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Cosplay Corner: Flitzebogen, Feuer frei!

Skizzy und Rieke © Joey Baumbach (Öffnet in neuem Fenster)

Auch heute möchten wir euch ein kreatives Mitglied unserer Community vorstellen und das Spotlight auf ein großartiges Cosplay richten. Nachdem wir letzte Woche Gon erleben durften, geht es heute mit unserer schurkischen Elfenhexe Elaynie weiter.

Julia weiß auf den Tag genau, seit wann sie die Dice Actors verfolgt:

Am 13.11.2022 hat die 26-jährige Düsseldorferin Folge 1 unseres Abenteuers auf YouTube gesehen und ist seitdem vollständig den Geschichten Thayas verfallen. Auch auf unserem Discord-Server ist sie mittlerweile bekannt wie ein bunter Hund – nicht zuletzt, weil sie regelmäßig Filmabende für und mit der Community plant.

Seit Kurzem ist sie zudem als Moderatorin eine der Ansprechpartner*innen für alle Fragen rund um das virtuelle Thaya. Heute aber sind wir es, die ihr Fragen stellen: Und zwar zu ihrem Cosplay unserer elfischen Hexen-Schurkin.

Liebe Skizzy, wie kamst du auf die Idee, einen Charakter der Dice Actors verkörpern zu wollen? Haben dich die Menschen und der Austausch in unserer Community zum Elaynie-Cosplay inspiriert oder bist du eines Morgens aufgewacht und wusstest: Ich werde eine schurkische Elfin?

 

Seit mich das Dice Actors-Fieber gepackt hatte, habe ich ständig mit dem Gedanken gespielt, ein eigenes Cosplay zu erschaffen. Mein allererster DnD-Charakter ist ebenfalls eine Schurkin gewesen, weshalb ich besonders zu Riekes Elfin eine Verbundenheit gefühlt habe. Die Wahl des Charakters, den ich verkörpern wollte, fiel daher ganz klar auf Elaynie. Allerdings war das Ganze damals noch eine Traumvorstellung. Denn zu der Zeit hat es noch keinerlei Vorreiter*innen gegeben, an denen ich mich hätte orientieren können. Ohne ein geeignetes Outfit aus einem Onlineshop oder eine zugeschnittene Perücke war die Umsetzung des Cosplays eine riesige Herausforderung, der ich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht gewachsen war. Zu der tatsächlichen Realisierung des Ganzen haben mich letztendlich Hikari und Lennox inspiriert. Ihre Beiträge zum Erstellungsprozess habe ich immer gespannt verfolgt und nachdem ich die beiden persönlich auf der Leipziger Buchmesse in ihren Gon- und Peren-Cosplays kennengelernt habe, begann die Verwirklichung des Elaynie-Cosplays.

Calimero & Skizzy – © Max (fallenone84 (Öffnet in neuem Fenster))

Hast du dich denn vorher schon an Cosplays gewagt?

Inzwischen cosplaye ich seit ca. 6 Jahren. In der Zeit habe ich einige Charaktere aus verschiedenen Animationsserien verkörpert. Unter anderem Froppy, Bakugo, Todoroki und Shigaraki aus My Hero Academia, Rengoku aus Demon Slayer und Vi aus Arcane. Die Kleidung und die Perücken hierzu hatte ich aber i.d.R. online bestellt. Das Elaynie-Cosplay ist tatsächlich das erste, das ich selbst gemacht habe. Zumindest bis jetzt… Höhö

Skizzy und Tim © Joey Baumbach (Öffnet in neuem Fenster)

Wie bist du deine Verwandlung zu Elaynie angegangen? Hast du dir Teil für Teil vorgenommen oder mehrere Bereiche gleichzeitig bearbeitet? Und hast du mitgezählt, wie viele Arbeitsstunden in deinem Cosplay stecken?

Ich habe mich zunächst an die wichtigsten Teile des Cosplays gesetzt: die Perücke und das Kleid. Die beiden Dinge sind auch mit Abstand am zeitintensivsten gewesen. Einen passenden Umhang hatte ich zum Glück noch zuhause herumliegen.

(Funfact: Ich hatte den Umhang zu seiner Zeit online bestellt. Als Lennox und ich zufällig mal auf das Thema gekommen sind, hat er sich kurzerhand den gleichen Umhang für den ultimativen Partnerlook geordert.)

Den Gürtel und die Tasche habe ich anfangs einfach von einem anderen Cosplay gemopst und in der Zwischenzeit auch eine eigene Ausführung davon genäht. Die Schuhe habe ich ebenfalls von einer bestehenden Kostümierung übernommen und mit schwarzer Farbe besprüht. Zuletzt habe ich dann noch die Handschuhe genäht.

Wie viele Stunden die gesamte Arbeit am Cosplay in Anspruch genommen hat, kann ich leider überhaupt nicht einschätzen. Insgesamt habe ich über drei Monate hinweg daran gewerkelt. Der Zeitaufwand für die vielen handgenähten Kleinigkeiten rechnet sich in vielen Staffeln verschiedener Serien. In die Erstellung des Kleides – vom ersten Entwurf bis zur finalen Version – werden wahrscheinlich 30-35 Stunden geflossen sein. Und auch die Fertigstellung der Perücke wird ähnlich lang gedauert haben. Besonders kurz vor und während des Dokomi-Wochenendes habe ich manchmal bis in die Morgenstunden daran gearbeitet… Bitte nicht zuhause nachmachen!

© Steve (Öffnet in neuem Fenster)

Bist du während der Planung oder Umsetzung des Cosplays auch einmal auf kniffelige Stellen gestoßen? Musstest du für das fertige Cosplay „Kompromisse eingehen“?

Oh… Bis auf ein paar Kleinigkeiten ist alles daran kniffelig gewesen. Abgesehen davon, dass es mein erstes selbstgemachtes Cosplay gewesen ist, habe ich auch das erste Mal mit einer Nähmaschine gearbeitet. Die hatte ich im Übrigen von meiner Mutter geliehen und mit der Hilfe einer nähkundigen Freundin, die mir so manche Tipps und Tricks beigebracht hat, in Betrieb genommen. Wusstet ihr z.B., dass bei dehnbaren Kleidungspartien andere Stiche verwendet werden? Oder, dass man zum Nähen mit bestimmten Jerseystoffen spezielle Jersey-Nadeln braucht? … Ich auch nicht.

Die Arbeit am Cosplay fing schon fantastisch an, weil der gekaufte Stoff zuhause irgendwie nicht den Farbton hatte, wie zuvor im grellen Licht des Verkaufsladens. Das versuchte ich mit Hilfe von Textilfarbe auszugleichen. Leider war das Ergebnis viel zu dunkel und ich experimentierte so lange mit verschiedenen Bleich- und Entfärbemitteln, bis der Stoff zwar endlich wieder hell genug, dafür aber mit unschönen Farbflecken übersät war. Daraus habe ich letztendlich ein Probekleid genäht, um das Schnittmuster für den neu bestellten Jersey nutzen zu können. Der neue Stoff war allerdings viel dünner und elastischer, als der Verfärbte und konnte auch nur mit der einzigen Jerseynadel, die ich besaß, genäht werden. (Vielleicht merkt ihr schon, wo die Reise hingeht…) Eines schönen Abends – in der Dokomi-Woche – ist diese eine, legendäre Nadel abgebrochen. Der Ersatz hat auf sich warten lassen und nur dank einer Freundin, bei der ich mich für ein paar Stunden an die Nähmaschine setzen durfte, ist das Kleid rechtzeitig fertig geworden.

Besonders mühsam ist auch die Arbeit an der Perücke gewesen. Die habe ich umnähen müssen, weil die Tressen (Haarreihen, die am Perückennetz befestigt sind) falsch ausgerichtet waren. Auch der Zopf hat mich anfangs vor einige Herausforderungen gestellt. Aber mit der Hilfe eines Youtube-Tutorials ist er so geworden, wie erhofft.

Ich glaube die einzigen „Kompromisse“, die ich bei dem Cosplay eingehen musste, waren beim Kragen und den zwei langen Haarsträhnen. Der Kleid-Kragen hat mir Probleme bereitet, da er sehr eng am Hals anliegt, man sich das Kleid ja aber auch noch irgendwie über den Kopf ziehen können muss. Trotz elastischem Stoff und dehnbarer Naht waren da gut 10 cm Stoff, die ich dann seitlich umgeklappt und mit Druckknöpfen befestigt habe. Somit kann man das Kleid problemlos anziehen und den Kragen im Anschluss zur Seite klappen, damit er nicht übersteht. Sieht zwar nicht perfekt aus, aber die „Problemzone“ wird i.d.R. vom Umhang oder den Haaren verdeckt.

Bei der Perücke habe ich den Fehler gemacht und die Position der Ohren nicht ausgemessen. Ich habe die Haare drastisch gekürzt und erst im Anschluss festgestellt, dass die beiden langen Strähnen, die sich bei Elaynie eigentlich hinter den Elfenohren befinden, viel zu weit vorne lagen. Das ist etwas, über das ich mich auch immer noch ein wenig ärgere. Aber vielleicht werde ich irgendwann eine neue Perücke bestellen oder die Strähnen versetzen.

© ANK (Öffnet in neuem Fenster)

Ein Funfact zu deinem Cosplay ist, dass hin und wieder eine große Schraube aus deinem Kopf ragt, was beängstigend und spannend zugleich ist. Wofür ist sie da?

Hehe… Ja, das ist inzwischen mein liebster Zaubertrick. Normalerweise schreibt mir der Magier-Kodex vor, das Geheimnis dahinter niemals zu lüften, aber ich mache mal eine Ausnahme für die lieben Leser*innen. Die Schraube, die einige Personen schon zu Gesicht bekommen haben, gehört zu einem Gestell, das unter der roten Haarpracht versteckt liegt. Der Zopf ist nämlich gar nicht mit der eigentlichen Perücke verbunden. Unter dem Zopfband befindet sich ein Schaumstoffstück, an welchem ganz viele lange Haarsträhnen befestigt sind. Dieses kann ich dann einfach auf die sagenumwobene Schraube stecken und nach Belieben wieder abnehmen. Hin und wieder mache ich mir einen Spaß daraus, den Zopf ohne Vorwarnung abzusetzen und mich als fünfter Teletubby oder wortwörtlicher Antennenkopf zu offenbaren. So… Jetzt ist dieses Geheimnis gelüftet.

Neben dir haben noch viele weitere an der Verkörperung ihrer Lieblingsheld*innen gearbeitet. Hast du dich schon vor den Conventions mit anderen Cosplayenden ausgetauscht? Und wie war es, die anderen Menschen in Hüter-Cosplays im echten Leben zu treffen?

Mein erster richtiger Austausch mit Cosplayenden hat tatsächlich auf der LBM stattgefunden. Als ich Hikari als Gon und Lennox als Peren gesehen habe, ist mein Fan-Herz vor Freude explodiert! Die beiden haben ihre Cosplays damals zum allerersten Mal auf einer Convention getragen und ich habe mir so sehr gewünscht, ein Teil davon zu sein. Also habe ich noch am selben Abend die ersten Pläne zur Verwirklichung meiner Ideen geschmiedet, Tutorials geschaut und in der darauffolgenden Woche mit den Vorbereitungen begonnen, damit mein Elaynie-Cosplay rechtzeitig zur nächsten Convention fertig werden würde.

Auf der Dokomi, Ende Juni/Anfang Juli, hatte sich ein kleines Dice-Actors-Cosplay-Grüppchen – bestehend aus Hikari (Gon), Marleen (Flynt), Mizu (Perelina) und mir (Elaynie) – zusammengefunden. Es ist ein total beflügelndes Gefühl gewesen, die verschiedenen Charaktere live zu sehen. Auf der Convention hat auch das erste richtige kleine Community-Treffen stattgefunden und das Zugehörigkeitsgefühl war überwältigend! Umgehauen hat mich auch die Tatsache, dass unsere Cosplays auch außerhalb des Treffens erkannt wurden. Es ist schon ein besonderes Gefühl, wenn man in dieser Masse von Leuten unterwegs ist und eine fremde Person dir plötzlich „Elaynie“ zuruft.

Ganz besonders ist natürlich das Erlebnis auf der AnimagiC gewesen. Die komplette Hüter-Truppe, zahlreiche NPCs und sogar ein Alex-Cosplay… Das war auf so vielen Ebenen episch. Es lässt sich gar nicht in Worte fassen, wie stolz ich war und auch noch immer bin.

Alle Hüter versammelt © Joey Baumbach (Öffnet in neuem Fenster)

Ohne zu viel zu verraten: Gibt es aktuell schon versteckte Hinweise darauf, dass du in der Zukunft auch mal einen anderen Charakter unserer Abenteuergruppe verkörpern könntest?

Oh, ihr dürft gespannt sein… Für die Polaris gibt es womöglich schon supercoole, geheime Pläne – gemeinsam mit Hikari und Elly. Was genau wir uns vorgenommen haben, kann ich natürlich noch nicht preisgeben. Aber es wird episch, so viel kann ich bereits sagen. Unabhängig vom Zeitpunkt oder Anlass habe ich auf jeden Fall große Lust auf weitere, Dice-Actors-bezogene Cosplays. Sowohl von den Hütern als auch von den zahlreichen NPCs. Da ist eher die Frage: Mit welchem fange ich an?

Abseits der Cosplays veröffentlichst du natürlich auch regelmäßig Fanarts auf unserem Discord-Server. Auf welche Art tobst du dich lieber kreativ aus – als tapferes Maler- oder Schneiderlein?

Da fällt die Wahl ganz klar auf das tapfere Malerlein. Ich liebe es zu cosplayen und jetzt, da sich mir durch das DIY-Projekt eine ganz neue Welt an Möglichkeiten geöffnet hat, bin ich motivierter denn je. Aber das Zeichnen begleitet mich schon so viel länger und intensiver. Ich liebe die unendlich vielen Arten und Weisen ein Bild zu gestalten. Vor allem bei Dice Actors-Fanarts ist es total spannend und faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich Momente jeweils interpretiert und umgesetzt worden sind. Genau deswegen gefällt mir das Malen dann doch besser. Aber da das Projekt „Dice Actors“ in den vergangenen Monaten so viel neue Motivation in mir ausgelöst hat, habe ich – neben der Vertiefung meiner Zeichen-Kenntnisse – vor, noch so viel mehr auszuprobieren und zu lernen als nur das Maler- oder Schneidersein.

Vielen Dank, liebe Skizzy, dass du dir die Zeit genommen hast, uns dein tolles Cosplay vorzustellen. Zeit für deine Worte an die Community!

Hallooooo ihr Lieben! Ich möchte mich bei euch bedanken…

Ich danke euch aus tiefstem Herzen für euren Support, die Motivation, die ihr in mir ausgelöst habt, den vielen Spaß und die gute Laune! Danke, dass ihr diese Community zu einem Wohlfühlort für mich und so viele andere Personen gemacht habt. Vielen Dank für die gemeinsame Zeit, all die schönen Momente und die bereits gesammelten Erinnerungen. Vielen Dank für euren Support, eure lieben Worte, euren Hype und all die positiven Dinge, die ihr mit uns allen teilt. Vielen Dank für eure Kreativität und alles, was daraus entsteht… Die GIFs, die Artworks, die Cosplays, die Häkeleien, die Musik, die Videos, die Memes und noch vieles mehr! Und ihr steckt mit euren kreativen Köpfen viele Menschen an! Ihr habt so etwas Großartiges geschaffen… Meine Anerkennung und Dankbarkeit für euch kann ich gar nicht oft genug ausdrücken.

Es macht mich so stolz, so viele von euch wachsen zu sehen… Dabei zu sein, wenn ihr aufblüht und sich euer Selbstbewusstsein durch die Erkenntnis stärkt, dass da Leute sind, die euch ähnlich sind; die euch akzeptieren… Wir sprechen dieselbe Sprache.

In den vergangenen Monaten habe ich eins über euch gelernt: Egal woher man kommt – ihr seid für so viele Menschen der Heimathafen geworden.

© Hikari (Öffnet in neuem Fenster)

Kategorie Community

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