Steigende Küsten und rutschende Hänge
Während in Ångermanland die Hohe Küste Jahr für Jahr immer noch ein wenig höher wird, rutschte bei Stenungsund nördlich von Göteborg ein Hang und verschob die Autobahn stellenweise um bis zu 30 Meter. Was war da los?
Ångermanland ist klein. Gerade einmal 130.000 Menschen leben dort. Aber unbedeutend ist die Region im nördlichen Mittelschweden keineswegs. Sie kann sogar mit einigen Rekorden aufwarten - der am stärksten geflößte Fluss, der älteste Bauernhof so weit im Norden, die meisten Felsritzungen, der meiste stinkende Fisch, um nur ein paar zu nennen.
Aber nicht nur dieser Rekorde wegen lohnt sich eine Reise nach Ångermanland. Es ist vor allem die unschlagbare Natur dort oben, die einfach einzigartig ist. Insbesondere die Hohe Küste.
Im Schwedischen gibt es ein Adjektiv, das Landschaften wie die Hohe Küste sehr treffend beschreibt: storslagen. Das kann man sicherlich mit "erhaben" oder "großartig" übersetzen und dennoch trifft storslagen es irgendwie besser. Etwas ist groß (stor), und das trifft einen, es "schlägt" einen, in dem Sinne, dass es einem den Atem raubt, erschlägt, baff werden lässt.
Und genau das trifft auf die Hohe Küste samt ihrem Nationalpark Skuleskogen zu. Sie ist storslagen. In einem neuen Artikel auf elchkuss.de (Öffnet in neuem Fenster) nehme ich dich mit nach Ångermanland. Reise in Gedanken gerne mit:
Erdrutsch bei Stenungsund - die ersten Erklärungen
Während die Hohe Küste aufgrund der skandinavischen Landhebung Jahr für Jahr etwa 8 Millimeter zulegt und damit also wächst, ging es bei Stenungsund am vergangenen Wochenende abwärts.
Die Bilder, die uns von der E6 zwischen Göteborg und Oslo erreichten, wirkten in etwa so, als habe jemand ein Foto entzweigerissen und dann wieder sehr ungenau zusammengeklebt. Luftbilder zeigen (Öffnet in neuem Fenster) die Spuren der Autobahn. Ein Riss durchbricht sie und auf der anderen Seite des Risses liegen sie um 20 bis 30 Meter versetzt da. Auf anderen Fotos sieht man Autos (zum Glück nur wenige), die Spielzeugautos gleich in den Erdmassen liegen. Deren Fahrer haben in der Nacht des Unglücks den Erdrutsch nicht gesehen und sind über die Abbruchkante herabgestürzt. Glücklicherweise kam niemand dabei ums Leben.
Lkw-Fahrer mussten gerettet werden. Dabei gab es auch Amüsantes:
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