und müsste dann zur Erfüllung der Aufgaben anspornen. Für mich sehr schwer zu verstehen, weil ich meine Aufgaben lieber zu früh als zu spät erledigen möchte. Gerade das Thema Ordnung und Sauberkeit kann ich nicht nachvollziehen. Wer aber mit Kindern in einem Haushalt lebt hat sicherlich die eine oder andere Diskussion im Hinterkopf, wenn man das Buch liest. Nele Pollatschek beleuchtet für mich auch die andere Seite der Medaille, was ganz besonders interessant ist. Man möchte Lars trotzdem andauernd schütteln und sagen, fang einfach an!

Mit viel Humor nimmt Nele Pollatschek uns mit in das Leben und Denken von Lars. Die Spannung reist nicht ab, da man natürlich wissen möchte, ob Lars alle seine Aufgaben schafft. Und damit auch sein Leben allgemein ins Lot zu bringen oder sagen wir mal, wie andere es von ihm erwarten würden.

Das Cover des Buches hat mir persönlich sehr gut gefallen und es brachte mich dazu den Vogel, der auf dem Cover dargestellt ist, zu googeln. Es stellt einen Seidenreiher dar, der als Symbol für Reinheit und Eleganz steht. Auf dem Cover steht dieser im Regen. Vielleicht schon ein Hinweis auf die Geschichte? Passend wäre für mich auch die Darstellung eines Schweinehundes gewesen. Kann gar nicht sagen wie dieser aussieht. Ok, Spaß beiseite.

Ganz besonders toll ist natürlich auch das Hörbuch zum Buch, was von Nele Pollatschek selbst gelesen wird. Ich höre Hörbücher gern im Nachhinein nochmal an und finde dass die Story, durch Pollatscheks lesen einen rasanteren Drive bekommt. Ist aber sicherlich Geschmacksache.

Danke fürs Lesen ❤️

Danke an den Galiani-Berlin Verlag für das Rezensionsexemplar.

Kategorie Bücher

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