Wie lernen Ziegen?

Hallo liebe Ziegenfreund:innen,

Dass Ziegen sehr schlaue Tiere sind, weißt du sicher bereits und manch einer verzweifelt an ihrer Intelligenz, zum Beispiel, wenn sie wiedermal irgendwo ausgebüxt sind, Schwachstellen im Zaun sofort erkannt wurden oder sie wieder einmal den Weg blockieren. Es ist bekannt, dass Ziegen sogar komplexere Dinge lernen können, z. B. Türen öffnen. Und um an gutes Futter zu gelangen, würden sie so gut wie alles tun.

Ziegen bringen eine Menge Ressourcen mit, die wir in der Zusammenarbeit mit ihnen nutzen können, anstatt uns zu ärgern, Kämpfe auszutragen oder gar an ihnen verzweifeln. Ziegenhaltung soll Freude machen!

Ziegen lernen sehr schnell. Das macht es möglich, ihnen Verhalten beizubringen, die wir als Menschen als ‚anständig‘ ‚respektvoll‘ und ‚freundlich‘ erleben, somit die Beziehung zwischen Mensch und Tier fördert.

Entwickeln einer gemeinsamen Kommunikation durch Training

Damit Ziegen lernen, uns als Menschen zu verstehen, ist es Voraussetzung, eine gemeinsame Art der Kommunikation zu entwickeln. Dazu braucht es Wissen darüber, wie Ziegen untereinander kommunizieren - also Wissen um die Ziegensprache selbst. Als Meister der Körpersprache läuft die Kommunikation unter Ziegen oft blitzschnell, sehr subtil, für uns Menschen oftmals kaum wahrnehmbar, ab. Eigenschaften und Eigenheiten der Ziegen, schaue ich von der Herde ab und übertrage/übersetze ich in meine Arbeit mit ihnen.

Das Entwickeln einer „gemeinsamen Sprache“ (mecker.ch (Öffnet in neuem Fenster) ) besteht aus verschiedenen Methoden, wie positiver Verstärkung, bewusster Einsatz der eigenen Körpersprache, Desensibilisierungsmethoden und Selbstreflexion.

Ziegen lernen aus nur kurzen Trainingssequenzen für lange Zeit und sie lernen mitunter durch Beobachten anderer Herdenmitglieder, sozusagen ‚am Modell‘. Dadurch braucht es nicht immer viel Zeit und Aufwand um mit einer Ziege zu trainieren, denn sie verarbeiten und speichern in den Ruhephasen. Es ist viel eher ein Prozess auf den man sich mit Neugier einlässt.

Die Verbindung zur Ziege, die dadurch entsteht, vertieft in diesem Prozess mehr und mehr. Wie in einer guten Beziehung, versteht man sich immer besser, ganz ohne Worte…

Aus dieser Arbeit entsteht Vertrauen und Respekt zwischen Mensch und Tier. Beides ist für mich Voraussetzung zum Ziegentrekking, aber auch, um zum Beispiel unangenehme aber notwendige Situationen, wie Medikametengabe oder Klauenpflege im Stehen ohne Kampf durchzuführen zu können. Und um damit nicht immer auf eine zweite Person angewiesen zu sein.

Weiterlesen mit folgenden Inhalten:

• wie baue ich positives Verhalten auf und was treibt Ziegen an, mitzumachen?

• Grenzen setzen: wie kann ich meine Meinung/Position verstärken und was verstehen Ziegen als Grenze?

• Positive Verstärkung ohne Futter