Wo ist Wasso?
Es war der Hingucker des MAG-C-Wochenendes: Unser offizielles Wimmelbild-Poster. Ann, die fantastische Illustratorin hinter diesem Werk, hat uns im heutigen Community-Post ein paar Fragen zu dessen Entstehung beantwortet.
Liebe Ann, vielen Dank, dass du so viele Figuren unserer Geschichte auf einem einzigen Bild hast lebendig werden lassen. Wie kam es eigentlich überhaupt dazu?
Das habe ich furchtbar gerne gemacht! Es fing damit an, dass Patze mir Anfang des Jahres mit der Tür ins Haus fiel, eine Idee für ein Multi-Charakter-Poster für die Mag-C zu haben. Ich hatte mich zum DiceActober letzten Jahres schon mit dem Zeichnen mancher NSCs ausgetobt und das ist wohl so gut angekommen, dass ich das nochmal für ein offizielles Motiv machen durfte. Was mich unheimlich ehrt und freut zugleich!
Ganze 36 Charaktere aus dem Universum der Dice Actors haben es letztlich auf dein Poster geschafft. Nach welchen Kriterien habt ihr genau diese Figuren ausgewählt?
Die Prioritätensetzung, wer nun auf dem Poster abgebildet werden soll und wer nicht, war sehr schwierig. Größtenteils sind wir nach Lore-technischer Wichtigkeit gegangen – die Charaktere der Spielenden plus eventuelle Begleitertierchen waren selbstverständlich, genau wie die NSCs, die eine wichtige Rolle in der Geschichte einnehmen (Lady Uriella, Lord Cassian, Perelina, Norgovius IX…).
Darüber hinaus konnten die, die zwar eine kleinere Rolle einnehmen, aber absolut iconic sind, auch nicht fehlen – solche wie Rupert Gasselheim, Pyrox, Volex, Manfred, … Dabei sind wir auch danach gegangen, wer vielleicht noch nie gezeichnet wurde, und welcher dann im Zweifel Priorität bekommen hat. Einige „Big Bad Boys“ hat’s auch gebraucht. Der Balor und Toq kamen dann als massige, böse Gestalten obendrauf dazu.
Bevor du mit der Illustration beginnen konntest, stand noch eine Menge Recherchearbeit an. Was genau musste vorher noch in Erfahrung gebracht werden?
Zuallererst muss man natürlich wissen – wer ist denn bisher überhaupt alles im Abenteuer unserer Hüter aufgetaucht? Mit der Hilfe von Alex, meinem eigenen Wissen und einer großartigen Liste, die Skizzy zufällig geführt hat (danke dafür nochmal <3), haben wir eine Liste zusammengepuzzelt, die aktuell um die 115 Charaktere umfasst.
Bevor man irgendwas weiter planen konnte, mussten wir allerdings das Format festlegen – bei einem A1 Poster kannst du bestimmt irgendwie mit genug Zeit alle Charaktere so reinsetzen, dass man ausgedruckt auch alle erkennt, aber bei A3 brauchst du schon eine Lupe.
Auf diesem A3 Format ging es dann um die Komposition – wie ordnen wir wen an, dass es ein einheitliches Motiv ergibt, und man die Leute am Ende auch noch erkennt? Die Spielenden kommen ja auf jeden Fall drauf, die haben erste Priorität. Dann brauchst du noch Elemente, die das Motiv in ein schönes Bündel zusammenzurren und deinem Blick ein bisschen Orientierung geben. Außerdem sollten die alle auch nicht zu sehr bunt gemischt sein, sondern NSCs die eine Beziehung zueinander haben, sollten im Verhältnis zueinander angeordnet werden, mit den vermeintlich „guten“ und „bösen“ am besten sinnvoll gruppiert. Daraus ergab sich dann erst die ungefähre Anzahl an Leuten, die überhaupt auf das Poster drauf passen würden.
Damit konnten wir dann endlich richtig aussieben – Wer kommt rein? Wen will die Community wahrscheinlich unbedingt in so einem Motiv sehen wollen? Wen wollen wir selbst drin haben, und wen hält der Spielleiter höchstpersönlich für wichtig? Da gab’s einiges an hin und her, aber beim Skizzieren hat sich dann ergeben, wer gut rein passt. Selbst Wasso hat sich ganz zum Schluss noch irgendwie mit reingequetscht! Alle anderen sind dem verfügbaren Platz zum Opfer gefallen – es gibt einige, die wir liebend gern noch mit drin gehabt hätten, aber die einfach nicht mehr gepasst haben.
Die Auswahl ist absolut klasse! Hast du dich bei den Figuren immer nur an Alex‘ Erzählungen orientiert oder auch deine persönlichen Vorstellungen umgesetzt?
Die meiste Zeit habe ich mich daran gehalten, was auch wirklich schon mal gesagt wurde – ich mag es, mich so genau wie möglich an sowas zu halten, und um diese Fakten rum etwas zu bauen, das sich so anfühlt wie ich mir jemanden vorstelle. Da kam Skizzys Liste wieder phänomenal zum Einsatz, weil da auch viele Timestamps und Beschreibungen vermerkt waren. Wenn Charaktere zeichnerisch schonmal dargestellt wurden, habe ich mich meistens daran gehalten – also entweder orientiert an den Artworks von Synticfae und Pfannkuchenherz, meinen eigenen DiceActober-Zeichnungen, oder auch einmal an einem Fanart von Skizzy. Von ihr durfte ich das Design von Elyndar Sonnenblut übernehmen!
Ansonsten habe ich mit einigen der in den Spielrunden benutzten Minis als Vorlage gearbeitet, und mit ganz, ganz viel Input von Alex, welcher mir dabei eine riesige Hilfe war. Dafür auch nochmal ein großes Danke!
Waren bestimmte Figuren schwieriger zu illustrieren als andere? An wem hast du zum Beispiel besonders lange gearbeitet?
Besonders aufwändig im Sinne von Zeitaufwand waren definitiv die Hüter und Gäste – das lag aber vor allem an dem größeren Format, in welchem ich die Einzelnen Hüter gezeichnet habe!
Am schwierigsten waren allerdings vier von den ganz oben angesiedelten NSCs – Eshkaryn, der Balor, Toq und Mikhail. Balor und Toq, weil es schwierig ist, in diesem Cartoon-Stil ein Wesen halbwegs bedrohlich aussehen zu lassen, und die beiden Drachenblütigen, weil ich erstmal gar keine Vorlage hatte (bzw. den Mini von Eshkaryn schlichtweg immer verpasst hab in den Folgen …), und ich dann wieder das Problem hatte, dass Eshkaryn ja zum Beispiel sehr erhaben und mächtig ist. Auch schwierig in dem Stil.
Ansonsten hatte ich generell ein bisschen Unsicherheit bei denen, die bisher noch gar kein Gesicht bekommen hatten – so zum Beispiel Ifrit, Jeri, 5Tampfer, … oder auch das selbst designte „Emblem von Thaya“ unten in der Mitte. Da hat man immer ein bisschen Sorge, dass man an den Vorstellungen der Leute komplett vorbeischießt.
Oh, und die Schlange (welche symbolisch für die „verhüllte Schlange“ steht) war wegen der vielen Schuppen echt anstrengend zu illustrieren!
Du hast in dieses Projekt unfassbar viel Zeit und Kraft investiert, teilweise sogar bis spät in die Nacht. Wie war es, das fertige Motiv letztlich als Poster zu sehen?
Unbeschreiblich. Ich bin ehrlich mit euch, ich habe dieses Projekt von vorne bis hinten komplett und heftigst unterschätzt. Ich habe noch nie ein offizielles Multichar-Poster gemacht, und dachte mir heeey, wie lang kann das schon dauern, 25 Stunden insgesamte Arbeitszeit? 30 vielleicht? Tja, Überraschung, es waren 70.
Vom Zeitpunkt an, wo ich mit Skizzen anfangen konnte, hatte ich 1-2 Wochen für alles Zeit – was als aktuell Vollzeit-Praktikant absolut nicht viel ist. Ich habe diese Wochen damit verbracht, für die Arbeit zu zeichnen, das Poster zu zeichnen, und zwischendurch mal zu essen und manchmal auch zu schlafen (und Dehnübungen für den Zeichenarm zu machen – liebe Zeichner, macht eure Dehnübungen!!).
Das klingt jetzt erstmal miserabel, und es war auch absolut anstrengend, keine Frage, aber es hat vor allem auch unglaublich viel Spaß gemacht! Zu sehen, wie dieses Motiv langsam immer mehr Form annimmt, ist ein unbeschreibliches Gefühl, vor allem wenn man selbst in diese Geschichte investiert ist.
Als es endlich fertig war, wurde ich tatsächlich ein bisschen emotional. Ich hatte dieses Motiv die ganze Zeit vor meinem inneren Auge, und es endlich, irgendwie pünktlich geschafft, fertig vor mir zu sehen, war ein Erfolgsgefühl, das ich so nur sehr, sehr selten hatte.
Irgendwann mittendrin hatte mir mein Partner über die Schulter geschaut (der mir den Löwenanteil an Hausarbeit abgenommen hat für die Zeit - ohne ihn hätte ich mich auch nicht so intensiv darauf konzentrieren können!) und meinte begeistert zu mir: „Also, wenn ich Fan von dieser Geschichte wäre, dann würde mich so ein Poster unglaublich glücklich machen!“
Sich ein Ziel vor Augen zu halten, ist das Wichtigste bei so aufwändigen Projekten – und die Vorstellung, wie Leute vor dem Merch-Stand stehen, ein Poster mit ganz vielen Charakteren, welche ihnen ans Herz gewachsen sind, sehen, und damit etwas haben, was sie glücklich macht, wann immer sie es anschauen? Wie könnte ich da nicht weitermachen wollen.
Liebe Ann, nochmals danke für deine großartige Arbeit.
Wenn ihr mehr über Ann und ihre künstlerische Arbeit erfahren wollt, solltet ihr euch ihren Instagram-Account (Öffnet in neuem Fenster) und Anns Website (Öffnet in neuem Fenster) nicht entgehen lassen!
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