Genres, die wir nicht mögen {#3 Newsletter}
Herzlich willkommen zum Die Bücherstaplerinnen Newsletter! Wir, Antje Tomfohrde und Valerie Wagner, schreiben einen Newsletter zu unseren Podcast-Folgen. Lass uns lesefreudig ins Wochenende starten!
Heute mit diesen Themen:
Im Fokus: Genres, die wir nicht mögen
Bücher- und Leseempfehlungen von Antje und Valerie
Neueste Rezensionen von Antje und Valerie
Das dritte Thema: KI in der Buchbranche
Im Fokus: Genres, die wir nicht mögen
In der aktuellen Folge des „Bücherstaplerinnen“-Podcasts haben Antje und ich ein spannendes Experiment gewagt. Wir haben uns gegenseitig Bücher aus Genres ausgesucht, die wir normalerweise meiden. Ziel war es, unsere Komfortzonen zu verlassen und neue literarische Welten zu entdecken.
Antjes Wahl für mich: Pantopia von Theresa Hannig
Antje hat mir „Pantopia“ von Theresa Hannig empfohlen. Das Buch behandelt künstliche Intelligenz und eine mögliche neue Weltordnung. Leider hat es mich enttäuscht. Statt einer inspirierenden Utopie fand ich einen düsteren Gegenwartsroman vor. Es bot keine neuen Perspektiven, sondern spiegelte nur die Realität wider, die wir täglich in den Nachrichten sehen. Mir fehlte das Visionäre, das mich zum Träumen bringt und inspiriert.
Meine Wahl für Antje: Ein mörderisches Versprechen von Klaus-Peter Wolf
Ich habe Antje den Krimi „Ein mörderisches Versprechen“ von Klaus-Peter Wolf gegeben. Ich hoffte, sie für Krimis begeistern zu können, da Wolf als großer deutscher Krimi-Autor gilt. Doch schon nach den ersten Kapiteln war klar: Das Buch war nicht ihr Fall. Sie fand die Erzählweise zu ausschweifend und manche Beschreibungen übertrieben, fast wie in einem Groschenroman. Für sie war das Buch eher langatmig als spannend.
Fazit unseres Experiments
Obwohl uns die Bücher nicht überzeugten, führten sie zu spannenden Diskussionen. Wir sprachen über unsere bevorzugten Genres und überlegten uns neue Bücher für unsere Leseliste. Am Ende der Folge laden wir unsere Zuhörerinnen und Zuhörer ein, uns Krimi- oder Utopie-Empfehlungen zu schicken. Vielleicht finden wir ja doch noch das perfekte Buch füreinander!
Genres, die wir nicht mögen
Mit einem Klick aufs Bild kommst du zur Folge.
(Öffnet in neuem Fenster)Dir wurde der Newsletter weitergeleitet? Dann kannst du ihn hier abonnieren!
Pantopia
von Theresa Hannig, erschienen im FISCHER Tor Verlag. (Öffnet in neuem Fenster)
Klappentext: Eine bessere Welt ist möglich! Theresa Hannig, die Autorin von „Die Optimierer“, hat eine Utopie für unsere Zeit geschrieben.
Eigentlich wollten Patricia Jung und Henry Shevek nur eine autonome Trading-Software schreiben, die an der Börse überdurchschnittlich gut performt. Doch durch einen Fehler im Code entsteht die erste starke künstliche Intelligenz auf diesem Planeten – Einbug.
Einbug begreift schnell, dass er, um zu überleben, nicht nur die Menschen besser kennenlernen, sondern auch die Welt verändern muss. Zusammen mit Patricia und Henry gründet er deshalb die Weltrepublik Pantopia. Das Ziel: Die Abschaffung der Nationalstaaten und die universelle Durchsetzung der Menschenrechte. Wer hätte gedacht, dass sie damit Erfolg haben würden?
„Komm nach Pantopia. Hier sind alle willkommen!“
Ein mörderisches Paar - Das Versprechen
von Klaus-Peter Wolf, erschienen im Fischer Verlag.
Klappentext: Es gibt mehr als 467 Ostfriesenkrimis und 68 Ermittler - hier kommt die neue Nummer Eins!
Die neue Serie von Nummer 1-Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf ab Juni im Buchhandel
Er ist ein Mann mit Prinzipien. Und er scheut vor Mord nicht zurück. Sie ist eine Frau mit Hintergrund. Und äußerst schlagfertig. Gemeinsam spielen sie nicht nur Golf!
Ein dreizehnjähriger Schüler ist tot. Gestorben an einer Überdosis Heroin. Der, der dafür verantwortlich ist, wurde gerade freigesprochen. Aus Mangel an Beweisen. Und weil sich viele Zeugen nicht mehr erinnern konnten. Weil die Polizei Fehler beging. Also konnte der, den sie auch den Holländer nennen, das Gerichtsgebäude als freier Mann verlassen. Das lasse ich ihm nicht durchgehen, denkt sich Dr. Bernhard Sommerfeldt. Ich werde ihm einen Besuch abstatten müssen. Und seine zukünftige Ehefrau ahnt, dass es mit dem beschaulichen Leben in Ostfriesland so schnell nichts werden wird.
Das neue Dream-Team in der Spannung - Sie sind ein mörderisches Paar und haben sich ein großes Versprechen gegeben!
Dir wurde der Newsletter weitergeleitet? Dann kannst du ihn hier abonnieren!
Bücherempfehlungen von Antje
Wohnverwandtschaften von Isabel Bogdan, erschienen im Kiepenheur & Wisch Verlag
Nach den ersten paar Seiten war meine große Befürchtung, dass es ein vor sich hinplätschernder Wohlfühlroman wird. Das ist es nicht geworden, so viel sei hier schon mal gesagt. Isabel Bogdan nimmt sich die Zeit, das Beziehungsgefüge innerhalb der Wohngemeinschaft aufzubauen. Man lernt langsam die einzelnen Charaktere kennen. Hier lässt sie jede einzelne Person ein Stück in der Ich-Form erzählen. Dadurch braucht es etwas, um hineinzukommen in die Geschichte.
Gleichzeitig ist es eine gute Wahl, die Geschichte so zu erzählen, denn so bekommt man Einblick in die unterschiedlichen Gedanken und Gefühle der einzelnen Personen. Wie empfinden sie sich gegenseitig? Sind sie alle so, wie die anderen sie wahrnehmen oder gibt es etwas, was sie einander nicht sagen? Gerade am Ende des Buches werden diese Ich-Berichte immer wichtiger.
Ventoux von Bert Wagendorp, erschienen im btb Verlag, aus dem Niederländischen von Andreas Ecke
Ihren Sommerurlaub verbrachte Antje in der Provence. Daher war es für sie naheliegend das Buch Ventoux von Bert Wagendorp direkt auch vor Ort zu lesen. In der neuesten Folge erzählt sie über seinen Roman vom Mont Ventoux, ein Berg der im Département Vaucluse, Frankreich in den Provenzalischen Voralpen liegt und bei Rennradfahrern sehr beliebt ist.
Ventoux von Bert Wagendorp ist ein Roman über Freundschaft, Nostalgie und den Umgang mit der Vergangenheit. Die Geschichte dreht sich um eine Gruppe niederländischer Freunde – Peter, Joost, David, André und Bart –, die in ihrer Jugend durch eine Leidenschaft für das Radfahren miteinander verbunden waren. Während eines entscheidenden Sommerausflugs in den 1980er Jahren erklommen sie gemeinsam den Mont Ventoux, einen legendären Berg in der Provence, bekannt aus der Tour de France. Bei dieser Fahrt passiert jedoch ein tragisches Unglück. - Bart ist Journalist und fast fünfzig, als seine Jugendfreunde André, Joost und David unerwartet wieder in seinem Leben auftauchen.
“Zu lieben” von Ulrike Draesner, erschienen im Penguin Verlag
Antje ist Fan von Ulrike Draesner und wir haben auch schon eine Folge über ihren Essay “Eine Frau wird älter” (Öffnet in neuem Fenster) veröffentlicht. Nun berichtet Antje von “Zu lieben”, Draesners neustes Buch, in dem es um ihre Mutterschaft geht.
Klappentext: Mit einem Flug nach Sri Lanka, wo ein Kind auf seine zukünftigen Eltern wartet, beginnt in Ulrike Draesners persönlichstem Buch eine Reise ins Ungewisse. Sie handelt von Ängsten, Zärtlichkeit, von Identitäten zwischen den Kontinenten, von Missverständnissen und Gefahr. Wie wird man eine Familie? Was bedeutet Elternschaft in einer Gesellschaft im Umbruch, in der immer mehr Kinder in ungewohnten Familienkonstellationen aufwachsen? Unkalkulierbar der Prozess. Groß die Überraschungen, unbedingt notwendig der Humor. Was empfindet wohl Mary, das dreijährige Mädchen, das die Welt wechseln muss? Was geschieht mit dem Paar? Und wie findet man sich, ist der Rückflug erst einmal geschafft, als bunte Familie im Deutschland der weißen Menschen zurecht?
Voller Lebenserfahrung erzählt Draesner eine tief berührende Geschichte über die Liebe zwischen Mutter und Kind. So nah, so offen und warm, wie man sie noch nie gelesen hat.
Auf Ulrike Draesners Website findest du ein schönes Interview mit der Autorin von Angela Tsakiris und Rebecca Ellsäßer.
https://www.draesner.de/zu-lieben-interview/ (Öffnet in neuem Fenster)Außerdem hat Antje das Buch “Eine Frau wird älter” rezensiert: “Change of life – Eine Frau wird älter” (Öffnet in neuem Fenster).
“Hoch die Hände, Klimawende” von Gabriel Baunach
Gabriel war bei uns im Podcast zu Gast und Antje hat seinem Buch ebenfalls eine Rezension auf ihrem Blog gewidmet: “Hoch die Hände Klimawende von Gabriel Baunach” (Öffnet in neuem Fenster). Und hier gehts zur unserer Podcastfolge (Öffnet in neuem Fenster).
Das Genre Krimi mit regionalem Bezug
Irrglaube von Willi Keller (Schwarzwaldkrimi), erschienen im Gmeiner Verlag
Aus der Pressemitteilung: »Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen!« Alles beginnt mit leblosen Körpern im Offenburger Gifizsee sowie geheimnisvollen Zeichen, Buchstaben und Zahlen. Nur eine Warnung gegen Sittenverfall? Ein junger Kommissar vermutet mehr und ermittelt auf eigene Faust. Als er tot aufgefunden wird, nehmen Kriminalhauptkommissar Berger und seine Kollegin Tammy in der »Soko Gifiz« die Ermittlungen auf. Die Ermittler werden zunächst in die Irre geführt. Doch dann entdeckt Berger beängstigende Zusammenhänge …
Bittertrauben von Karin Joachim (Ahr-Krimi), erschienen im Gmeiner Verlag
Aus der Pressemitteilung: Im Ahrtal laufen die Vorbereitungen zum »Tag der offenen Weinkeller«. Jana Vogt, Tatortfotografin aus Köln, arrangiert gerade ihre Landschaftsfotografien für eine Ausstellung, da wird sie Ohrenzeugin eines Komplotts. Wird es Jana gemeinsam mit dem Koblenzer Kriminalkommissar Clemens Wieland gelingen, das Verbrechen zu verhindern? Der Wein und die aufkeimende Liebe benebeln die Sinne, und um Mitternacht liegt plötzlich ein Toter auf der Brücke über die Ahr. Befindet sich der Mörder unter den Gästen des Weinguts?
Eifel-Blues von Jacques Berndorf, erschienen im Grafit Verlag
Vor 30 Jahren erschien Jacques Berndorfs erster Eifel-Krimi um Journalist Siggi Baumeister. Die Reihe entwickelte sich schnell zum Bestseller-Garant und hat bis heute viele treue Fans. Zum Jubiläum präsentieren wir in diesem Jahr einen limitierten Sammelband, der Leserherzen höherschlagen lässt. Siggi Baumeisters erste drei Fälle »Eifel-Blues«, »Eifel-Gold« und »Eifel-Filz« sind in dieser Schmuckausgabe vereint.
Allmen und die Libellen von Martin Suter, erschienen bei Diogenes
Allmen, eleganter Lebemann und Feingeist, ist über die Jahre finanziell in die Bredouille geraten. Fünf zauberhafte Jugendstil-Schalen bringen ihn und sein Faktotum Carlos auf eine Geschäftsidee: eine Firma für die Wiederbeschaffung von schönen Dingen. Die Geburt eines ungewöhnlichen Ermittlerduos und der Start einer wunderbaren Krimiserie.
Zu Martin Suter haben wir auch schon eine Podcastfolge gemacht: Folge 8 “Suter, immer wieder” (Öffnet in neuem Fenster).
Bücherempfehlungen von Valerie
Frauen, die wandern, sind nicht allein, von Carry Andrews, erschienen im Goldmann Verlag, aus dem Englischen von Anne Emmert und Katrin Harlaß
Das Buch hat mich gerade wegen dem Titel sehr angesprochen. Denn ich wandere, wie du weißt sehr gerne und viel. Letztes Jahr war ich auf dem Aletschgletscher (hier gehts zum Reisebericht (Öffnet in neuem Fenster)) und dieses Jahr auf der Zugspitze und dem Watzmann (da kommen die Reiseberichte noch). Da war es naheliegend das Buch zu lesen. Was bisher noch nicht passiert ist, aber ich bin dran.
Klappentext: In einer Welt, die von Männern entworfen und selbstbewusst in Besitz genommen wurde, wurden Frauen traditionell andere Rollen als die der Denkerin zugebilligt. Doch auch sie haben sich schon immer in dieser Welt bewegt. Sie haben Landschaften erkundet, Berge erklommen oder ließen sich durch belebte Städte treiben. Sie waren in Begleitung oder allein, oft ihren Lebensumständen trotzend und sich in der Bewegung ihrer selbst als Frauen und Autorinnen vergewissernd. Unterwegs zu sein war für sie nichts weniger als der radikale Akt einer Selbstbefreiung. Gemeinsam mit Kerri Andrews, selbst leidenschaftliche Wanderin und Dozentin für Englische Literatur, begleiten wir zehn der wegweisendsten Protagonistinnen weiblicher Wanderlust durch die letzten dreihundert Jahre. In kenntnisreichen Porträts folgen wir ihren Spuren durch Zeit und Raum – mit Dorothy Wordsworth streifen wir durch Cumbria im Nordwesten Englands, an der Seite von Virginia Woolf erkunden wir Londons Künstlerviertel Bloomsbury, mit Cheryl Strayed nehmen wir den amerikanischen Pacific Crest Trail in Angriff.
Lee Miller: Krieg und Die Frau in Hitlers Badewanne
Darauf aufmerksam wurde ich durch den neuen Film von Kate Winslet “Die Fotografin”, die die Kriegsreporterin Lee Miller porträtiert. Miller war “eine der wenigen Frauen, die in den Vierzigerjahren als Kriegskorrespondentinnen akkreditiert waren, und einer der neuen Stars des Journalismus, die plötzlich am Himmel aufgingen. Lee Millers Berichte und Fotos erschienen in der Vogue, denn selbst die Leser des Mode-Magazins wollten wissen, was es mit den Krauts auf sich hatte.”, so steht es im Klappentexty zu “Krieg: Mit den Alliierten in Europa 1944-1945. Reportagen und Fotos” (Öffnet in neuem Fenster), erschienen im btb-Verlag und nun als Taschenbuch erhältlich.
“Die Frau in Hitler Badewanne” (Öffnet in neuem Fenster), von Serena Dandini, erschienen im btb-Verlag, aus dem Italienischen von Franziska Kristen, ist das zweite Buch, dass ich mir geholt habe.
Klappentext: Auf den Spuren von Lee Miller - Fotografin, Kriegsreporterin, leidenschaftliche Reisende.
Sie gilt als eine der modernsten Frauen der Welt: Die Amerikanerin Lee Miller (1907 -1977). Berühmt geworden als Model und Muse erfolgreicher Männer wie Man Ray und Pablo Picasso, lebte sie schon bald ihre eigene Berufung: als erfolgreiche Fotografin, Kriegsreporterin und leidenschaftliche Reisende. Ihre für die amerikanische Vogue verfassten Reportagen über das Naziterrorregime in Deutschland gingen um die Welt. Nachdem sie Zeugin der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau geworden war, fotografierte David Sherman Lee Miller im April 1945 in der Badewanne der Münchner Wohnung Adolf Hitlers. Das Foto sowie weitere Zeugnisse ihres aufregenden Lebens wurden erst nach dem Tod Millers auf dem Dachboden ihrer Farm in Sussex, England, wiederentdeckt. Serena Dandini würdigt Lee Miller als eine der außergewöhnlichsten Frauen des 20. Jahrhunderts.
Trailer: Die Fotografin mit Kate Winslet
https://youtu.be/DmFYkiUAAA8?si=Dyk4K6JcCNCuwL6Q (Öffnet in neuem Fenster)Trophäe von Gaea Schoeters, erschienen im Zsolnay-Verlag, übersetzt aus dem Niederländischen von Lisa Mensing
Endlich hab ich es geschafft: Die Rezension zu Trophäe ist endlich online!
Eine literarische Jagd auf die menschliche Moral: "Trophäe" von Gaea Schoeters
Trotz eines vollen Terminkalenders hat sich Gaea Schoeters die Zeit genommen mir vier Fragen zu beantworten. Ich habe der flämischen Autorin, die Fragen auf englisch gestellt und erst danach festgestellt, dass sie deutsch spricht. Die Fragen zu den Antworten habe ich jeweils darunter frei auf deutsch übersetzt.
Warum ist die Hauptfigur Hunter White so unsympathisch? Normalerweise sind die Protagonisten die Guten.
Ich habe eine Schwäche für „unsympathische“ Charaktere. Gerade in diesen Zeiten, in denen alles so polarisiert ist und wir alle in unserer eigenen Ecke stehen und schreien, dass wir Recht haben, denke ich, dass es wichtig ist, zu versuchen, Menschen zu verstehen, die völlig anders sind als wir – selbst wenn wir uns wahrscheinlich nach zehn Minuten mit ihnen streiten würden, wenn wir ihnen im wirklichen Leben begegnen würden. Denn wenn wir nicht versuchen, einander zu verstehen, nicht versuchen, eine gemeinsame Basis zu finden, und zwar wenn auch nur eine kleine, anstatt uns auf die Unterschiede zu konzentrieren, gibt es kein Gespräch und ohne Gespräch kann niemand seine Meinung ändern. Bei Hunter war diese gemeinsame Basis meiner Meinung nach seine sehr ehrliche Liebe zur Natur.
Bundesweiter Vorlesetag 2024: “Trophäe” von Gaea Schoeters
Und passend zum heutigen bundesweiten Tag des Vorlesens habe ich eine Folge in meinem Podcast “Die Podcast-Reportage” veröffentlicht und lese aus der Leseprobe von “Trophäe” vor: “Bundesweiter Vorlesetag 2024: Trophäe von Gaea Schoeters” (Öffnet in neuem Fenster).
(Öffnet in neuem Fenster)Das Kartenhaus bricht zusammen – Ein Sommerabend von Cécile Tlili
So vielversprechend der Titel des Buches nach einem schönen Abend mit Freunden klingt, so wenig erfüllt sich diese Vorstellung. Und das ist auch gut so, führt uns Cécile Tlili doch tief in die Gedankenwelt ihrer Figuren. Die Geschichte entwickelt sich ganz langsam und Tlili fügt nach und zieht nach und nach eine Karte heraus, bis das Kartenhaus zusammenstürzt. Eine Nachricht auf einem Handy, die gesehen wird, eine Bemerkung am Rande und eine Katastrophe, die sich im Hintergrund abspielt.
Dir wurde der Newsletter weitergeleitet? Dann kannst du ihn hier abonnieren!
Das dritte Thema: KI in der Buchbranche
Bald steht den deutschen Verlagen eine Software zur Verfügung, die den Verkaufserfolg eines Buches mit einer Trefferquote von bis zu 99 Prozent prognostizieren kann. Das könnte die publizistische Landschaft grundlegend verändern.
schrieb Felix Stephan jüngst in der SZ, in seinem Stück “Die Atombombe” (Öffnet in neuem Fenster). Darin beschreibt er “Die Auswirkungen dieser Software auf die publizistische Landschaft sind jedenfalls kaum überschaubar […]”.
Das Marktforschungsunternehmen Media Control (Öffnet in neuem Fenster) sitzt in Baden-Baden. Gestartet ist es - und das klingt nun fast nach Silicon Valley - 1977 in einer Garage. Damals begann Karlheinz Kögel mit der Ermittlung der Charts für Musik und Video. Erst die Top 50, ab 1980 dann die Top 75. Es folgen die TV-Quoten fürs Fernsehen und die Vergabe des Deutschen Medienpreis, im Auftrag der GEMA das Abrechnungssystem "Diskothekenmonotoring", die neutrale eBook-Plattform ceebo®, Medienanalysen in den Bereichen Buch und Musik, exklusiver Vermarkter der Offiziellen Deutschen Kino-Charts, seit 2015 basieren die deutschen Buch-Charts, also die offiziellen Bestsellerlisten des Börsenblatts (Öffnet in neuem Fenster) der Buchbranche, auf Daten des Handelspanels MC Metis von Media Control. Und auch der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) lässt seit 2018 die Buchmartkdaten über Media Control erheben.
Am 15. Oktober 2024 verkündete das Unternehmen in einer Pressemitteilung: “Kooperation von Media Control und BearingPoint: Absatzprognosen auf dem deutschen Buchmarkt durch KI und Machine-Learning-Algorithmen” (Öffnet in neuem Fenster). Im Grunde geht es um die Kalkulierbarkeit von Erst- und Neuauflagen. Das Börsenblatt fast im Artikel “KI bietet Unterstützung bei Verkaufsprognosen” (Öffnet in neuem Fenster)zusammen:
Mit dem Tool sollen präzise Absatzprognosen erstellt werden.
In die Prognosen fließen zahlreiche Daten und Trends ein.
Aktuell werden mehr als fünf Milliarden Daten in 1,3 Sekunden analysiert.
Anfang 2025 soll die Funktion zur Verfügung stehen.
Sicherlich wird künstliche Intelligenz auch den Literaturbetrieb verändern. Ob es soweit kommt wie Felix Stephan in seinen SZ-Artikel vorhersagt, “ In den Verlagen wird der wirtschaftliche Druck jedenfalls groß sein, Bücher gar nicht erst herzustellen, denen ein lauwarmer Empfang am Markt prognostiziert wird, wird die Zukunft zeigen.
Was denkst du?
Bis bald,
Valerie
PS: Liebe Grüße von Antje!
Dir wurde der Newsletter weitergeleitet? Dann kannst du ihn hier abonnieren!