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Drei Gedanken zum Play-off-Tag (4.4.25)

von Christoph Fetzer

Zu jedem Play-off-Tag in der DEL gibt es von uns drei kurze Gedanken.

Die Ergebnisse von Freitag, 4. April:
Halbfinale DEL:
Adler Mannheim - Eisbären Berlin 0:2 (Serie: 0:2)
Kölner Haie - ERC Ingolstadt 5:2 (Serie: 1:1)

1. Ronning stellt den Draisaitl-Rekord ein

Vor dem Spiel ruht er in sich, im Spiel explodiert Ty Ronning regelmäßig.
© City-Press

30 Jahre hielt Peter Draisaitls Scoringstreak-Rekord, jetzt hat ihn Ty Ronning eingestellt: 21 Spiele in Serie mit mindestens einem Punkt. Beim 2:0 der Eisbären Berlin gegen die Adler Mannheim war Ronning an beiden Toren mit einem Assist beteiligt und zog mit Peter Draisaitl gleich, der in der Saison 1994/95 ebenfalls einen Scoringstreak von 21 Spielen hatte.

Wenn Ronning auf dem Eis ist, passiert etwas. Immer. Alles, was er macht, hat Hand und Fuß. Ronning kreiert etwas, wenn er an der Scheibe ist, und ist immer anspielbar, wenn er den Puck nicht am Schläger hat. Spielintelligenz, Technik, läuferische Qualitäten, Einsatz und eben Scoring: Ronning hat alles.

Und man muss es sich noch einmal vor Augen führen. Ty Ronning hat jetzt 54 Saisonspiele bestritten. Nur in sieben davon hat er nicht gepunktet. Nie blieb er mehr als zwei (!) Spiele in Folge ohne Punkt. Konstanz auf ganz hohem Niveau.

2. Wie ist der Meister zu knacken?

Natürlich steht Ty Ronning im Fokus und die Reihe mit ihm, Leo Pföderl und Freddy Tiffels ist aktuell die beste der Play-offs. Aber die Stärke der Eisbären Berlin ist nicht nur die Offensive, sondern dass in keinem Mannschaftsteil und in keiner Situationen eine Schwäche zu erkennen ist. Egal, was die Adler Mannheim versuchen, die Eisbären haben eine Antwort parat.

Zwei Spiele, ein Shutout und nur ein Gegentor bei einer Fangquote von 97,96 Prozent: Jake Hildebrand.

Auch dass mit Jonas Stettmer der beste Torwart des Viertelfinals (Fangquote: 95,43 Prozent) aktuell fehlt, ist für die Eisbären kein Problem. Im Halbfinale sprang Jake Hildebrand ein, hat bis jetzt erst einen (abgefälschten) Schuss passieren lassen, feierte im zweiten Spiel einen Shutout und steht bei einer Fangquote von 97,96 Prozent.

Die Eisbären machen es ihren Goalies aber auch einfach. Die letzten gut drei Minuten im zweiten Halbfinale, als Mannheim Arno Tiefensee vom Eis nahm, waren exemplarisch dafür, was Berlin in der Defensive richtig macht. Eine abgefangene Scheibe hier, ein Block da, und wenn die Scheibe dann doch einmal durchkam, war Hildebrand da. Für die Adler Mannheim stellt sich die Frage: Wie ist dieser Gegner überhaupt zu knacken?

3. Grenier: Hattrick statt frühe Dusche

Das schwerste seiner drei Tore: Beim 2:1 musste Alex Grenier Christian Heljanko überwinden, die anderen beiden waren Empty Netter.

3:20 Minuten vor dem Ende explodierte die Kölner Arena, 19 Sekunden später ein weiteres Mal. Alex Grenier traf nach Ingolstädter Scheibenverlusten jeweils ins leere Tor und entschied mit dem 4:2 und dem 5:2 das zweite Halbfinale für die Haie. Nachdem Grenier schon das 2:1 erzielt hatte, machte er den Hattrick perfekt. Er ist mit neun Toren in acht Spielen bester Torschütze der Play-offs, in den letzten vier Spielen hat er siebenmal getroffen.

Aber hätte er überhaupt noch auf dem Eis sein dürfen? Schon nach knapp eineinhalb Minuten fuhr Grenier einen Check gegen den Kopf von Leon Hüttl. Schiedsrichter Marian Rohatsch nannte es nach Ansicht der Videobilder auch genau so: einen Check gegen den Kopf. Grenier kam trotzdem mit zwei Minuten statt mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe davon. Das Regelbuch gibt das her, wenn der Gegenspieler mit dem Check nicht “rücksichtslos gefährdet” wird. Das ist eine Frage der Regelauslegung. Es war sicher auch eine Portion Glück für Grenier dabei, dass er nicht früh zum Duschen musste und später zum entscheidenden Mann des Spiels wurde.

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