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Keine Zeit zum Nähen?

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Liebe Nähfreundin,

der September hat mich recht kalt erwischt in mehrlei Hinsicht:

Zum  einen friere ich hier auch so vor mich hin - die Heizung wollen wir vor  Oktober noch nicht anwerfen - und zum anderen war in meinem “echten  Leben” soviel mehr los und zu tun, sodass vieles, was ich mir so  vorgenommen hatte, einfach zu kurz gekommen ist.

Sprich:  Trotz ehrgeiziger (und wie ich finde, sehr guter) Planung fehlte mir  dann die Energie, das ein oder andere Projekt wirklich voranzutreiben.

Von anderen höre ich ähnliches:

Krankheiten,  unvorhergesehene Ereignisse (Rohrbruch, Unwetterschaden…) oder andere  Menschen, die plötzlich unsere Hilfe brauchen - im Augenblick gehen sehr  viel Zeit und Nerven dafür drauf, dass man sich um andere Dinge  kümmert, als man vielleicht möchte. (Diese Grundsteuererklärung gehört  auch dazu… - Hand hoch, wer sie schon fertig hat!)

Welchen Stellenwert hat dann Nähen noch?

Das  ist ja "nur" der überflüssige Luxus, das Hobby - das ist das erste,  worauf man dann verzichtet, neben der Yogastunde oder dem Sport. Weil:  Anderes ist ja viel wichtiger.

Ich  hatte auch meine Probleme, wieder anzufangen. Obwohl ich auf Instagram  ind Pinterest mit Ideen und Inspiration überflutet werde und es mich  wirklich juckt, wieder einfach nur zu nähen, bin ich dann abends einfach  oft zu platt und lande dann doch wieder auf dem Sofa, wo ich dann auch  noch ein schlechtes Gewissen habe, weil mir in dem Moment “Fackeln im  Sturm” oder “The Walking Dead” wichtiger ist als Nähen.

Vielleicht  geht es Dir ab und zu genauso. Vielleicht fragst Du Dich, wann Du  endlich mal wieder zum Nähen kommst und Du genug Energie dafür hast.

Hier kommt die ultimative Antwort darauf:

  • Es  ist völlig ok, platt zu sein und auch mal einen Abend vor der Glotze zu  enden! Spannende Serie? Genieße sie! Es gibt Momente, in denen das  genau das Richtige ist. Bei mir ist das immer Freitag und Samstag Abend  der Fall. Von Montag bis Donnerstag ganz bewusst NICHT, denn…

  • …Energie  kommt nicht von außen angeflogen. Dein “Akku” funktioniert nicht wie  ein Handy, das Du einstöpselst und dann Energie tankst, sondern eher wie  ne Autobatterie: Die lädt sich selber auf, wenn der Motor läuft! Klar  muss sich so ne Batterie freitags und samstags (oder an einem Tag deiner  Wahl) auch mal ausruhen, aber an den anderen Abenden muss der Motor  schon ein bisschen laufen ;).

Die  meisten Menschen begreifen das nicht. Die gucken den ganzen Tag in ihr  Handy und abends in die Glotze und wundern sich, dass die Freude und die  Energie in ihrem Leben weniger wird.

Das  ist der Traum der grauen Herren aus “Momo”, nebenbei bemerkt:  Ferngesteuerte Menschen, die ihre Zeit und Energie vor einem Bildschirm  verrauchen lassen.

Zum Glück bist Du nicht so! Du bist kreativ, und das ist der beste Antrieb, den ein Mensch sich wünschen kann!

Deshalb  wirf jetzt Deinen Warp-Antrieb an und verspreche Dir selbst  verbindlich, wann Du Dich einfach an die Nähmaschine setzt und nähst!

Und  wenn es Spüllappen sind (siehe Bild oben)! Ich habe die aus Frottee-  und Baumwollresten genäht, 15*20cm (glaube ich), verstürzt, zack  fertig.

Es hilft. Und es gibt Dir definitiv mehr Energie zurück als jede Ablenkung auf dem Handy oder in der Glotze - versprochen!

Noch mehr schnelle und einfache Nähprojekte findest Du auf meinem Blog unter Nähen für Faule (Öffnet in neuem Fenster). Die Anleitungen sind allesamt kostenlos :*.

Ganz viel Freude beim Nähen wünsche ich Dir,

Deine Sonja