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Cosplay Corner: Mit Stock, Frosch und Feuerblume

Christian und Hikari - © Felipe Zeiger (Öffnet in neuem Fenster)

Christian und Hikari - © Felipe Zeiger (Öffnet in neuem Fenster)

Wir haben eine unglaublich begabte Community, die nicht nur epische Artworks, sondern auch fantastische Cosplays hervorbringt. In unserer neuen Reihe stellen wir euch jede Woche ein Cosplay zu den Dice Actors und den kreativen Kopf dahinter vor. Den Anfang macht heute ein großartiges Cosplay von unserem Lieblingsdruiden Gon.

Jessica, auf unserem Discord-Server auch besser bekannt als „Hikari, Norgovias Mondheilerin“, ist 27 und lebt in Leipzig. Seit dem ersten Trailer im letzten Jahr begleitet sie das Abenteuer der Dice Actors durch den Alltag, nicht nur jeden Samstagabend, sondern auch unter der Woche als Podcast bei der Arbeit. Heute stellt sie sich unseren Fragen rund um ihr großartiges Cosplay.

 

Hikari, dein Gon-Cosplay war eines der ersten, das auf unserem Discord-Server vorgestellt wurde. Was war für dich der Auslöser, einen Charakter der Dice Actors zu cosplayen?

Der Plan, Gon irgendwann zu cosplayen, war schon vor der ersten Folge da. Mittlerweile ist es bei mir so, dass ich meistens, wenn ich irgendetwas neu anfange zu schauen oder zu lesen (seien es Filme, Serien irgendwas auf Youtube oder Manga), direkt überlege wen ich daraus cosplayen will. Wer gefällt mir optisch am besten und bei wem passt im Endeffekt auch der Charakter zu mir. Und so kam es, dass ich mich nach der Charakter-Vorstellung in das Design von Gon verliebt hab und er mir später auch als Charakter nach und nach in den Folgen ans Herz gewachsen ist. Wahrscheinlich war der ausschlaggebende Punkt die Tatsache, dass ich eine Schwäche für Charaktere mit weißen Haaren habe. Ich fand aber auch die luftig-leichte, grüne Kleidung mit der Ballonhose toll. Und für mich sahen die Designs der Anderen am Anfang irgendwie alle gleich aus, was ganz sicher nicht so ist.

Hikari und Lennox als Gon und Peren.

Lennox und Hikari als Peren und Gon - © Phetonix (Öffnet in neuem Fenster)

Hast du schon vorher Cosplays gemacht oder ist Gon dein „Erstlingswerk“?

Ich cosplaye mittlerweile seit über neun Jahren. Wenn ich einige Beispiele nennen darf: Senku aus Dr. Stone, Scanlan und Pike aus The Legend of Vox Machina, Edward aus Fullmetal Alchemist, Izzy und Davis aus Digimon und mittlerweile auch den ein oder anderen eigenen DnD-Charakter – meinen Tiefling und meinen Goblin und noch einige mehr.

Gons Kleidung ist, ganz typisch für einen Druiden, durch Naturtöne definiert. Wie sehr hast du dich bei der Umsetzung an den Charakter-Designs von Trudy (Synticfaye (Öffnet in neuem Fenster)) orientiert? Gibt es auch Komponenten, um die du sein Äußeres erweitert hast?

Ich bin sehr perfektionistisch und möchte jedes einzelne kleine Detail umsetzen, auch wenn es noch so klein ist und man es meistens gar nicht sieht. Dementsprechend habe ich mir die größte Mühe gegeben, alles ganz genau nach Vorlage umzusetzen.

Trotzdem gibt es an diesem Cosplay etwas, was ich das erste mal gemacht habe. Ich habe mir die künstlerische Freiheit rausgenommen, als Innenfutter passenden Motivstoff zu benutzen. Mir wurde als Werbung grüner Galaxy-Stoff angezeigt und ich fand den so schön, dass ich ihn haben wollte. Also habe ich überlegt: was kann ich mit dem Stoff machen? Dann ist mir eingefallen, dass ich den in die Ärmel für Gon machen kann, damit es so aussieht, als hätte er seine eigene Traumwelt in den Ärmeln.

Links: Galaxystoff für das Innenfutter.
Rechts: Hikari mit einem Wollfrosch.

© Caaly (Öffnet in neuem Fenster)

Gibt es Teile, die besonders schwer herzustellen waren? Gons markanter Stab könnte sicherlich eine Herausforderung gewesen sein. Wie lange hast du insgesamt am Cosplay getüftelt, bis du selbst mit dem Endergebnis glücklich warst?

Im Großen und Ganzen: Hätte ich eher angefangen und dementsprechend keinen Zeitstress gehabt, wäre das Cosplay ziemlich entspannt gewesen. Die einzige große Schwierigkeit war es, das von mir liebevoll genannte Bobbie-Problem zu lösen, welches ich ganz meisterlich ignoriert und vor mich her geschoben habe und das bis kurz vor der Messe. Es hat auch sehr viele Anläufe für die Lösung gebraucht, mittlerweile habe ich aber eine ganz vertretbare gefunden.

Ansonsten ging die Herstellung des Cosplays ziemlich gut von der Hand. Ich bin an nichts großartig verzweifelt, außer an der Zeit und teilweise an der Motivation, obwohl ich einige Techniken und Materialien zum ersten Mal benutzt habe. Das Innenfutter war etwas kniffliger, weil ich so etwas bis dahin nur einmal genäht habe.

Für die Perücke habe ich eine neue Technik ausprobiert, die super funktioniert hat. Dazu muss ich noch sagen, dass die Perücke einfach richtig krass widerstandsfähig ist. Ich habe sie seit der LBM nur einmal ausgebessert, damit sie noch fluffiger ist, aber ansonsten transportmäßig nicht gut behandelt. Ich bin ein großer Fan davon, wie gut diese Perücke hält.

Links: Perücke für Gon-Cosplay
Rechts: Bart-Perücke

Ich habe zum ersten mal Bärte gemacht, was auch super funktioniert hat und jetzt mit Version 5 bin ich auch mit der Form zufrieden. Ich habe nach sehr langer Zeit mal wieder Boot-Cover genäht, mit Tipps aus einem Workshop und, bis auf, dass die Abschlusskante etwas sauberer hätte sein können, sind die Schuhe richtig geil geworden. Für die Feuerblume habe ich auch das erste mal mit diesem Material, der Technik und den ersten Schritten für Beleuchtung in Cosplay gearbeitet, was auch super funktioniert hat.

Und natürlich der Stab. Die Technik und das Material war für mich auch komplett neu. Ich habe nur einige Videos zur allgemeinen Verarbeitung gesehen und mich dann ausprobiert, mittels „trial and error“, was man auch am unteren Teil vom Stab gut erkennen kann, weil der noch sehr unbeholfen aussieht. Mittlerweile bin ich auch sehr zufrieden mit dem Stab, denn man wird es nicht glauben, aber ich fand ihn am Anfang nicht gut.

Links: Unfertiger Stock für Gon-Cosplay
Rechts: Hikari probiert das unfertige Cosplay an

Seit der LBM hab ich nur das Netz neu geknüpft und ansonsten nichts geändert. Der Stab ist auch noch nicht richtig fertig, denn es fehlen noch kleine Details, die ich nicht machen kann, bis ich mit dem Netz zufrieden bin. Was ich auch nach zehnmal neu knüpfen immer noch nicht bin. Also hab ich mich erst einmal damit abgefunden und finde Ihn mittlerweile gar nicht mehr so schlimm und kann sagen, dass der Stab eigentlich schon geil geworden ist.

Eine genaue Zeit, wie lange alles gedauert hat, weiß ich nicht. Ich kann nur sagen, dass ich einen Monat vor der Leipziger Buchmesse angefangen habe. Zur LBM war noch nicht alles fertig, das musste dann aber bis zum Contest auf der Novacon fertig gemacht werden. Ansonsten waren es immer mal kleine Ausbesserungen für die Folge-Messen. Der Stab hat ungefähr von Folge 1 bis 25 gedauert, was ich selbst auch total unterschätzt habe. Die Feuerblume, die ich extra für die AnimagiC gemacht habe, hat sechs Stunden gebraucht. Vollends glücklich bin ich noch nicht, es müssen noch einige Kleinigkeiten verbessert werden – irgendwann, vielleicht – aber ich bin mittlerweile sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Rieke gibt Hikari als Gon einen Kuss auf die Wange.

Hikari und Rieke - © Joey Baumbach (Öffnet in neuem Fenster)

Du warst als Gon nicht nur auf Conventions wie der Dokomi und der AnimagiC unterwegs, sondern bist sogar im Cosplay auf großer Bühne aufgetreten. Wie kam es dazu und wie war das für dich?

Auf eher kleiner Bühne ist der „Druide aus DnD“ aufgetreten xD.

Ich habe bei dem Contest schon im Vorjahr teilgenommen und Blut geleckt. Der Plan war es, im darauffolgenden Jahr eine geile Performance hinzulegen und ich hab überlegt, was sich vom Cosplay-Aufwand her für den Contest lohnt, denn dieser Contest ist hauptsächlich auf das Cosplay und die Verarbeitung ausgelegt.

Dafür hatte ich eigentlich ein anderes Cosplay im Sinn, wofür ich viel eher hätte anfangen müssen, also wurde Ende des Jahres meine Convention- und Cosplay-Planung gemacht und es kam der Gedanke, dass Gon dafür gut geeignet wäre. Je mehr ich drüber nachgedacht hatte, umso mehr war ich gehyped... und hab mir alles richtig episch vorgestellt, was mich noch mehr gehyped hat.

Dementsprechend war natürlich auch das Ziel: Bis zum Contest muss dieses Cosplay komplett fertig sein. Es ist schon richtig viel Liebe in dieses Cosplay geflossen und dazu dann nochmal so viel in den Einspieler, die Performance und natürlich das Üben der Performance.

Dazu muss ich kurz einen Schwenker machen, denn ich musste den Auftritt üben und das ging nicht komplett in der Wohnung, weil sie zu klein ist, um mit dem Stab da rumzuwirbeln. Also bin ich bei uns im Wohnkomplex auf den Hinterhof gegangen und habe meine Performance geübt und wurde dabei beobachtet. Nicht nur von einigen fremden Personen, sondern auch noch von einem Nachbarn, was die Situation noch unangenehmer gemacht hat. Schon am Tag vorm Contest war ich nervlich fertig, es wurden noch einige Verbesserungen vorgenommen und die Mappe mit den Progress-Bildern fertiggestellt.

Und dann schreibt mir auch noch Christian den Abend vor dem Contest.

Die Nachricht hat mir den letzten Rest gegeben. Die Nervosität wurde auch am nächsten Tag nicht besser, bis kurz vorher, und dann war ich auch noch als erstes dran... und habe eine geile Performance auf die Bühne gelegt, die ich in dem Moment einfach richtig gefühlt habe. Das war schon ein krasses Gefühl. Auf einmal war die Anspannung wie weg. Und jetzt, im Nachhinein, wo ich mir die Videos sehr oft angeschaut habe, ärgere ich mich richtig, dass ich mich zu oft verzettelt habe. Irgendwann will ich diese Performance nochmal auf der Bühne aufführen, vor ganz vielen tollen Menschis aus der Community, und dann aber perfekt.

© Phetonix (Öffnet in neuem Fenster)

Auf der AnimagiC haben sich noch sehr viel mehr Cosplayende zusammengefunden und die Hüter der Obelisken komplettiert. Wie war eure gemeinsame Zeit?

Die AnimagiC war unbeschreiblich schön und bis jetzt die Krönung auf der Convention-neu-erleben-Reise. Angefangen mit einem Kumpel, der mir gezeigt hat, dass auf Conventions zu gehen und zu cosplayen viel mehr ist, als ich bis dahin erlebt habe, über die Connichi, die meine Convention-Erfahrung noch einmal erweitert hat, mir mehr Selbstbewusstsein gab und den Skill freigeschaltet hat, alleine auf Messen zu gehen, auch mal länger mit Cosplayern ins Gespräch zu kommen und somit neue Freunde kennenzulernen.

Gefolgt von diesem Jahr, welches mit dem Anschreiben meiner zwei Perens, auf der LBM zu cosplayen anfängt, über den Cosplay-Contest auf der Novacon, zur Dokomi, wo ich einen kleinen Teil dieser Wahnsinns-Community kennenlernen durfte und langsam immer mehr Teil davon wurde, bis zum Treffen eines Großteils dieser grandiosen Community beim Hoffest.

Und zu guter Letzt die AnimagiC, die nicht in Worte zu fassen ist. Was das für ein krass anderes Confeeling war. Mich hat es positiv schockiert und glücklich gemacht, dass wir nach nicht einmal einem Jahr eine komplette Cosplay-Gruppe zusammen haben (was generell richtig schwer ist, wenn ich nur einmal darüber nachdenke, dass ich über ein Jahr gebraucht habe, bis wir eine komplette Vox Machina-Gruppe zusammen geplant haben, und bei den Hütern passiert es einfach so, ohne Palnung, wer wen macht) und dann auch noch mit Dopplungen. Ich hätte nie gedacht, dass es so schnell so viele Cosplayer gibt und das macht mich glücklich.

Auch die Tatsache, dass fast alle Anfänger sind und sie ihre Cosplays so unglaublich gut umgesetzt haben, begeistert mich. Ich muss ehrlich sagen, ich glaube, es gibt keinen besseren Cosplay-Start als in dieser Community. Hätte ich dieses Erlebnis damals in meinen Anfängen gehabt, wäre ich vor Glück gestorben. Mich hat die Community auch so krass motiviert, immer wenn ich keine Lust mehr hatte, weiterzumachen. Hab ich Bilder vom aktuellen Stand in den Discord gestellt, kam direkt so viel positives Feedback, dass ich gleich wieder mehr Lust hatte, weiterzuarbeiten. Leider waren wir am Anfang nicht so viele, aber auch zu sehen, was die Anderen für Fortschritte machen und wie sie einzelne Teile angehen, motiviert ungemein, und dafür bin ich unglaublich dankbar. Diesen Motivationsboost hatte ich sonst über Instagram nicht so krass.

Hikari und Tim - © Joey Baumbach (Öffnet in neuem Fenster)

Den Convention-Sommer hast du nun als Druide verbracht. Wie wäre es denn in Zukunft zum Beispiel mit einer schurkischen Halbelfin oder einem saphirfarbenen Drachenblütigen? Hättest du Lust auf ein weiteres Cosplay der Dice Actors?

Hehe, ich darf leider nicht zu viel verraten, denn es ist ein bisschen was in der Planung für die Polaris, aber das ist ein Geheimnis. Es gibt von den Hütern einen Charakter, bei dem ich mir mittlerweile gedacht habe: Ja, das könnte passen, das kann ich mir vorstellen. Auch wenn ich sagen muss: Es fällt mir sehr schwer jemand anderen von den Hütern zu cosplayen, weil ich Gon so ins Herz geschlossen habe.

Ich hätte auch richtig Bock jemanden von den NPCs zu cosplayen, hab auch schon länger überlegt, wer so passen könnte, aber da bin ich mir noch unschlüssig. Soviel kann ich sagen: Ihr könnt euch auf die Polaris freuen.

Alles klar! Liebe Hikari, vielen Dank für deine Zeit und dein großartiges Cosplay. Gibt es noch etwas, das du der Community mit auf den Weg geben möchstest?

Ich habe zu danken. Ohne euch hätte ich dieses Cosplay nie machen können und es würde auch diese großartige Community nicht geben. Also macht weiter so!
Und an all die Süßis aus der Community da draußen: Ihr seid toll, ihr seid alle so unglaublich toll! Und ich bin glücklich, euch kennengelernt zu haben und Teil dieser Community sein zu dürfen. Ich freue mich, noch mehr von euch da draußen kennenzulernen und natürlich die ganzen Süßmäuse, die ich schon kennenlernen durfte, wiederzusehen. Ich freue mich mit euch noch mehr spannende Abenteuer erleben zu können, als nächstes wird die Polaris unsicher gemacht! <3

Kategorie Community

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