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Ein Beitrag aus dem Februar 2019:


Neulich regte mich folgender Satz fürchterlich auf: "Irgendwann wirst du deine zweite Hälfte finden."


Gewiss ist das eine gängige Redewendung, aber was impliziert sie wirklich?


1.  Dass ich ohne einen Mann unvollständig sei. Ich bin jedoch keine  Hälfte. Eine halbe Portion schon, aber das ist ein anderes Thema ^^
2. Dass es irgendwo einen ohne mich  unvollständigen Mann gibt, aber was ich schätze und immer schon schätzte, sind gestandene  Persönlichkeiten, die ebenfalls als Ganzes durch ihr Leben gehen, nicht  als ein verlorener Überbleibsel.
3. Es könnte Mitbestimmung oder Schicksal in dieser Aussage verhaftet sein, woran ich nicht glaube.
4.  Was der wichtigste Punkt ist: Warum zum Teufel sollte man einen Partner  brauchen? Noch heute wird insbesondere Frauen suggeriert, dass es  unsere Bestimmung sei, den "Richtigen" zu finden, dass all unsere  Bestrebungen in diese Richtung gehen sollten. Diese Haltung könnte kaum überholter sein.

Ich glaube daran, dass uns Partnerschaften glücklicher machen können.  Das heißt aber nicht, dass "Partner" alles ist, was wir sein können.  Sieht man jemanden als seine Hälfte an, verliert man den Bezug zu sich  selbst, dann wertet man sich ab zu etwas Unvollständigem und das finde  ich traurig, nicht rührend oder romantisch.
Man kann sich auch  lieben, wenn man auf gleicher Wellenlänge, viel miteinander teilt und  doch ein ganzes Individuum bleibt. 

Viel mehr noch: Ich glaube, dass nur  das wirklich #Liebe (Öffnet in neuem Fenster) wäre.