Natürliche Frauen
Anfänge Frauen-Schwinget in der Schweiz
Nostalgia 90er Jahre
Heute habe ich in einer alten Zeitschrift für Frauenkampfsport einen Artikel über das "Schwingen", einen traditionsreichen Volkssport, wenn nicht sogar Nationalsport in der Schweiz, gefunden. Da ich einen Internetfreund in der Schweiz habe, der diese Sportart betreibt, habe ich auch eine Verbindung zu diesem Sport.
In dem besagten Artikel lese ich, dass seit 1989 auch Frauen in diese Männerdomäne "eingestiegen" sind, denn am 30. September 1990 fand in Oberägi das 2. Frauen-Schwinget mit 2.300 Zuschauern und über 60 Teilnehmerinnen statt.
Beim Recherchieren fand ich jedoch heraus, dass schon "1980 in Aeschi bei Spiez das erste Frauenschwingfest stattfand. Mit über 15’000 Besuchern und mehr als 70 Schwingerinnen, die ihr Können zeigten, war das natürlich schon eine kleine Sensation. 1992 wurde von Jakob Roggenmoser am selben Ort der Eidgenössische Frauenschwingverband (EFSV) gegründet." Quelle: EFSV (Öffnet in neuem Fenster)
Wie dem auch sei, diese Sportart lebt von den drei Faktoren Kraft, Schnelligkeit und Technik. Im Gegensatz zum Ringen gibt es im Schwingen keine Gewichtsklassen. So kann eine sehr kräftige, athletische Sennerin auf eine schlanke, weniger kräftig gebaute Coiffeurin stoßen.
Ein "Schwinget" wird in freier Natur auf 20 cm dickem Sägemehl in einem Ring mit vier bis fünf Metern Durchmesser abgehalten. Eine reißfeste Überziehhose dient als "Grifffassung" sozusagen. Die Kämpferin muss nun versuchen, die Gegnerin mit kräftigem Zug an der Hose von den Füßen zu holen und mit dem Hüftgriff mit beiden Schulterblättern auf die Sägespänne zu fixieren. Es gibt aber wohl noch andere Möglichkeiten, den Kampf zu gewinnen. Die Sägespänne sind insofern allerdings praktisch, als sie an der Kleidung haften bleiben und im Zweifelsfall zur Entscheidung über Sieg oder Niederlage hinzugezogen werden können, um es mal ganz salopp auszudrücken.
Hier ein paar Fotos, die ich von dem nostalgischen Privatdruck der Ausgabe 5/1991 abfotografiert habe.