Cosplay Corner: Warum eines, wenn man auch zwei machen kann?
Alex & Hel – © Joey Baumbach (Öffnet in neuem Fenster)
So lange habt ihr auf eine neue Cosplay Corner gewartet. Heute ist es endlich soweit: Wir stellen euch Hel und gleich zwei Cosplays vor!
Gina, besser bekannt als Hel, Todesgöttin von Karminot, ist 30 Jahre alt und kommt aus der Nähe von Stuttgart. Die Abenteuer der Dice Actors verfolgt sie schon seit Folge eins, nicht zuletzt auch, weil sie schon vorher von Alex’ YouTube-Kanal Abenteuergilde für ihre eigene D&D-Runde hat inspirieren lassen. Zur AnimagiC 2023 hatte sie sowohl ein Cosplay von Caoimhe, als auch von unserem liebsten Drachenblütigen Medrash erstellt.
Hey Hel! Du hast uns auf der AnimagiC nicht nur mit einem, sondern gleich zwei Cosplays begeistert. Wie kamst du auf die Idee und was hat dich dazu gebracht, dich der Herausforderung eines Doppel-Cosplays zu stellen?
Ursprünglich hatte ich nicht den Plan, zwei Cosplays für die AnimagiC zu machen. Ich habe auf dem Server bereits verfolgt, wie einige Leute Cosplays gemacht haben oder angefangen haben. Cosplayen war immer ein Traum von mir und ich habe gerne hier und da hineingespickt, um zu sehen, was die anderen so machen.
Als ich mich dazu entschlossen habe, ein Cosplay für die AnimagiC zu machen, war es glaube ich etwas mehr als zwei Monate vor der Convention. Ich hatte eine wirklich schwere Zeit und brauchte dringend etwas, um mich abzulenken. Hyperfiktion ist ein tolles Tool gegen meine inneren Dämonen. Ich glaubte in meinem Leichtsinn, dass ich es bestimmt schaffen würde, ein vollständiges, wundervolles Cosplay in so kurzer Zeit zu erstellen. Schließlich bin ich handwerklich ein Multitalent und habe die nötige Kreativität, eine Nähmaschine und zumindest rudimentäres Wissen über Modedesign, welches ich mir langsam angeeignet hatte.
Also saß ich am 23. Mai in meiner Wohnung und habe angefangen, mir Medrashs Bild anzusehen. Ich liebe den Drachenblütigen und glaubte mich zu erinnern, dass Kelly etwas traurig war, weil er glaubte, niemand würde jemals so ein Cosplay machen. Bis dahin gab es auch niemanden, der sich dieser Aufgabe angenommen hatte. Ich wollte einfach etwas Besonderes machen und vor allem mein allererstes vollständig selbst erstellte Cosplay. Mein Kopf arbeitete in Minutenschnelle einen Plan aus.
Durch mein Wissen über Piratenhemden hatte ich bereits eine gute Vorstellung von der Magierrobe. Es gab natürlich mehrere Konzepte die ich ausprobieren könnte, aber letztlich war das nicht nötig. Ich schaute mir mehrere Stunden an, wie andere Cosplayer ihre Tierschwänze herstellen und kam auch mit einem ungefähren Plan dafür um die Ecke. Alles in allem achtete ich vor allem darauf, dass es nicht zu teuer werden würde. Wir wissen ja alle, dass Cosplay nicht gerade ein kostengünstiges Hobby ist. Ich bin da eher eine Budget-Cosplayerin. Daher war der Plan schnell vielleicht mit Origami zu arbeiten. Papier ist geduldig und günstig. So kam ich dann auf die ersten Ideen für meine Klauen, die ich nach einem Tutorial von Paper Creative Master (Öffnet in neuem Fenster) auf YouTube ausprobiert hatte, dann auch auf eine Maske nach der Anleitung von Vorlage von Ultimate Paper Mache (Öffnet in neuem Fenster) und bekämpfte mein Pappmaché-Trauma, das mir Benny von Art Attack gegeben hatte, weil ja nie der weiße Bastelkleber wirklich funktioniert hat. Pappmaché erschien mir aber die günstigste Variante um auch die Füße darstellen zu können.
Mein Plan stand also, mein Thread war schnell gemacht und die meisten Dinge bestellt. Es hieß warten bis die Pakete ankamen. Fortan begannen die Arbeiten auf Hochtouren. Jede freie Minute setzte ich mich an Medrash, begann vor allem mit dem Drachenschweif und teilte meine Fortschritte mit der Community. Alle waren sehr hilfreich mit ihren Tipps und haben mir geholfen, bei der Sache zu bleiben. Erst als die Zeit weiter voranschritt und ich schließlich mit dem Drachenschweif jeden Nervenrest verlor, bekam ich Panik. Gleichzeitig hatte ich große Lust, alles hin zu schmeißen.
Meine Panik verleitete mich dann zu einem Backup-Cosplay (was nicht heißt, dass mir Medrash wichtiger wäre als Caoimhe). Als gebürtige Closet-Cosplayerin fiel mir mit einem Mal ein, dass die Bluthexe genau meinen Kleidungsstil hatte. Ich öffnete also meinen Kleiderschrank und betrachtete mein schwarzes Kleid, die schwarze Bluse, warf einen Blick auf Schmuck und Schuhe und dachte mir: PERFEKT! Ich hatte ohnehin vor, Caoimhe eines Tages zu verkörpern. Als Perfektionistin erschien mir die Vorstellung grausam, einen Drachenblütigen ohne Schweif zu cosplayen. Ich hatte auch eine weiße Perücke. Fehlte nur noch ein Hexenhut und Huhniberta. Ich ging in den Folgen zurück um mir Farinas Beschreibung der Bluthexe nochmal anzuhören. Kurz hatte ich auch überlegt, einen Überzieher für meinen Koffer zu basteln um eine fliegende Kommode herzustellen, aber das war mir dann leider nicht mehr möglich. Sei’s drum, ich habe mich also auf die Suche nach Häckeltutorials für Hühner gemacht. Das waren die längsten 10 Stunden meines Lebens. Es gab einfach keine Anleitungen, die ein Huhn ergaben, welches eine angemessene Größe hätte. Also habe ich mich dazu entschlossen, aus Huhniberta eine Brosche zu machen. Das ging recht fix. Häckeldauer etwa 20 Minuten. Danach versuchte ich den Hexenhut zu basteln, aus Moosgummi und Draht. Leider ein Reinfall. Also habe ich Stoff gekauft und den Hexenhut an einem freien Nachmittag gehäckelt. Am tollsten war, wie sehr sich Farina über mein Cosplay und meine Fortschritte gefreut hat. Ich habe mich mehr gefreut, dass sie sich freut, als darüber, dass das doch alles irgendwie geklappt hat. Schwierig wurden dann vor allem noch die Blumen. Da hat mir die wunderbare Saphiria (die ja auch ein beeindruckendes Medrash-Cosplay gezaubert hat) sehr unter die Arme gegriffen.
So kam es dann, dass ich am Ende ein Doppelcosplay hatte und ich bereue es überhaupt nicht. In beiden Cosplays habe ich mich ungemein wohl gefühlt. Ich war sehr Stolz zum ersten Mal ein ganzes Cosplay von Null auf Vollständig erstellt zu haben. Mit Magierhut, Maske und allem. Was ich letztlich erreichen wollte, habe ich damit erreicht. Ich habe andere glücklich gemacht, mir selbst neues Wissen angeeignet und viele Dämonen für einige Zeit vertreiben können. Kellys Lächeln hat meine strapazierten Nerven bezahlt gemacht und auch Farinas Freude hat mir viel Energie gegeben. Ich hoffe, sie hat die kleine Huhniberta auch bekommen, die ich an der AnimagiC für sie mitgegeben habe.
So wie das klingt, hast du schon vorher Cosplays erstellt, oder?
Ehrlich gesagt habe ich genau ein Jahr zuvor zum ersten Mal wirklich ein Cosplay getragen. Ich zähle meine Halloweenkostüme nicht als Cosplays, obwohl man sie auch irgendwie danach auslegen kann. Die zwei Halloweenkostüme waren einmal der verrückte Hutmacher nach der Johnny Depp-Vorlage aus Alice im Wunderland und einmal eine Version des gestiefelten Katers. Ich nannte das damals schon Closet-Cosplay, denn meine Kostüme bestanden zu 90% aus Kleidung, die ich zu Hause hatte. Ich habe lediglich Accessoires gebastelt oder auch für den Hutmacher den typischen Zylinder aus einer Isomatte gezaubert.
Das erste richtige Cosplay habe ich, wie gesagt, zur AnimagiC 2022 getragen. Meine erste Convention auf die ich damals mit einer Freundin gegangen bin und das erste Mal, dass ich wirklich etwas gecosplayt habe. Wir hatten uns damals für Cloe und Max aus dem ersten Life is Strange-Game entschieden. Es war auch mehr ein Closet-Cosplay. Ich habe eine Perücke bestellt, habe mit Stofffarbe auf ein rosa Shirt das Motiv von Max’ Shirt gemalt und sonst meine eigenen Sachen getragen. Ich besitze sogar eine Polaroidkamera. Für meine Freundin hatte ich noch ein Tattoosleeve gebastelt und die Patronenkette. Wir sind auch sehr oft erkannt und fotografiert worden. Das hat großen Spaß gemacht. Danach war ich Feuer und Flamme für Cosplay. Ich hatte geplant, für die Comic Con in Stuttgart Kim Possible zu verkörpern, wozu ich mir sogar zum ersten Mal eine eigene Hose geschneidert habe. Leider war es für das Cosplay dann zu kalt, aber dafür habe ich eine Katzen-Kim Possible am Freitag auf der AnimagiC gemimt, somit war es nicht verloren. Dazu hatte ich eigentlich auch noch geplant, einmal Caitlyn aus Arcane zu cosplayen. Der Stoff liegt noch herum, die Muse hat mich allerdings leider verlassen.
Daher: Medrash ist wirklich mein allererstes Self-Made-Full-Cosplay und damit ein ganz eigenes Cosplay-Debüt. Dank Kelly und seines Drachenblütigen habe ich mir das endlich einmal zugetraut und bin über mich selbst hinausgewachsen.
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Gab es einen Teil, der im Laufe der Erstellung der Cosplays zur Herausforderung geworden ist? Gerade ein Medrash-Cosplay mitsamt Kopf zu entwickeln, war sicher kein leichtes Unterfangen, oder?
Ich muss sagen, Medrash ist eigentlich gar nicht so schwer zu verkörpern. Wenn man genug Kreativität und Einfallsreichtum mitbringt, findet man tolle Alternativen um die schwierigen Bereiche abzudecken.
Der Kopf zum Beispiel, obwohl eine Herausforderung, war das Erste, von dem ich wusste, dass ich es recht leicht hinbekommen könnte. Ich musste mehrere Tiefkühlpizzen essen um den nötigen Karton zusammen zu bekommen. Das zusammenkleben der einzelnen Teile nach der Anleitung von YouTube war das, was mir am Ende sehr zu schaffen gemacht hat. Ich bin nicht mit der größten Geduld für Kleinarbeiten gesegnet, aber um die Maske zusammenzukleben muss man Geduld und Zeit mitbringen. Ich habe mich damit sehr auf die Probe gestellt. Siehe da, es ist wunderbar geworden, auch wenn dafür sehr viele Flüche in unterschiedlichen Sprachen und vor allem einige Beruhigungsschreie nötig waren.
Die wahre Herausforderung des gesamten Cosplays war der Drachenschweif. Es gibt zwar viele Videos, wo andere Cosplayer erklären, wie sie mit ihren Schweifen vorgehen, aber keine explizite Anleitung, der man 1:1 folgen kann. Ich habe mir mehrere Videos angesehen und aus allen Videos etwas mitgenommen. Danach war es ein einziges Experiment. Mein erster Gedanke war, aus Pappe ein Innenleben zu basteln und das mit Malerleinen einzunähen, darüber dann einen blauen Stoff, die einzelnen Teile mit Watte ausstopfen und das Ganze mit Draht verstärken, damit der Schweif aufrecht stehen bleibt, aber beweglich ist. Nun habe ich sehr viele Stunden Arbeit in den Schweif gesteckt, nur um festzustellen, dass das nicht funktioniert. Zu dem Zeitpunkt wurde die Zeit bereits knapper. Nicht sehr knapp, aber knapper. Ich bin richtig verzweifelt und wollte alles hinschmeißen. Auf Discord haben einige aus der Community mir dann ein paar Tipps und Anregungen gegeben, als ich mein Problem geschildert und mit Fotos oder Videos dargestellt hatte. Alles was sie sagten, bedeutete allerdings, dass ich das meiste meiner Arbeit wieder rückgängig machen musste um den Schweif zu verbessern. Ich habe da tatsächlich etwas geweint und den Schweif erstmal zur Seite gelegt. Das war der Moment, an dem ich beschloss, Caoimhe zu cosplayen und mich erst einmal abzulenken. Dass ich solche Probleme mit dem Schweif hatte, hat man am Ende gar nicht mehr gemerkt. Es hat wunderbar funktioniert und ich konnte es kaum fassen, dass es wirklich geklappt hatte.
Eine andere Herausforderung waren die Klauen und Füße. Ich hatte Schuhüberzieher, die auf der Con leider kaputt gegangen sind, weil Pappmaché da nicht so gut gehalten hat. Nächstes Mal mache ich das auch mit Polymorph wie bei meinen Handschuhen. Da ich wusste, dass es im August heiß sein würde, hatte ich versucht, Handschuhe zu entwickeln, die nicht vollständig abgeschlossen waren. Das hat auch gut funktioniert. Papierklauen hätten die Con noch weniger überlebt.
Daher: Für mich gestaltete sich alles doch als einfacher als gedacht, wenn ich mit genug Geduld daran gearbeitet habe. Die Herausforderungen lagen eher in mancherlei physikalischen Begebenheiten, meiner eigenen Geduld für Arbeiten und meinem Perfektionismus.
Wie sehr bist du ins Detail gegangen und bist du eventuell – wie andere aus der Community auch – letztlich in Zeitdruck geraten?
Ich habe schon alleine dadurch einen Zeitdruck gehabt, dass ich nur knapp zwei Monate hatte, um das alles zu basteln und zu nähen. Das war schon eine enorme Deadline. Aber so richtig panischer Zeitdruck, das würde ich nicht behaupten. Ich hatte eine viel detailreichere Vorstellung von meinem Medrash-Cosplay, doch leider hatte ich nicht genug Stoff und auch nicht genug Geld, mehr Stoff zu kaufen. Bei vielen Vorstellungen musste ich lernen zu akzeptieren, dass ich keinen perfekten Medrash machen kann. Nicht so beeindruckend, wie der von Saphiria, der ich immer wieder zugesehen habe. Wir haben allerdings beide gesagt, dass es doch ein Cosplay ist, bei dem wir ein wenig an unseren Nerven knabbern. Letztlich muss ich sagen, ich habe den Detailreichtum erreicht, der für mein Können angemessen ist. Damit bin ich sehr zufrieden, schließlich war es das erste Cosplay und dann auch gleich eines, das nicht menschlich ist. Für die Zukunft habe ich gelernt, dass ich vermutlich lieber bei eher menschlichen Wesen bleibe.
Inwieweit hast du dich mit anderen Cosplayer*innen auf unserem Server austauschen können und wie war es, die anderen auf der AnimagiC zu treffen?
In meinem Thread zu Medrash und Caoimhe gab es immer wieder Rückmeldung von anderen Communitymitgliedern, die wesentlich mehr Cosplayerfahrung haben, als ich. Sie waren alle sehr herzlich, haben mir Mut gemacht, wenn ich verzweifelte, mir Tipps gegeben wie ich etwas verbessern kann und manche haben mir sogar Videos geschickt, wenn ich nicht wusste, wie ich etwas bewerkstelligen sollte. Ich glaube, ohne diese Unterstützung wäre Medrash am Ende wirklich nicht aufgetreten, weil ich mich nicht getraut hätte oder in meiner Verzweiflung aufgegeben hätte.
Es war spannend, die anderen auf der AnimagiC zu treffen. Auch Cosplayer die auf dem Server nicht aktiv waren oder gar nicht auf dem Server waren, haben mich auf der Con angesprochen und mich erkannt. Das hat mir vor Augen geführt, dass bei all den Fehlern die ich sehe, alle anderen nur sehen, was ich wollte, was sie sehen. Und das hat mich sehr glücklich gemacht.
Ich muss zugeben, die Fotoshootings waren doch etwas gehetzter als ich es für angenehm empfunden habe. Einmal Sonntag mein eigenes Verschulden, da ich früh mit dem Zug wieder zurückmusste. Samstag auf der Con war es einfach nur sehr durcheinander und durch die Hitze auch etwas schwierig. Ich bin aber dankbar, dass alle zusammengekommen sind und wir tolle Fotos machen konnten. Ich halte diese Erfahrungen in Ehren und bin glücklich, die Chance gehabt zu haben.
Hel – © Joey Baumbach (Öffnet in neuem Fenster)
Könntest du dir vorstellen, noch ein weiteres Cosplay zu einem Hüter oder anderen Wesen aus Thaya zu erstellen?
Thaya hat eine hohe Vielfalt an Charakteren und Personen. Es ist eine durchaus spannende bevölkerte Welt. Da ich mir selbst gesagt habe, dass ich genug Erfahrung gesammelt habe um mich erst einmal von tierähnlichen Cosplays fernzuhalten, sind einige Charaktere die ich gerne einmal verkörpern wollte, leider nicht mehr auf meiner Liste. So jemand wie Ruulek oder Vasso, die ich sehr angenehm gefunden habe oder auch die Harengon Liralei.
Im Augenblick habe ich demnach nichts geplant. Es wird wahrscheinlich eher wieder eine spontane Closet-Cosplay-Aktion, wenn wieder ein Charakter auftaucht, mit dem ich mich irgendwie verbunden fühle oder von dessen Eigenschaften ich gerne etwas haben wollen würde. Ausgeschlossen ist es nicht. Allerdings steht ganz oben auf meiner Cosplayliste mein absolutes Traumcosplay, an das ich mich noch nie gewagt habe, welches allerdings auch nichts mit den Dice Actors zu tun hat: Sailor Mars! Wer weiß, wann ich dazu mal komme.
Wenn du nicht gerade an Cosplays arbeitest, veranstaltest du auf unserem Discord-Server auch Lesestunden, richtig?
Ja, richtig! Ich mache, im Moment eher unregelmäßig, Leseabende, die ich humorvoll „Lesestunde mit der Todesgöttin“ genannt habe. Geboren ist diese Idee durch ein Communitymitglied – Sero. Als ich neu auf dem Server war, hatte ich einmal meine eigenen Kurzgeschichten vorgelesen und als ich dann nach einer längeren Pause wieder zurückkam, fragte mich Sero, ob ich nicht mal wieder meine Geschichten vorlesen würde.
Ich lese gerne vor und hatte auch einmal den Traum Synchronsprecherin oder Hörbuchsprecherin zu werden. Daraus ist leider nichts geworden, aber dann dachte ich: Wieso nicht als Hobby mal machen? Auch, wo Sero mich einmal mehr darum gebeten hatte. Wir haben viele Kreative auf dem Server und auch viele Leute, die eher etwas ruhiges als Beschäftigung suchen oder einfach nur Stimmen hören wollen, um sich weniger einsam zu fühlen. Also habe ich das einfach mal angeboten und mich überraschen lassen.
Angefangen hatte ich mit Märchen und ich lese auch immer mal wieder Märchen vor. Ich habe drei Märchenbücher in meinem Schrank. Neben Grimm auch irische und norwegische Märchen. Wir haben uns zwischen den Märchen ein wenig über das Märchen unterhalten, so kam es immer zu einem netten Flow zwischen Zuhören und Austauschen. Ein wenig wie bei einem Buchclub. Danach habe ich auch einmal eine kurze Dystopie vorgelesen und schließlich die Community wissen lassen, dass ich auch Kurzgeschichten oder andere Dinge der Community vorlese, sollten die Leute ein Feedback haben wollen, zu ihrem Geschriebenen, sich aber nicht trauen, es selbst zu lesen.
Im Moment lesen wir den einzigen vollendeten Roman aus meiner eigenen Hand, Kapitel für Kapitel, die ich dann aufnehme und auf YouTube hochlade, sodass alle das ganze Hörbucherlebenis haben und auch aufholen können, sollten sie neu dazukommen. Es ist das erste eher längere Projekt und auch ein Test, ob ich so vielleicht auch andere Bücher kapitelweise vorlesen könnte. Dazu kommen manchmal Gastlesungen, wie neulich von Frolly auf dem Server oder auch Lesungen von Buchteilen anderer Communitymitglieder oder Texte oder Gedichte. Wir fangen den Abend meist mit einem Kapitel oder einer Handvoll Märchen an und irgendwann im Laufe des Abends ändert sich der Kurs. Manchmal sind wenige Geschichten auch der Anstoß für richtig lange Gespräche, die ich dann gerne laufen lasse.
Ein bisschen ist es wie in alten Zeiten, als die Menschen sich um den Kamin oder das Lagerfeuer versammelt haben und Geschichten erzählt haben. Ich gebe mir Mühe, diese Atmosphäre zu bilden und sie aufrecht zu erhalten. Und ich lade jeden dazu ein, der Lust auf lauschige Abende hat, sich dazuzugesellen.
Das macht auf jeden Fall Lust auf mehr! Möchtest du zum Schluss noch ein paar Worte an die Community loswerden?
Mit den Dice Actors ist wirklich etwas Besonderes entstanden und ich freue mich immer, wie viel Kreativität über den Server sickert. Vor allem möchte ich Saphiria und Frolly danken, für ihre Unterstützung und Expertise, außerdem Hikari, Marleen und allen anderen Cosplayern für die schönen Fotos, die wir machen konnten und meinem Cosplay-Caddie Suzu, der mir brav unter die Arme gegriffen hat.
Ein besonderer Dank auch an Skizzy für ihre Koordinationsgabe der ganzen Shootings und die damit verbundene Organisation.
Danke, dass ihr so viel Kreativität erschaffen habt, an alle Dice Actors. Ihr habt mir mit der Möglichkeit eines Cosplays aus einer schwierigen Zeit herausgeholfen und das werde ich euch niemals vergessen!
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