Leverkusen in Liverpool vermöbelt - Alonso kriegt die Krise
Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Leider hatte ich mit meiner Vermutung gestern im Vorwort (Öffnet in neuem Fenster) recht: Bayer Leverkusen wurde vom FC Liverpool vermöbelt. Vier Gegentore in einer halben Stunde: Das 0:4 ist bitter für eine Mannschaft, die vorige Saison als unbesiegbar galt und jetzt seit Wochen Abwehrprobleme durchlebt. 15 Gegentore in neun Bundesliga-Spielen und fünf in vier Spielen in der Champions League: Das ist für eine Spitzenmannschaft einfach zu viel.
Und es ist auch kein Trost, dass RB Leipzig zeitgleich ein ähnliches Desaster auf der Insel erlebte (1:3 bei Celtic Glasgow), sogar Manchester City (1:4 bei Sporting) und Real Madrid (1:3 gegen AC Milan) strauchelten. Trainer Xabi Alonso muss zu denken geben, dass dieselbe Mannschaft, die vorher Spiele in allerletzter Minute umgedreht und zu eigenen Gunsten entschieden hat, plötzlich im Spiel die Luft ausgeht. Das ist alarmierend.
Vermutlich erlebt Alonso die größte Prüfung seiner noch immer jungen Trainerlaufbahn. Nachdem seine Arbeit anderthalb Jahre nur eine Richtung gekannt hat (nach oben), muss er jetzt einen Anflug von Krise managen. Das mag in Leverkusen leichter fallen als in Fußballhochburgen, weil die Emotionen nicht ins Lächerliche driften.
Aber die Nation wird schon hinschauen, wie Alonso mit der Situation umgeht: Ob er seinen kühlen Kopf bewahrt und mit ruhiger Hand die Trendwende steuert - oder ob die Dinge ihn überfordern. Wenn jemand Deutscher Meister geworden ist, erwartet man halt Größeres. Die Leverkusener werden das 0:4 als Betriebsunfall deklarieren. Man sollte sich nicht täuschen lassen.
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Die Pleite in der Champions League rüttelt am Selbstverständnis der Spieler. Nehmen wir Abwehrchef Jonathan Tah: Jetzt fällt ihm auf die Füße, dass er vor der Saison mit einem Wechsel zu den Bayern geliebäugelt hat. Zu den Branchenreflexen gehört die Frage, ob er noch ganz bei der Sache ist. Die ist natürlich Quatsch und unfair. Aber genau darum geht's: Alonso kriegt die Krise.
Plötzlich beginnen Mechanismen, die ein Trainer nur bedingt beeinflussen kann. Schlagzeilen, Gerüchte, Unterstellungen: Die Klaviatur liefert schräge Töne. Ein Trainer kann nur das eine tun: Das Team durch diese Zeit bringen und Wege raus aus der Krise aufzeigen. Hier zeigt sich, wie weit Alonso als Trainer ist. Er wollte in Leverkusen bleiben, um zu lernen. Das kann er jetzt.
Einen abwehrbereiten Mittwoch wünscht
Euer Pit Gottschalk´
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(Öffnet in neuem Fenster)Heute zu Gast: Tom Häberlein (SID)
National dominiert der FC Bayern wieder – souverän und vor allem viermal in Folge ohne Gegentor. Doch in der Champions League sieht die Lage beim Rekordmeister anders aus. Nach zwei Pleiten in Folge gegen Aston Villa und Barcelona müssen die Münchner gegen Benfica liefern, um das Ziel Top 8 und damit direkte Achtelfinal-Qualifikation nicht aus den Augen zu verlieren. Im Fever Pit'ch Podcast (Öffnet in neuem Fenster) blicken Malte Asmus und Tom Häberlein (SID) auf dieses "Do or Die"-Spiel voraus und nehmen auch Torhüter Manuel Neuer und dessen unterdurchschnittliche Paradenquote von 53 Prozent in den Fokus. Sollte seine Ära in München vielleicht besser im Sommer enden? Oder kann Neuer gegen Benfica alle Zweifel ausräumen? Er habe alles selbst in der Hand, meint Tom Häberlein. Zum Podcast: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)
⚽️ Hystory
Die fünf besten Retter der Bundesliga-Geschichte
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Im Abstiegskampf greift der VfL Bochum nach dem letzten Strohhalm und verpflichtet einen erfahrenen Trainer aus dem Vorruhestand. Dieter Hecking, zuletzt vier Jahre Sportvorstand in Nürnberg, stürzt sich mit 60 Jahren noch mal in das Abenteuer Bundesliga.
Statistisch ist der VfL Bochum ein fast hoffnungsloser Fall. Mit einem Punkt aus neun Spielen stieg noch jedes Team ab. Aber an der Castroper Straße vertrauen sie auf die Kraft der Erfahrung. Schließlich gibt es ja gute Vorbilder. Das waren die fünf besten Ü60-Retter der Bundesliga.
⚽️ Der ewige Spätentwickler Miro Klose
(Öffnet in neuem Fenster)Hat er uns mal wieder alle getäuscht?
Von Alex Steudel
Miroslav Klose spielte im Alter von 20 Jahren noch für die SG Blaubach-Diedelkopff in der Bezirksliga Westpfalz. Ja, genau, DER Klose. Kein Namensvetter. Niemand ahnte damals, was aus ihm werden sollte. Selbst für die besten Scouts, die ein Talent angeblich schon an der Körperhaltung im Kinderzimmerlaufstall ausmachen, war er der Max Mustermann des Weltfußballs: normal, nichts Besonderes, egal. Falls sie ihn überhaupt kannten.
2014 wurde Klose Weltmeister und zum erfolgreichsten WM-Torschützen der Geschichte – er hat bei Weltmeisterschaften öfter getroffen als Ronaldo, Gerd Müller und Lionel Messi.
Jetzt startet er als Trainer durch.
Okay, ich will nichts überstürzen. Man soll den Tag nicht vor dem 34. Spieltag loben. Aber was der so schüchtern wirkende Klose gerade als Trainer des 1. FC Nürnberg abliefert, ist schon erstaunlich. Seine letzten Ergebnisse: 4-0 beim Derby in Fürth, 8-3 gegen Regensburg, 1-1 in Hamburg. Beim HSV war Kloses Club die bessere Mannschaft. Und alle Experten dachten, was Béla Réthy 2014 dachte, als die Klose-Deutschen Brasilien abschossen: Was geht denn hier ab?
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