Sollten Kinder wählen dürfen? - Bundestagswahl Edition
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Dear Rebel with Kid(s),
neues Jahr, neuer Newsletter - ich wollte etwas frischen Wind und hier ist er! Ab sofort mit neuer Aufmachung, neuen Kategorien, knackig geschrieben und übersichtlich gestaltet. Also so, wie ich selbst gerne Newsletter lese.
Was dir dieser Newsletter in Zukunft bringt? Immer auch meine Termine und Updates, das ist klar! Aber auch:
Neue Kategorien, zum Beispiel das WTF des Monats (1950 is calling!),
die Daily Rebellion mit Impulsen für den feministischen Alltag,
den Rebel-Realtalk (in einem der nächsten Newsletter mit der Journalistin und Bestseller-Autorin Alexandra Zykunov),
bei dem moderne Eltern über die Irrungen und Wirrungen ihres Leben in Rebellion berichten und:
die Kid’s Rebellion, bei der endlich mal die Krümel sprechen und der Kuchen schweigt (lol) - und damit fangen wir heute auch an! Aus guten Grund, denn: Am Sonntag ist die Bundestagswahl und wer darf nicht wählen? Unter anderem: Kinder.
In diesem Newsletter erfährst du, ob es 1. für Kinder wirklich gut wäre, wählen zu dürfen, 2. wie Kinder wählen würden und 3. wie ältere Menschen jüngeren ihre Stimme schenken können - und warum ich dabei auch auf unsere Elterngeneration schiele.
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News zum Thema: Kinder und Jugendliche wählen Links. Woher wir das wissen, wenn sie doch gar nicht wählen dürfen? Kurz: Es gibt die sogenannten U-18-Wahlen, die von jungen Menschen organisiert werden und bei denen U18-Wähler*innen ihre Stimme abgeben dürfen. Dieses Jahr, zwischen dem 7. und 14. Februar haben laut dem Deutschen Bundesjugendring (Öffnet in neuem Fenster) bundesweit über 166.000 Kids mitgemacht. Vorweg: Das Ergebnis fließt nicht direkt in die Bundestagswahl ein, holt aber zumindest eine Stimmung ein und wird in großen Medien veröffentlicht. Wir wissen nun: junge Menschen würden 2025 links wählen! Hier die Wahlergebnisse:
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Interesting: Wenn über 18-Jährige nicht wahlberechtigt wären, würde Die Linke wohl mit Heidi Reichinnek die Bundeskanzlerin stellen. Und weil junge Menschen schon seit Jahren eher links/grün wählen, bemühen sich vor allem politisch ähnlich gesinnte Erwachsene, das Wahlalter herabzusetzen. Weil: Mehr Stimmen für die eigene Lieblingspartei, logisch. Aber wäre das auch für Kinder gut?
Die Diskussion, ob junge Menschen auch wählen können sollten, hat in a nutshell zwei wichtige Argumente:
Ja, junge Menschen sollten auch wählen dürfen, denn schließlich sind sie Teil unserer Gesellschaft und haben noch sehr viel mehr Zukunft vor sich als ältere Menschen. Sie sollten auch bei der Bundestagswahl ein Mitbestimmungsrecht haben und sind sehr wohl in der Lage sich, mit Hilfe von Parteiprogrammen in einfacher Sprache, eine eigene Meinung zu bilden und für ihre Interessen einzustehen.
Nein, junge Menschen sollten nicht wählen dürfen, denn dadurch werden sie auch vor politischer Ansprache geschützt. Skrupellose Politiker könnten sie beeinflussen und unter Druck setzen ; durch manipulative, emotionalisierte Narrative - die etwa ihre Eltern, ihr Zuhause oder auf andere Weise ihr Sicherheitsgefühl betreffen - oder auch durch politische Streitgespräche und Spaltung in der Schule. Kinder sollten eine Kindheit frei von diesem Druck erfahren dürfen.
Ehrlich? Ich kann beide Argumente gut nachvollziehen. Meine Meinung: Wenn Kinder wählen dürften, dann müsste es strenge Regeln bzgl. der Ansprache geben, die das Kindeswohl wahren. Ähnlich wie bei Kindernachrichten. Denn beim Wahlkampf verschieben sich schnell mal moralische Grenzen, wie wir zuletzt überall auf der Welt sehen konnten.
Was, wenn Kinder Parteien gründen dürften?
Bevor wir gleich zu der Frage kommen, wie wir jungen Menschen tatsächlich eine Stimme schenken könnten, will ich die U18-Wahl noch ein wenig weiterspinnen und habe Eltern auf Instagram eine Frage an die Hand gegeben, die sie zuhause mit ihren Kindern besprechen sollten: Kinder, wenn ihr eine Partei gründen dürftet, was würdet ihr fordern?
Und dabei sind wirklich schöne Antworten herausgekommen, die mich und meine Assistenz Lisa dazu beflügelt hat, entsprechende Wahlplakate zu erstellen - sieh selbst.
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Übrigens: Vor ein paar Jahren habe ich, wenn ich mich recht erinnere, das erste Mal von der Journalistin und Bestsellerautorin Mareice Kaiser gehört, dass sie ihre Tochter fragt, welche Partei sie wählen würde und das Kreuz an entsprechender Stelle setzt - ein radikaler Gedanke, der Kindern ebenso politische Selbstwirksamkeit vermitteln kann wie die U18-Wahl. Vorher hatte Kaiser mit ihrer Tochter die Wahlprogramme in einfacher Sprache gecheckt.

Wir können unseren Kindern also unsere eigene Stimme schenken - das ist zwar rechtlich nicht erlaubt, aber wer sollte das kontrollieren? Okay, ja, leider dürfen Kinder - genauso wenig wie Ehemänner, hehe - nicht mit in die Wahlkabine kommen, denn die Wahl soll frei und anonym erfolgen. Aber per Briefwahl kann man auch diese Herausforderung umgehen. Mein Kind hat einfach vor der Wahlkabine gewartet und ich habe wie besprochen meine Stimme abgegeben.

Omas gegen Rechts
Und wenn man den Gedanken weiterspinnt, dann könnten wir auch mit unseren Eltern, also der Großelterngeneration, sprechen und sie bitten, eine bestimmte Partei zu wählen. Falls du mir jetzt gedanklich den Vogel zeigst: Ja, schon klar, ein solch heikles Thema können nicht alle mit ihren Eltern besprechen - dann lass es bitte auch. Aber es gibt sicher eine recht große Zahl an Erwachsenen, die zwar eine gewisse Hemmschwelle spüren, aber sich doch einen Ruck geben könnten - denn mal nebenbei, bis jetzt gibt es gut ein Drittel Wahlberechtigte, die noch unentschieden sind. Ich persönlich habe Ende Januar meine Hemmschwelle überwunden und meine Mutter einfach mal gefragt, denn mehr als dass sie Nein sagt, konnte mir nicht passieren. Und siehe da: Mama is Queen.

Wenige Wochen später steht Heidi Reichinnek mit Die Linke sogar bei 6 bis 9 Prozent, je nachdem, welcher Umfrage man glauben mag. Es kann sich eben doch mehr bewegen als wir manchmal annehmen!

Wir haben noch einige weitere Wahlplakate, die du ab Freitag, den 21.02. um 18 Uhr auf meinem Instagram-Account @anne_dittmann findest. Schau gerne vorbei! Und noch viel wichtiger: GEH WÄHLEN. <3
Nun zu meinen Terminen … ehe am Ende noch ein süßes Wahlplakat kommt.
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Drei auf einen Streich: Ich moderiere die Buchpremieren von Susanne Mierau (Emotional Load), Leandra Vogt (Cycle Breaker) und Isabel Huttarsch (Mamapsychologie)
Wann? Donnerstag, den 6. März 2025 um 19 Uhr,
in der Urania, Berlin
Ich halte einen Vortrag über Alleinerziehende
Wann? Freitag, den 14. März 2025 um 10h -11h30
im Festsaal des Landratsamts München am Mariahilfplatz 17 (Auch Externe dürfen kommen!)
Meine eigene Buchpremiere “Jungs von heute, Männer von morgen - Was unsere Söhne für eine gleichberechtigte Zukunft von uns brauchen”
Wann? Dienstag, den 6.Mai 2025 um 19 Uhr
im Pfefferberg-Theater Berlin
(Ein signiertes Exemplar von Jungs von heute kann man über Autorenwelt (Öffnet in neuem Fenster) bis zum 13. April vorbestellen - nur wer dort vorbestellt, bekommt zudem ein Extrakapitel!)
Ich spreche auf einem Panel von Bündnis90/ Die Grünen über Alleinerziehende - mehr Infos folgen
Wann? Samstag, den 5. Juli in Düsseldorf
Alle unterstrichenen Texte sind anklickbar - so kommst du zu mehr Infos :)

Das war’s schon wieder von meiner Seite. Wenn dir der Newsletter gefällt, dann sag’s gerne weiter! Und schreib mir bei Anmerkungen/Tipps/Terminen/Fragen gerne eine Mail assistenz@annedittmann.de (Öffnet in neuem Fenster) oder auf Insta.
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Wir lesen uns sehr bald wieder!
Deine Anne