Zum Hauptinhalt springen

Thema der Woche: Was für ein NHL-Finale

von Christoph Fetzer

Dieser Artikel ist Teil der Best-of-seven”, unseren Highlights der Eishockey-Woche. Wenn Ihr es noch nicht getan habt, dann abonniert unseren kostenlosen Newsletter (Öffnet in neuem Fenster), um das Thema der Woche bequem per Email zu erhalten. Und für die kompletten Best-of-seven” und unseren Podcast Zehn Minuten Eishockey” an allen Wochentagen: Ab in die bisslHockey-Fankurve (Öffnet in neuem Fenster), ab drei Euro im Monat seid Ihr dabei.

Enttäuschend ist das Stanley-Cup-Finale nur in einer Hinsicht: Das - auch von uns - angekündigte deutsche Duell zwischen Leon Draisaitl und Nico Sturm gibt es (noch?) nicht. Draisaitl spielt - und wie! Aber Sturm war in den ersten beiden Finalspielen nicht im Line-up. Er hat nur acht von 19 möglichen Play-off-Partien gemacht und ist kein wirklicher Faktor bei den Panthers.

Abgesehen davon könnte der Start in die Finalserie aber nicht spektakulärer sein. 1:1 nach zwei Spielen, beide gingen in die Verlängerung, die beiden besten Clubmannschaften der Welt geben es sich richtig. Und mittendrin: Leon Draisaitl, der jetzt auch im Finale allen zeigt, welch überragender Spieler er ist.

McDavid & Draisaitl

Sie waren schon einmal so nahe dran an ihrem größten Ziel. Nach der Finalniederlage vor einem Jahr bekommen Connor McDavid und Leon Draisaitl die nächste Chance, ihre Karriere zu krönen. Und beide haben bis jetzt den Impact, den alle - auch sie selbst - von solch absoluten Topspielern erwarten.

Draisaitl hat in den ersten beiden Spielen dreimal getroffen, in Spiel 1 erzielte er den Game Winner. Nachdem er vor einem Jahr verletzt spielte, in sieben Final-Partien kein einziges Tor schoss und nur drei Assists beisteuern konnte, ist Draisaitl in diesem Jahr überragend ins Finale gestartet. Seine Treffer in den ersten beiden Spielen waren die Tore acht bis zehn in den Play-offs, dazu hat er 29 Punkte gesammelt. Das bedeutet in beiden Statistiken Platz zwei.

Und Connor McDavid? Der hat zwar im Finale noch kein Tor erzielt, aber in den ersten beiden Spielen fünf (!) Assists gegeben. Darunter die Vorlage zu Leon Draisaitls Game Winner in Spiel 1 und den sensationellen Assist zu Draisaitls 3:2 in Spiel 2. McDavid ließ dabei den Selke-Trophy-Gewinner Aleksander Barkov, einen der besten Defensiv-Stürmer der Welt, wie einen Statisten aussehen.

https://www.nhl.com/video/fla-edm-draisaitl-scores-ppg-against-sergei-bobrovsky-6373972375112 (Öffnet in neuem Fenster)

Sind die besten Spieler auch wirklich die besten Spieler?

Edmontons Superstars Connor McDavid und Leon Draisaitl liefern. Auch Verteidiger Evan Bouchard (ein Tor, drei Assists) punktet. Das Problem für die Oilers: Die Florida Panthers haben ebenfalls Topspieler, die in den ersten beiden Partien überzeugten. Brad Marchand und Sam Bennett erzielten jeweils drei Treffer. Marchand spielt auch mit seinen mittlerweile 37 Jahren auf allerhöchstem Niveau. Er war mit seinen beiden Breakaway-Toren, darunter der Game Winner in der zweiten Verlängerung, der entscheidende Mann in Spiel 2.

Und Bennett macht das, was Bennett eben macht, zieht vors Tor, nervt den gegnerischen Goalie, fälscht ab und irgendwie geht das Ding rein. Dreckige Tore eben. 13 Treffer hat Bennett mittlerweile in den Play-offs geschossen, er ist damit bester Torschütze. Zwölfmal traf er auswärts, das ist bereits jetzt ein NHL-Rekord für die Play-offs. In den vergangenen beiden Jahren hat Bennett in der Regular Season 0,31 Tore pro Spiel erzielt, in den Play-offs sind es 0,53 pro Spiel. Man kann das gut finden oder nicht, aber Bennett ist durch seinen Spielweise wie gemacht für die Play-offs.

Was für die Oilers zum Problem werden könnte: Wenn bei den Panthers jetzt auch noch Matthew Tkachuk (ein Assist im Finale), Aleksander Barkov oder Sam Reinhart (beide noch ohne Punkt) anfangen zu scoren, wird die Aufgabe für Edmonton noch größer, als sie eh schon ist.

Wer hat mehr Tiefe?

Aber nicht nur die Topspieler werden das Finale entscheiden. Sollten sich McDavid, Draisaitl, Bouchard, Marchand, Bennett, Barkov und Tkachuk im Laufe der Serie neutralisieren, wird die Tiefe in den Line-ups entscheiden.

In den ersten beiden Spielen haben für die Oilers neben Draisaitl auch Corey Perry, Evander Kane und Mattias Ekholm getroffen. Bei den Panthers erzielten neben Brad Marchand und Sam Bennett Seth Jones und Dmitry Kulikov jeweils ein Tor. Auch beim Thema Tiefe ist das bisher wohl ein Unentschieden.

Wie wir es drehen und wenden: Es wird sehr wahrscheinlich eine enge Serie bleiben, in der - sorry, Floskel - die vielzitierten Kleinigkeiten entscheiden. Spiel 3 ist in der Nacht von Montag auf Dienstag in Florida.

Kategorie Thema der Woche

0 Kommentare

Möchtest du den ersten Kommentar schreiben?
Werde Mitglied von bissl Hockey und starte die Unterhaltung.
Mitglied werden