Zum Hauptinhalt springen

Engelwurz - Angelica archangelica (Angelika)

Der Gelehrte und Alchimist Paracelsus (1493–1541) beschrieb den Angelikasaft als »höchste Arznei gegen innere Infektionen«.

Der Arzt und Botaniker Adam Lonitzer (1528 –1586) setzte die Angelika ein, um »Gift auszutreiben, zu zerteilen und zu erwärmen«. Er empfahl sie bei Pest, Fieber, Leibschmerzen, Erkältungen, innerlichen Geschwülsten, Lungenleiden mit Husten, aber auch als menstruations- und fötustreibendes Mittel. 

Auch in der Volksmedizin gibt es zahlreiche Anwendungsformen. So wurden die Stängel als Gemüse genossen oder kandiert als Süßigkeit, oder die Wurzel wurde in Wein und Honig gekocht oder auch ein Bronchialbalsam aus ihr hergestellt.

Die Wurzel der Angelika kann auf verschiedene Weise genutzt werden:

Tee:
1 TL Wurzel mit einer großen Tasse kurz aufkochen lassen, zugedeckt 7-10 Minuten ziehen lassen, abseihen und vor den Mahlzeiten 1-3 Tassen täglich trinken. Reguliert die Verdauung, kräftigt das Immunsystem und  besitzt Carminative (reinigende) Eigenschaften.

Tinktur:
Frische oder getrocknete Wurzel mit 40% Alkohol 2-3 Wochen an einem hellen Ort mazerieren (ausziehen), abseihen und in Tropfflaschen füllen. Etikettieren nicht vergessen.

Zubereitung: Hierfür die feingeschnittene Wurze in ein Schraubglas füllen, mit zwei Drittel Alkohol auffüllen und verschließen.
Täglich 20-30 Tropfen vor den Mahlzeiten einnehmen.

Pulver:
In Soßen oder Suppen hineingeben und mitkochen. Vorsichtig dosieren ; )
Du kannst die getrocknete Wurzel mit einem hochwertigen Mixer selbst pulverisieren. Es muss nicht 100% feines Pulver sein, denn während des Kochens werden die kleinen Wurzeln weich.

Ansonsten pulverisiert dir auch die Apotheke die Wurzel.

Räuchern:
Natürlich gehört die Engelwurz zu jenen Heilpflanzen, die geräuchert werden können. Pur oder in Kombination mit Wacholder in der dunklen Jahreszeit. Es entspannt den Geist und fördert die Angebundenheit an Erde und Himmel.

Hierfür benötigst du eine Schale mit Sand und Räucherkohle. Die Räucherkohle sollte komplett durchgeglüht – also weiß - sein, bevor du dein Räucherwerk rauflegst, ansonsten verbrennen die feinen Duftstoffe zu stark.

Ein Räuchergitter eignet sich ebenfalls. Hier fällt das Vorglühen mit der Kohle weg.

Ätherisches Öl:
Das ätherische Öl der Engelwurz zählt zu den Hochpreisigen (ca. 19 Euro / 1ml). Es duftet krautig-erdig und die psychische Wirkung geht ebenfalls in diese Richtung.

Es wirkt leicht erwärmend und verdauungsfördernd. Hilft in schwierigen Zeiten die Zuversicht nicht zu verlieren.

Das ätherische Engelwurzöl kann gut kombiniert werden mit:

  • (Atlas-) Zeder

  • Zypresse

  • Vetiver

  • Benzoe siam

Für Einreibungen bei Verdauungsstörungen aufgrund von Anspannung und Stress, kannst du als Grundlage ein hochwertiges, fettes Öl verwenden (Mandel- oder Jojobaöl) oder Cocosöl das du auf der Heizung kurz erwärmst, bis es flüssig ist.

Rezeptbeispiel:
In 50 gramm geschmolzenes Cocosfett (alternativ 50 gramm fettes Öl)
4 Tropfen Angelikawurzel
4 Tropfen Benzoe siam
2 Tropfen Zeder
2 Tropfen Zypresse

Mild den Bauch im Uhrzeigersinn mit diesem Balsam einreiben.
Du kannst natürlich auch das ätherische Engelwurz-Öl alleine verwenden.
Schließlich ist die Beschaffung guter Öle recht kostspielig.

P.S. Wusstest du, dass du dir den Alchimistin-Adventskalender mit einem lieben Menschen teilen kannst! Hüpf mal rüber zum Paket! Dort findest du alle Infos 

2 Kommentare

Möchtest du die Kommentare sehen?
Werde Mitglied von Die Alchimistin - Mit Pflanzenwissen heilen lernen! und diskutiere mit.
Mitglied werden