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Der Baum

Gedicht

Diesen Text habe ich mit 12 Jahren geschrieben. 

1999 wurde er bei der Beerdigung meiner Oma verwendet.

Der Baum

Herr, sieh’ diesen Baum!

Er ist alt. Traurig und allein steht er auf dem Feld.

Er ist morsch. Aber dennoch wirkt er stark mit seinen knorrigen Armen.

Der Mann will den Baum umsägen. Er braucht Brennholz.

Gerade will er seine Säge starten. Aber dann sieht er sich den Baum genauer an.

Er sieht die Rille, die der Blitz in ihm hinterlassen hat.

Er sieht die abgebrochenen Äste, die am Boden liegen.

Er sieht die traurigen Überreste eines nicht fertig gestellten Baumhauses.

Sie erzählen von vergangenen, schönen Zeiten, als noch die Kinder in ihm gespielt haben.

Er sieht die Löcher und die Verletzungen, die er hat.

Er sieht die wenigen Blätter, die der Baum noch hervorbringt.

Wie oft sind sie vom Wind verschüttelt worden.

Er sieht das schön gebaute Vogelnest, das in den Ästen versteckt ist.

Er sieht die jungen Vögel, die hungrig ihre Schnäbel aufsperren.

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