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Birgit und die AfD

Newsletter mit Faktensammlung für die Hosentasche. (Für Birgit jedenfalls war sie nutzlos.)

Es fing damit an, dass wir in den vergangenen Weihnachtsferien eine Freundin von früher getroffen haben - nennen wir sie Birgit - , die im Lauf eines gruseligen, emotionalen Gesprächs irgendwann offen erklärte, dass sie bei den Bundestagswahlen am 23. Februar die AfD wählen wird. Seither ist kein Tag vergangen, an dem wir nicht an sie denken oder über sie sprechen. Wir haben uns ihre kruden "Argumente" notiert ("Was hat der Höcke denn jemals Böses gesagt?" und "Wo steht denn im Wahlprogramm der AfD, dass sie Reiche bevorteilen?” und “Da steht nicht drin, dass sie gegen Homosexuelle vorgehen wollen!"), dann mehrfach das AfD-Programm gelesen und Gegenargumente und Belege dazu gesammelt. Wir haben Birgit schon 27 Briefe geschrieben, drölfzig Artikel und Videos gesammelt, die sie sicher umstimmen würden 🤪, und mit immer neuen Anläufen mit ihr über Höcke, Weidel, Musk, Trump und Putin diskutiert - alles in Gedanken. Denn natürlich sind aus ihrer Sicht die Öffentlich-Rechtlichen und alle Zeitungen, die wir lesen, keine verlässlichen Quellen. Studien generell, aber vor allem jenen, die ihre Weltsicht widerlegen, ist zu misstrauen. Aber nachdem jetzt Alice Weidel Windräder niedermähen möchte, den Begriff “Remigration” normalisiert und nicht zuletzt Hitler als Linken bezeichnet hat, kann ja eigentlich nichts mehr schiefgehen in einer Diskussion, oder? Tja, falsch gedacht, denn dieser Gedanke versucht es mit Logik, und mit der haben wir ja schon beim ersten Versuch vor fünf Wochen verloren.

Gegenrede führt nicht zu Umdenken

Psychologische Studien zeigen, dass Gegenrede bei den meisten Menschen mit rechtsextremen Ansichten kein Umdenken auslöst. Dagegenhalten und Argumentieren führt nur dazu, dass sie sich angegriffen fühlen und deshalb nur noch mehr an ihre Meinung klammern. Sollten wir erwähnen, dass für Birgit die AfD NATÜRLicH keine rechtsextreme Partei ist, sondern die mit dem gesunden Menschenverstand? Dass der Verfassungsschutz sie in Teilen als gesichert rechtsextrem einstuft, ist für Birgit nur Beweis, dass sich alle gegen ihresgleichen verschworen haben, anstatt mal "richtig hinzuschauen".

@katharinaseckauthor

Birgit hält fest an ihrem von rechten Medien, von Desinformation und russischen Bot-Fabriken stabilisierten Weltbild, in dem Menschen mit Migrationshintergrund und zu wenig Wirtschaftsleistung zu viel (Bürger-)Geld bekommen, obwohl sie angeblich die meiste Gewalt verursachen. Dass die Ursachen für Kriminalität nicht an DEN Ausländern liegt, sondern an der wachsenden sozialen Ungleichheit, der hierarchischen Vermögensverteilung, an Armut, Polarisierung, Grabenkämpfen… kein Durchdringen.

"In den meisten Fällen verbessert sich die Lage, wenn wir nicht mehr mit Fakten dagegenhalten und die immer gleichen Diskussionen führen, sondern in unserer Kommunikation neue und deeskalierende Wege wagen." Dana Buchzik im Interview mit rowohlt (Öffnet in neuem Fenster) (Empfehlung: ihr Buch ‘Warum wir Familie und Freunde… (Öffnet in neuem Fenster)’ und InstaAccount @herzkater)

Neue, deeskalierende Wege wagen - wir arbeiten dran😖

Wir sind erschüttert, dass eine, die uns mal nahe stand, sich so verändert hat in ihren Ansichten, dass sie jetzt zusammen mit ihrem italienischen Partner dem Irrtum aufsitzt, es gäbe die bösen und faulen Migranten, gegen die die AfD vorgehen wird und daneben die "guten" Ausländer, die Integrierten ohne Akzent, besser noch mit Dialekt, zu denen er sich - surprise - zählt. Wir sind erschüttert, dass sie eine Partei wählt, die so vielen, auch uns persönlich und beruflich schon jetzt schadet (siehe ganz am Ende die Absage zur finanziellen Unterstützung unseres Projekts ‘Equal Care Day’ [**]). Eine Partei, die Frauenrechte untergräbt, Alleinerziehende abstraft und nichts aber auch gar nichts gegen die zunehmende Gewalt gegen Frauen und Minderheiten unternimmt, im Gegenteil, diese nimmt mit der Akzeptanz der AfD schon jetzt weiter zu.

Das Treffen mit Birgit lässt uns nicht los, steht es doch für so viele ähnliche Momente, die andere erleben, in ihrer Familie, in ihrem Freundeskreis. Am liebsten würden wir das ganze Gespräch verdrängen. Bloß wie? Klappt nicht. Wo doch bald Wahlen sind, ein Schock-Nachricht nach der anderen durch unsere Timelines slidet, und all die Merz- und Söder-Schlagzeilen wirklich so gar nichts besser machen. …(Folgeempfehlung: #Frauengegenmerz auf Instagram (Öffnet in neuem Fenster) und Linkedin)

Edit: 5 Wochen nach dem Treffen, nach 5 Wochen Gedankenwälzen und Recherche habe ich ihr jetzt doch geschrieben. Neue Wege? Nicht wirklich. Faktenbingo eher 🙈, wie gesagt, wir üben das noch😬.

Liebe Birgit,

mich beschäftigt nach wie vor, dass du überzeugt bist, die AfD sei eine soziale Partei, in deren Parteiprogramm du dich wiederfindest, und in dem angeblich nichts dazu steht, dass die AfD Reiche bevorteilt und Niedrigverdienern und Mittelstand das Leben schwer machen wird. Du setzt dich doch immer wieder ein für Menschen mit kleiner Rente. Magst du nochmal drüber reden? 

Das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung hat kürzlich die finanziellen Auswirkungen der Wahlprogramme analysiert. Aber wenn die nicht bestätigen, was du denkst, dann lügen sie? So jedenfalls habe ich deine Argumentation wahrgenommen. Ergebnis ist nämlich, dass Geringverdiener vor allem von den Programmen von SPD, Grünen und Linken profitieren, während FDP, Union und AfD höhere Einkommensgruppen entlasten. Die AfD plant laut der Analyse ebenfalls Steuererleichterungen für Spitzenverdiener, und hat keinerlei Konzepte für mittlere oder niedrige Einkommen vorgelegt.

Um zu dem Schluss zu kommen, braucht man diese Untersuchung allerdings gar nicht, und du hast ja auch in unserem Gespräch vehement aufs ParteiProgramm verwiesen. Aber auch dort steht, dass Besserverdienende und Reiche, Menschen mit Kapital und Besitz, bevorteilt werden, indem sie weiterhin überproportional von Steuern entlastet werden sollen, aber da hast du mir bei unserem Treffen widersprochen. Warum?

  • Abschaffung der Vermögens-, Grund-, Schenkungs- und Erbschaftssteuer (S. 33-36, das pdf zB unter bundestagswahl-bw.de/wahlprogramm-afd (Öffnet in neuem Fenster) )

  • Senkung des Spitzensteuersatzes (Seite 32 und im Bundestag im okt.24 im Steuerreformantrag der afd). 

  • “die AfD lehnt staatliche Eingriffe wie Mietpreisbremsen ab.” - wie hilft das deiner armen Rentnerin? Ich versteh dich nicht.

Du hattest in unserem Gespräch auch gefordert, dass man die afd-Politiker doch direkt fragt und nicht durch verfälschende Medien zitiert. Nun war ja AfD-Parteitag, und davon gibts Reden auf Video - auch verfälscht?

  • Weidel sagt live ins Mikro, Hitler sei ein Linker, bist du einig? 

  • "Remigration", ihr Wort, findest du, das betrifft dich nicht mit deinem italienischen Partner? 

  • "Ich kann Ihnen sagen, wenn wir am Ruder sind, wir reißen alle Windkraftwerke nieder." - bist du für den Neubau von Atomkraftwerken?

Und auch sonst, wie stehst du denn dazu, dass E. Musk die AfD gut findet und du auch, das lässt dich nicht zweifeln? Wie kommt es, dass du das hier: "Kinderrechte sollen nicht ins Grundgesetz aufgenommen werden" (afd-wahlprogramm S.72) unterstützt?

Bist du immernoch überzeugt, die AfD sei Homosexuellen ggü neutral, "die verbietet oder bestraft die ja jetzt nicht"(deine Worte), obwohl sie nur Vater und Mutter als richtige, weil “traditionelle” Familie gelten lässt? (Grundsatzprogramm Seite 41), obwohl sie die Ehe für alle abschaffen wollen, und auch das Antidiskriminierungsgesetz (wiederholt Anträge v.a, in Berlin)? 

Mich irritiert das wirklich nachhaltig, dass jedes Argument, das deinen neuen Glauben widerlegt, angeblich aus der falschen Quelle kommt. Gibts denn nichts, was dich zweifeln lässt daran, dass du jetzt eine Partei wählst, die Hitler relativiert? („Das große Problem ist, dass man Hitler als das absolut Böse darstellt." B.Höcke)

Traurige Grüße schickt Almut, interessiert an deiner Haltung.

Hier endet dieser Newsletter. Eigentlich.

Nun ist der Anhang aber länger geworden als der eigentliche Text. In ihn ist unsere Verzweiflung hineingestrickt. Der Anhang, der unterhalb des nächsten Fotos folgt, versammelt alle Argumente und dazugehörigen Belege, die wir in unserer Hilflosigkeit zusammengetragen haben, in dem Versuch Birgit sachlich zu überzeugen und gewappnet zu sein für ihre Einwände. Das war für die Katz’ - in ihrem Fall. Neue Wege…

ABER es gibt ja durchaus noch die Unentschlossenen und jene, die nur aus Protest und nicht aus Überzeugung rechts wählen. Menschen, bei denen Gegenrede und geduldige Gespräche Erfolg haben können. Das hängt stark von der Beziehungsebene und der Gesprächsführung ab, Empathie und Verständnis sind entscheidend.

Vielleicht hast ja du eine Birgit* im Bekanntenkreis, die noch nicht ganz auf Logik verzichtet und durch Argumente erreichbar ist? Deshalb lassen wir dieses “Nachwort” hier und wünschen alles Gute für die Gespräche, die Ihr noch angehen wollt, vor oder nach den Wahlen am 23. Februar. Wir drücken die Daumen und schicken Gelassenheit, Empathie und Durchhaltevermögen!

Bunte Grüße von

Almut & Sascha

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Mit artbreeder erstellte Küchenszene.

Hast Du eine Birgit* im Bekanntenkreis oder einen Boris*?

Vorweg der Link zum Wahlprogramm der AfD (Öffnet in neuem Fenster), und unten die Stellen, in denen die Probleme, Diskriminierungen und Lügen stecken:

Auf Platz Eins steht das Thema, das Birgit & Co gerne ignorieren. Ihnen ist die Ausgrenzung der “falschen” Ausländer so wichtig, dass sie nicht mehr nachfragen, wem die AfD eigentlich nützt. Birgit jedenfalls nicht. Aber Birgit sagte allen Erntes:

“Almut, ich bin ein höchst sozialer Mensch! Wo bitte liest du im Parteiprogramm der AfD, dass sie Reiche bevorteilen?”

Hier, Birgit:

1. Abschaffung der Erbschafts- und Grundsteuer

- Zitat aus dem Wahlprogramm: „Die AfD will die Erbschaftssteuer, Grundsteuer und Grunderwerbsteuer abschaffen.“ (PDF, S. 31-33).  

- Kritik: Diese Maßnahmen kommen vor allem wohlhabenden Familien zugute, da große Vermögen steuerfrei vererbt werden können. Bereits jetzt gelten hohe Freibeträge für Erbschaften innerhalb der Familie (z. B. 500.000 Euro für Ehepartner). Die Abschaffung der Erbschaftssteuer entzieht dem Staat jährlich Milliardenbeträge (2022: 9,2 Milliarden Euro), die für öffentliche Investitionen in Bildung, Infrastruktur oder soziale Sicherheit fehlen würden. Gleichzeitig profitieren Geringverdiener oder Menschen ohne Vermögen nicht von dieser Steuerpolitik.

2. Steuerentlastungen für Spitzenverdiener

- Zitat aus dem Wahlprogramm: „Der Spitzensteuersatz soll erst ab einem höheren Einkommen greifen.“ (PDF, S. 32).  

- Kritik: Diese Änderung entlastet vor allem Spitzenverdiener, während die Mehrheit der Bevölkerung kaum profitiert. Laut Berechnungen würde eine Familie mit einem Jahreseinkommen von 55.000 Euro unter der AfD-Politik weniger Einkommenszuwächse erhalten als bisher, während Familien mit einem Einkommen über 300.000 Euro deutlich mehr profitieren würden. Dies zeigt eine klare Bevorzugung der Wohlhabenden auf Kosten der Mittelschicht.

3. Keine Vermögenssteuer und Privilegierung von Kapitalbesitz

- Zitat aus dem Wahlprogramm: „Die AfD lehnt die Einführung einer Vermögenssteuer ab.“ (PDF, S. 33).  

- Kritik: Die Verweigerung einer Vermögenssteuer schützt große Vermögen vor Besteuerung und verstärkt die soziale Ungleichheit. Gleichzeitig sollen Kapitalerträge steuerlich privilegiert werden, was wiederum nur Menschen mit hohem Kapitalbesitz zugutekommt. Für Geringverdiener oder Menschen ohne nennenswertes Vermögen hat diese Politik keinerlei Vorteile.

4. Fehlende Mietpreisregulierung

- Zitat aus dem Wahlprogramm: „Die AfD lehnt staatliche Eingriffe wie Mietpreisbremsen ab.“ (PDF, S. 34).  

- Kritik: Über die Hälfte der deutschen Bevölkerung lebt zur Miete, darunter viele einkommensschwache Haushalte. Die Ablehnung von Mietpreisregulierungen schützt Immobilienbesitzer und Investoren, während Mieter*innen weiterhin unter steigenden Wohnkosten leiden. Dies verschärft die soziale Spaltung und erhöht das Risiko von Wohnungsnot.

5. Kürzungen im Sozialstaat

- Zitate von AfD-Spitzenmitgliedern:

  - Björn Höcke: „Wir haben unseren Sozialstaat zu sehr aufgebläht.“ (Thüringische Landeszeitung).  

  - Thomas Ehrhorn: „Kindergrundsicherung ist eine Umverteilung von Produktiven zu Unproduktiven.“ (Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 121. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. Oktober 2019, Mitschrift S. 35).  

- Kritik: Diese Aussagen verdeutlichen die unsoziale Ausrichtung der Partei. Anstatt den Sozialstaat zu stärken, plant die AfD Einsparungen bei sozialen Leistungen wie Kindergrundsicherung oder Wohlfahrtseinrichtungen wie Caritas und Diakonie[2][4]. Dies trifft besonders einkommensschwache Haushalte und gefährdet die soziale Grundversorgung.

6. Fehlende Gegenfinanzierung

- Zitat aus dem Wahlprogramm: „Die Steuerentlastungen sollen durch Einsparungen bei ideologisch motivierten Politikfeldern wie Migration und Klimaschutz finanziert werden.“ (PDF, S. 33).  

- Kritik: Die vorgeschlagenen Einsparungen reichen nicht aus, um die massiven Einnahmeverluste durch Steuerstreichungen zu kompensieren (geschätzt über 50 Milliarden Euro jährlich)[5]. Dies würde zwangsläufig zu Kürzungen in anderen Bereichen wie Bildung oder Gesundheitsversorgung führen – Maßnahmen, die primär weniger Vermögende treffen.

Fazit zu Teil A) Finanzen:

Die Steuerpolitik der AfD ist klar darauf ausgelegt, Reiche und Vermögende zu bevorzugen, während weniger Vermögende und einkommensschwache Haushalte benachteiligt werden. Durch die Abschaffung von Steuern auf große Vermögen und Kapitalbesitz sowie durch fehlende Maßnahmen zur sozialen Umverteilung verschärft die Partei bestehende Ungleichheiten massiv[1][3][6].

Balkendiagramm des Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

Teil B) Frauenrechte & Carearbeit

1. Frauenrechte / Gewalt gegen Frauen

- Position im Wahlprogramm: Die AfD fordert den Schutz von Frauen vor Gewalt, insbesondere durch Maßnahmen gegen Zwangsehen und Parallelgesellschaften (PDF, S. 63). Zudem sollen Trennungsfolgen für Frauen und Kinder abgemildert werden (PDF, S. 76).  

- Kritik: Die Fokussierung auf islamistische Gewalt und Parallelgesellschaften vernachlässigt strukturelle Probleme wie häusliche Gewalt in deutschen Haushalten. Es fehlt ein umfassendes Konzept zur Unterstützung von Frauenhäusern oder Präventionsprogrammen gegen Gewalt.

2. Pflegenotstand, Carearbeit, EqualCare

- Position im Wahlprogramm: Die AfD fordert eine Entbürokratisierung des Gesundheitswesens und eine Reform der Pflegeversicherung (PDF, S. 25-29). Krankenhäuser sollen gestärkt und Pflegepersonal nach deutschen Standards angeworben werden (PDF, S. 29).  

- Kritik: Die AfD bietet keine konkreten Lösungen für den Fachkräftemangel in der Pflege. Ihre migrationskritische Haltung widerspricht der Notwendigkeit, ausländisches Pflegepersonal zu integrieren. Zudem fehlen Vorschläge zur Finanzierung der Gesundheitsreformen.

3. Bildung, Kinder, Schule, Kitas

- Position im Wahlprogramm: Die AfD will das mehrgliedrige Schulsystem erhalten und betont Leistungsprinzipien sowie Elitenförderung (PDF, S. 78-79). Kinderbetreuung soll gestärkt werden (PDF, S. 73).  

- Kritik: Das Programm setzt stark auf Selektion und vernachlässigt die soziale Integration und Chancengleichheit im Bildungssystem. Die vorgeschlagene Ausrichtung auf Leistung wird soziale Ungleichheiten verstärken.

Mit artbreeder erstellte Küchenszene.

Nochmal in anderen Worten: diese Partei hat für die wichtigsten Fragen keine Lösung!

Frauenrechte:

Die AfD bietet keine umfassenden Konzepte zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen oder zur Förderung von Gleichstellung (PDF, S. 63). Stattdessen wird der Gender Pay Gap geleugnet und Bemühungen um Gleichstellung als „Gleichstellungstotalitarismus“ diffamiert [1][10].

Lehrermangel:

Zwar schlägt die AfD eine Erhöhung der Studienplätze vor, jedoch fehlen nachhaltige Ansätze wie bessere Arbeitsbedingungen oder Quereinsteigerprogramme (PDF, S. 78) [2][8].

Kinderarmut:

Die AfD fordert zwar finanzielle Entlastungen für Familien durch Familiensplitting und Wohneigentumsförderung (PDF, S. 31), vernachlässigt aber gezielte Maßnahmen gegen Kinderarmut wie kostenlose Bildungsangebote oder Mittagessen [6][9].

Alleinerziehende:

Die Partei bietet keine spezifischen Vorschläge zur Unterstützung Alleinerziehender an und setzt stattdessen auf traditionelle Familienmodelle [6][10].

Caregap/Doppelbelastung von Müttern:

Die AfD ignoriert systematische Ungleichheiten wie den Caregap oder die Doppelbelastung von Müttern komplett und fördert durch ihre Betonung traditioneller Rollenbilder eine Rückkehr zu patriarchalen Strukturen.

* Quellen & mehr
Zu Teil A - Bevorteilung von Reichen:

[1] “Wussten Sie, dass die AfD nur die Reichen reicher machen will? https://www.blog-der-republik.de/wussten-sie-eigentlich-dass-die-angebliche-kleine-leute-partei-afd-nur-die-reichen-reicher-machen-will/ (Öffnet in neuem Fenster)

[2] Unsozial, rassistisch, menschenverachtend: Was will die AfD? | https://magazin.hiv/magazin/gesellschaft-kultur/landtagswahlen-2024-afd/ (Öffnet in neuem Fenster)

[3] STEUERN & FINANZEN - Alternative für Deutschland - AfD https://www.afd.de/wahlprogramm-steuern-finanzen/ (Öffnet in neuem Fenster)

[4] Die AfD ist eine unsoziale Partei - SPD Bremen https://spd-bremen.de/2024/03/11/die-afd-ist-eine-unsoziale-partei/ (Öffnet in neuem Fenster)

[5] [PDF] DIE WIRTSCHAFTSFEINDLICHE POLITIK DER AFD https://www.familienunternehmer.eu/fileadmin/familienunternehmer/publikationen/dokumente/analyse-afd.pdf (Öffnet in neuem Fenster)

[6] [PDF] Was die AfD wirklich will https://www.gwi-boell.de/sites/default/files/weiterdenken_afd_auflage3.2_digital.pdf (Öffnet in neuem Fenster)

Analyse des Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung :

Balkendiagramm des Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung
Zu Teil B - Frauenrechte ff.

[1] Analyse zu AfD-Wahlprogramm: Auf dem Rücken der Ärmsten | taz.de (Öffnet in neuem Fenster) https://taz.de/Analyse-zu-AfD-Wahlprogramm/!6057715/ (Öffnet in neuem Fenster)

[2] AfD - aktiv-gegen-diskriminierung.info (Öffnet in neuem Fenster) https://www.aktiv-gegen-diskriminierung.info/hintergrund/afd (Öffnet in neuem Fenster)

[3] Studie: AfD-Bildungspolitik für Heimatliebe und Elitenförderung | BR24 https://www.br.de/nachrichten/wissen/studie-untersucht-afd-bildungspolitik-fuer-heimatliebe-und-elitenfoerderung,UVKBMF1 (Öffnet in neuem Fenster)

[4] AfD: Der Feind der Beschäftigten | DGB https://www.dgb.de/gerechtigkeit/demokratie/afd-der-feind-der-beschaeftigten/ (Öffnet in neuem Fenster)

[5] AfD: Kalt und unsozial - Wirtschaftspolitik https://wipo.verdi.de/publikationen/++co++e2d2d58c-ecfa-11e5-864a-525400ed87ba (Öffnet in neuem Fenster)

[6] AfD zum Thema Bildung - Deutscher Mittelstands-Bund (DMB) https://www.mittelstandsbund.de/politik/wahlen/bundestagswahl-2017/bildung-im-bundestagswahlkampf-2017/afd-zum-thema-bildung (Öffnet in neuem Fenster)

[7] Wahlprogramm AfD Zusammenfassung 2024 - AfD-Verbot pro contra https://www.europawahl-bw.de/europawahlprogramm-afd (Öffnet in neuem Fenster)

[8] Das AfD-Paradox - Leibniz-Gemeinschaft https://www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/neues/forschungsnachrichten/forschungsnachrichten-single/newsdetails/das-afd-paradox (Öffnet in neuem Fenster)

[9] AfD-Gesetzentwurf zu Bildungsinfrastrukturen abgelehnt https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-1024852 (Öffnet in neuem Fenster)

[10] Das sind die Schwerpunkte der Wahlprogramme zur Bundestagswahl https://www.tagesschau.de/inland/bundestagswahl/wahlprogramme-bundestagswahl-2025-100.html (Öffnet in neuem Fenster)

[11] [PDF] DIE WIRTSCHAFTSFEINDLICHE POLITIK DER AFD https://www.familienunternehmer.eu/fileadmin/familienunternehmer/publikationen/dokumente/analyse-afd.pdf (Öffnet in neuem Fenster)

[12] Landtagswahlen: AfD punktet durch Pläne im Bereich Bildung https://www.forschung-und-lehre.de/politik/afd-punktet-durch-plaene-im-bereich-bildung-6609 (Öffnet in neuem Fenster)

Zum Schluss: keine Lösungen

[1] Wahlforderungen von TERRE DES FEMMES (TDF) für die ... https://frauenrechte.de/aktuelles/detail/wahlforderungen-von-terre-des-femmes-tdf-fuer-die-wahlprogrammeder-parteien-zur-bundestagswahl-2025 (Öffnet in neuem Fenster)

[2] AfD fordert Vorgehen gegen Lehrermangel - Deutscher Bundestag https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-966586 (Öffnet in neuem Fenster)

[3] AfD-Fraktion fordert mit Antrag, Armut zu bekämpfen. https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-959498 (Öffnet in neuem Fenster)

[4] Mit diesen Forderungen will die AfD in den Wahlkampf ziehen https://www.deutschlandfunk.de/mit-diesen-forderungen-will-die-afd-in-den-wahlkampf-ziehen-100.html (Öffnet in neuem Fenster)

[5] Wahlprogramme: Womit werben die Parteien im Bildungsbereich? https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/wahlprogramme-womit-werben-die-parteien-im-bildungsbereich/ (Öffnet in neuem Fenster)

[6] Familie | Bevölkerung - Alternative für Deutschland - AfD https://www.afd.de/familie-bevoelkerung/ (Öffnet in neuem Fenster)

[7] Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen beraten https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw49-de-bekaempfung-gewalt-frauen-1032612 (Öffnet in neuem Fenster)

[8] Wie werden Sie den Lehrermangel als ein großes Problem der ... https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/denny-jankowski/fragen-antworten/wie-werden-sie-den-lehrermangel-als-ein-grosses-problem-der-thueringischen-bildungslandschaft-an-den (Öffnet in neuem Fenster)

[9] Kinderrechte-Wahlkompass https://netzwerk-kinderrechte.de/wahlkompass/ (Öffnet in neuem Fenster)

[10] Nie Wieder: Für Frauen ist die AfD nicht wählbar - Deutscher Frauenrat https://www.frauenrat.de/nie-wieder-fuer-frauen-ist-die-afd-nicht-waehlbar/ (Öffnet in neuem Fenster)

[11] FAMILIE & KINDER - Alternative für Deutschland - AfD https://www.afd.de/wahlprogramm-familie-kinder/ (Öffnet in neuem Fenster)

  • Reel zur lesbischen Alice als Kanzlerkandidatin der Partei gegen Homosexuelle:

https://www.instagram.com/reel/DE9j5tHqWjh/?igsh=MWZ3b2dlZXRrc3pheg== (Öffnet in neuem Fenster)
  • * wir entschuldigen uns an dieser Stelle bei allen Menschen, die Birgit oder Boris heißen und nicht AfD wählen, aber von uns in diesen Kontext gezerrt wurden. Wir versichern, dass es sich hier nur um ein Stilmittel der Personalisierung und des Aufbaus von Nähe handelt, nicht jedoch um die Herabsetzung einzelner Individuen!

**

"Liebe Almut, lieber Sascha,

[…] Was die Finanzen angeht, merken wir schon, dass es politisch weiter nach rechts geht. Bzw. dass nach dem Ampelzerfall geplante Stellen doch wieder abgebaut/querfinanziert werden müssen. Ich war im Oktober auf einem Bildungsurlaub in Brüssel („EU als Gleichstellungsmotor?“), da haben ausnahmslos alle dasselbe berichtet: als erstes wird das Geld knapp. Ich fürchte um die Gleichstellungsarbeit in diesem Lande, und erste Anzeichen sehen dann wohl so aus, dass wir Euch nicht mehr mitfinanzieren können. Es tut mir leid!"

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Kategorie Küchen-Post

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