Die Bayern und ihre Woche der Wahrheit
Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Die BVB-Mitglieder haben auf ihrer Jahreshauptversammlung mehrheitlich gegen den Rüstungskonzern Rheinmetall als Vereinssponsor gestimmt. Es ehrt Noch-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, dass er die Gegenstimmen hört und nicht ignoriert. Er möchte jetzt alle Mitglieder befragen, wie sie zu diesem Deal stehen, und seine Entscheidung nicht von den anwesenden Mitgliedern abhängig machen, die ja immer nur einen Bruchteil der über 200.000 sind.
Ich finde das Vorgehen okay. Man kann ja nicht einerseits immer wieder die Einzigartigkeit des deutschen Vereinswesens im internationalen Profifußball herausheben (Stichwort 50+1) und andererseits das Hohelied des Kapitalismus singen, wenn es um die Kohle gibt. Borussia Dortmund braucht das Geld, gar keine Frage. Aber wenn man stolz auf seine Werte ist, gehören die Konsequenzen dazu. Und notfalls auch Geldverzicht.
Bei der Mitgliederbefragung steht deswegen mehr auf dem Spiel als ein äußerst lukrativer Sponsorenvertrag mit Rheinmetall. Es geht um Werte und damit um das Selbstverständnis beim größten Klub des Ruhrgebiets. Die Bayern haben damals auf ihre Volksmeinung gepfiffen und den umstrittenen Katar-Vertrag durchgeboxt, damit sie die Millionen kassieren konnten. Das heißt ja nicht, dass Borussia Dortmund den Bayern-Fehler wiederholen muss.
Einen friedfertigen Dienstag wünscht
Euer Pit Gottschalk
⚽️ Königsklasse, Bundesliga, DFB-Pokal
Heute zu Gast: Heiko Niedderer (Bild)
Champions-League-Kracher gegen PSG, Liga-Duell in Dortmund und Pokal-Showdown gegen Bayer Leverkusen - ein Stresstest, der viel über Bayern Münchens wirkliche Stärke verraten wird. Nach sechs Pflichtspielen ohne Gegentor wirkt die Defensive zwar stabil, doch kann sie auch gegen Dembélés Tempo, Dortmunds Heimstärke und Leverkusens Kontergefahr bestehen? "Gerade im Pokal wird es für Bayern richtig schwer, das könnte ihr schwierigstes Spiel werden", meint Heiko Niedderer (Bild). Er tippt im Fever Pit’ch Podcast (Öffnet in neuem Fenster) zwar auf Siege in Champions League und Bundesliga, glaubt aber, dass die Münchner ihre Pokalträume gegen Leverkusen begraben müssen. Zum Podcast: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)
⚽️ Wehe, Kompany stolpert in der Königsklasse
https://youtu.be/_bZ4DhooHwM?si=eM8HfPQALkNZNfgm (Öffnet in neuem Fenster)Von Pit Gottschalk
Dienstagabend spielt Bayern München in der Champions League gegen Paris Saint-Germain. Und obwohl auf der Gegenseite Kylian Mbappé längst nicht mehr mitspielt und PSG aus den Play-off-Rängen gefallen ist (nur Platz 25!), ist das keine leichte Aufgabe für den deutschen Rekordmeister.
Der FC Bayern selbst muss in der Königsklasse Boden gutmachen: Nach vier Spieltagen liegt das Kompany-Team mit zwei Siegen und zwei Niederlagen nur auf Platz 17. In der Champions League nutzt der fantastische Bundesliga-Start herzlich wenig. Die Woche der Wahrheit beginnt heute.
Das Programm: Zuerst das Heimspiel gegen Paris St. Germain, dann die Dienstreise nach Dortmund zu den daheim ungeschlagenen Borussen und schließlich das DFB-Pokalduell gegen den wiedererstarkten Titelverteidiger Bayer Leverkusen.
Erst danach wird man wissen, wie stark diese Bayern wirklich sind. Wir erinnern uns: Der eben erwähnte Tuchel leitete seinen späteren Abschied im Herbst ein: Von der überraschenden Pokalpleite in Saarbrücken (1:2) haben er und die Mannschaft sich nicht mehr erholt.
Meisterschaft kein Ersatz für die Champions League
Es sind Kleinigkeiten, die nachher den Unterschied ausmachen. Ein Verein, der am Saisonende das Champions-League-Endspiel im eigenen Stadion veranstaltet, will den Finaleinzug unbedingt. Auf dem Weg dorthin darf Kompany nicht stolpern.
So muss er die Worte von Uli Hoeneß, dass die Meisterschaft längst zugunsten des FC Bayern entschieden ist, auch verstehen: Für den Patriarchen ist die Bundesliga-Meisterschaft schon erreicht gleich abgehakt und jedenfalls keine Kompensation mehr, wenn die Königsklasse Schwierigkeiten bereitet.
Kompany muss, wie man so schön sagt, "liefern". Das klingt bei einem, der sich in kürzester Zeit großes Ansehen an der Säbener Straße erworben hat, etwas banal. Aber der Verweis auf die Verwundbarkeit von Tuchel voriges Jahr sollte ihm eine Warnung sein.
Erfolge aus der Vergangenheit zählen beim FC Bayern wenig, wenn die Gegenwart keine rosige Zukunft oder zumindest den Finaleinzug in der Champions League verspricht. Man wird folglich in einer Woche die Wahrheit sehen - wohin die Reise mit Kompany wirklich führt.
⚽️ Champions League heute im Fernsehen
21 Uhr, Amazon Prime: Bayern München - Paris Saint-Germain
(Öffnet in neuem Fenster)⚽️ Klick gemacht
https://youtu.be/-7grsMKnEK0?si=4sgHDdw5Iv7Zci_N (Öffnet in neuem Fenster)Personalnot bei Bayer Leverkusen
Trainer Xabi Alonso stehen gegen Salzburg nur noch 13 gesunde Feldspieler aus dem Profi-Kader zur Verfügung. Deshalb rückt am Dienstag in der Champions League sogar ein 16-Jähriger in das Spieltagsaufgebot des deutschen Double-Gewinners. Vergangene Saison nutzte Xabi Alonso die ganze Breite des Leverkusener Kaders und rotierte Bayer 04 mit wenigen Verletzten zu Meistertitel, Pokalsieg und bis ins Europa-League-Finale. Ein Zustand , von dem der Baske, der am Montag seinen 43. Geburtstag feierte, aktuell nur träumen kann - und das nicht nur, weil Bayer 04 neun Punkte hinter Spitzenreiter Bayern München in der Liga rangiert. Zum Video: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)
⚽️ Trainersuche mit KI
https://youtu.be/zuew8gQyOtM?si=MBmweoOrYpPRV-0P (Öffnet in neuem Fenster)Von Christoph Stukenbrock
Nehmen wir an, das Leben wäre ein Wunschkonzert - wie würde der Kandidat von Stefan Kuntz für den Trainerposten des Hamburger SV wohl aussehen? Er hätte womöglich die Härte von Felix Magath, den Charme von Jürgen Klopp und er wäre ein Taktik-Genie wie Pep Guardiola.
Die Kategorie Guardiola ist bei der kniffligen Aufstiegsmission des HSV, natürlich, viel zu hoch gegriffen. Machtmensch Magath ist unter Kuntz nicht vorstellbar, die Chance auf Klopp verpasste der HSV bekanntlich im Jahr 2008. Welche Möglichkeiten bleiben Kuntz also - und sind auch realistisch?
Ruud van Nistelrooy, Bruno Labbadia, Lukas Kwasniok - es sind mal wieder etliche Namen, die durch den Volkspark wabern. Doch die eine, die richtig heiße Spur ist bislang nicht auszumachen. Und damit zurück zu Kuntz und seiner Gretchenfrage, seiner ersten großen Personalentscheidung, seit er im Mai als HSV-Chef übernahm.
Nicht weniger als acht Trainer durften sich schon an der Aufstiegsmission beim einstigen Dino seit dem Abstieg 2018 versuchten. Sie alle scheiterten. Vielleicht macht es für Kuntz ja mal Sinn, im verflixten siebten Zweitligajahr neue Wege zu bestreiten.
Wie wäre es zum Beispiel mit der Hilfe von KI? "Basierend auf den aktuellen Entwicklungen und verfügbaren Informationen könnte...", antwortet ChatGPT auf die Frage aller Fragen, "Urs Fischer eine vielversprechende Wahl sein".
Fischer, so sagt es das Programm, habe "mit dem 1. FC Union Berlin bewiesen, dass er in der Lage ist, ein Team aus der 2. Bundesliga in die Bundesliga zu führen und dort zu etablieren. Seine Erfahrung und sein taktisches Geschick könnten dem HSV die nötige Stabilität verleihen."
Nun ist Stefan Kuntz am Zug. Vielleicht lässt er sich ja tatsächlich auch von der KI inspirieren. Mehr als schiefgehen kann es nicht.
Christoph Stukenbrock ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)
⚽️ Was sonst noch so los ist
https://youtu.be/FfObb1zOFEE?si=5laQOlve_3ZLoVO9 (Öffnet in neuem Fenster)Zweiter! Loblied auf Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt ist in der Bundesliga weiter das Team der Stunde. Gegen Werder Bremen feiert Eintracht Frankfurt einen dreckigen Sieg und springt auf den zweiten Tabellenplatz. Die Jungs von Fußball 2000 diskutieren, was Eintracht Frankfurt aktuell so stark macht, ob Eintracht Frankfurt jetzt ein Spitzenteam ist und was für Eintracht Frankfurt am Ende der Saison drin ist. Zum Video: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)
BVB-Legende Michael Zorc kehrt zurück (Öffnet in neuem Fenster)
Michael Zorc sitzt nun im BVB-Aufsichtsrat (Öffnet in neuem Fenster)
Julian Brandt: Erlösung für einen Glücklosen (Öffnet in neuem Fenster)
Bayern-Fans planen eigene Stadionhymne (Öffnet in neuem Fenster)
Gladbach: „Jetzt bloß nicht zu euphorisch zu werden“ (Öffnet in neuem Fenster)