Frische oder getrocknete Heilpflanzen verwenden?
Eine häufig gestellte Frage, die natürlich nicht pauschal beantwortet werden kann.
Warum?
Es kommt immer darauf an, was du mit den Heilpflanzen machen möchtest.
Ist es ein “schnöder” Tee, eine heilsame Tinktur oder ein hautpflegendes Körperöl, das zubereitet werden will?
Denn hier gibt es in der Tat Vor- und Nachteile was die zu verwendeten Blüten, Blätter oder Wurzeln angeht.
Für Ölmazerate (Kaltauszug) sollten wenn möglich immer frische Blüten oder Blätter verwendet werden. Auch wenn es nicht gänzlich verkehrt ist, getrocknete Pflanzenteile zu nutzen.
Doch müssen diese getrockneten Pflanzenteile zuvor etwas bearbeitet werden, damit ihre wertvollen Wirkstoffe auch in das Öl übergehen.
Bei einem Tee ist es eigentlich egal, ob deine Pfefferminze getrocknet oder frisch aus dem Garten mit heißem Wasser übergossen wird.
Der wesentliche Punkt ist der Nutzen: was will ich erreichen?!
Was ist der Sinn, einer bestimmten Teerezeptur. Oder einer Tinktur.
Oft bekomme ich Fragen, die in etwa so beginnen:”kann ich eigentlich auch…..?!”
Meine Antwort lautet dann fast immer:” Was möchtest du denn erreichen?”
Und genau dies ist der wesentliche Punkt: erst darüber nachdenken, welche Beschwerden (Entzündungen, Husten, Infekte ect…) gelindert werden sollen und dann das phytotherapeutische Behandlungskonzept erstellen.
Hört sich erstmal komplizierter an, als es ist. Ein Tee und ein entspannendes Bad oder eine wohltuende Einreibung mit einem ätherischen Öl, bewirken oftmals schon sehr viel.
Dann gibt es noch jene Heilpflanzen, die ihre Wirkung durch den Prozess des Trocknens verlieren.
Wie etwa die Kapuzinerkresse oder die antibiotische Wirkung des Spitzwegerichs.
Wenn du nur die Schleimstoffe aus dem Spitzwegerich nutzen möchtest, kannst du aus den getrockneten Blättern einen Tee zubereiten und einen schmerzhaften und wunden Rachen damit beruhigen.
Für die antibiotische Wirkung des Spitzwegerichs ist das Aucubin verantwortlich, dass du am besten in einem Sirup konservierst, indem du im Sommer schöne, frische Blätter sammelst und diese kleinschneidest, schichtweise mit Zucker in ein großes Schraubglas füllst, gut verschließt und entweder in der Küchenkammer, im Keller oder im Garten in der Erde vergräbst.
Nach 1-2 Monaten hat sich das Gemsich schön verflüssigt und das Aucubin aus den frischen Blättern ist im Sirup enthalten. Du kannst nun die Blätter durch ein Sieb abseihen und den fertig Sirup im Kühlschrank aufbewahren.
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Diese Woche Thema: Hydrolate!
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SALVE und herzliche Grüße, deine Natascha