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Welttag des geistigen Eigentums

Am heutigen 26.4. ist Welttag des geistigen Eigentums. Noch immer ist das Bewusstsein für geistiges Eigentum in der breiten Gesellschaft quasi nicht vorhanden. Der Umgang mit den Werken anderer ist entsprechend beliebig. Es wird fleissig geteilt und kopiert, ohne die Urheber*innen auch nur zu nennen.

Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, mit meinem geistigen Eigentum nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Es reicht nur für ein Taschengeld. Und dieses Taschengeld geben mir in erster Linie meine Unterstützer*innen bei Steady, Patreon und Ko-fi. Auch an dieser Stelle wieder Danke dafür!

Ich freue mich auch, wenn meine Beiträge meine Bubble verlassen, indem sie auf den Social Media geteilt werden! Nur so bekomme ich ein größeres Publikum.

Doch meine Blogbeiträge wurden schon ohne Erlaubnis auf fremden Blogs veröffentlicht (ich verlinke das nicht), meine Texte wurden ohne Quellenangabe ausgedruckt und verteilt (Öffnet in neuem Fenster), von mir kurierte Zitate wurden einfach für ein Buch übernommen (Öffnet in neuem Fenster).

Raubkopien sind allerdings so alt wie Bücher. Der Verleger von Christian Gotthilf Salzmann (Öffnet in neuem Fenster) fügte der zweiten Auflage von Salzmanns Buch Anweisung zu einer unvernünftigen Erziehung der Kinder 10 Seiten hinzu, um sich auf diesen ausführlich darüber zu beschweren, dass die erste Auflage so häufig unerlaubt kopiert worden war. Er war richtig sauer! Das wird deutlich. Er schließt mit diesen Worten:

„Und wenn es einen Gauner auch einfallen sollte, von dieser Auflage wieder einen Nachdruck zu veranstalten; so bin ich schon mit einer Idee überein, seinen Marktpreis schnell zu vereiteln, wenigstens seine Krambude so stinkend zu machen, daß sie jeder Gefühlvolle fliehen soll, wie Assa födita.

Ob gleich diese Auflage viele Bogen stärker worden, als die erste; so lasse ich sie doch bey dem vorigen Preis. Erfurt, den 17. July 1788.

Georg Adam Keyser.“

Assa foedita oder Asant ist eine asiatische Pflanze, die in Europa verwendet wurde, um Stinkbomben herzustellen.

Zitat des Tages aus: Anweisung zu einer unvernünftigen Erziehung der Kinder, Christian Gotthilf Salzmann, 2. Auflage, Georg Adam Keyser, Erfurt, 1788

Außerdem ...

Was mache ich hier eigentlich? Ich mache die Arbeit einer Historikerin. Also bin ich Historikern. Du glaubst mir nicht? Lies hier! (Öffnet in neuem Fenster)

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Kategorie Zitat des Tages