Annie Silvestro, Tatjana Mai-Wyss: Der Waldbuchclub

Vögel beobachten ist ja so eine Sache: Bis man genau genug hingeschaut hat, ist der Vogel meist schon drei Gärten oder Hausdächer weiter. Mit diesem Buch wird es einfacher: Man hängt sich die Vögel einfach ins Zimmer, studiert sie, so lange man will, und schon kann man eine Amsel von einem Star unterscheiden. Oder einen Stieglitz von einem Rotkehlchen.

Das Buch besteht hauptsächlich aus zehn dicken, stabilen Pappseiten. In jede sind drei bis vier Teile eingestanzt, die sich herauslösen und zusammenstecken lassen – fertig ist der Vogel. Die Farben zeigen die charakteristischen Merkmale deutlich, aber nicht übertrieben, auch nicht bei den von Natur aus bunten Arten wie Eisvogel oder Buntspecht. Zwar kommen alle Modelle gleich groß aus dem Buch, so dass man sich keinen Eindruck von den Größenunterschieden der verschiedenen Arten machen kann. Aber die zehn Vögel sehen alle sehr unterschiedlich aus; so ist das Bestimmen trotzdem kein Problem. Dank der ausgewogenen Auswahl finden auch die Kinder bekannte Arten, die nicht mit einem Futterhäuschen im eigenen Garten gesegnet sind: Neben Blaumeise, Stieglitz und Rotkehlchen werden unter anderem auch Elster, Amsel und Ringeltaube vorgestellt. Ein anstelle des hinteren Vorsatzblattes eingeklebtes Begleitheft zeigt die Tiere in ihrer Umgebung und stellt sie in – was ich besonders wichtig finde – für die Kinder nicht zu anspruchsvoll formulierten Texten vor. Ein praktisches Detail: Wenn man genug hat von den Vogelmodellen, kann man sie unfallfrei auseinanderbauen und wieder in die Pappseiten eindrücken. Ein gelungenes Konzept, um Kindern die Vielfalt der Vogelwelt nahezubringen – ganz ohne das langwierige Blättern in Vogelbestimmungsbüchern. (Auch davon gibt es übrigens sehr gelungene Exemplare, die stelle ich euch bei nächster Gelegenheit vor!)

Kosmos Verlag, ab 4 Jahren, 16 Euro.

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