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Pflanzen für den Geist und die Konzentration

Ginkgo (Ginkgo biloba)

»Ist es Ein lebendig Wesen, das sich in sich selbst getrennt; sind es zwei, die sich erlesen, dass man sie als Eines kennt«, schrieb Johann Wolfgang von Goethe über den Ginkgo und meinte damit vermutlich die einzigartige Blattform, die ihm am Ende des Gedichts als Sinnbild auch für die Zweiheit in der Einheit im Menschen schien: »Fühlst du nicht an meinen Liedern, dass ich Eins und doppelt bin.«

Herkunft und Botanik: Der Ginkgobaum kann bis zu 40 Meter hoch und über 1000 Jahre alt werden. Bevorzugt wächst er wild in China und Japan, wo er als Tempelbaum Verbreitung fand. Seit dem 18. Jahrhundert wird er auch in unseren Breiten angepflanzt. Auffällig ist die fächerartige Form der Blätter – deshalb auch der Name »Fächerblattbaum « –, die häufig in der Mitte eine Einkerbung haben. Man spricht hier von einer »zweilappigen« Form.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung: Die wohl wichtigsten Inhaltsstoffe des Ginkgos sind Flavonoide (Kämpferol, Quercetin, Proanthocyanidine, Amentoflavon, Bilobetin, Ginkgetin); Diterpenlactone (Ginkgolide A, B, C, J, M); Sesquiterpenlacton (Bilobalid); Ginkgolsäuren.

Anwendungsgebiete:Wissenschaftlich anerkannt ist die Behandlung der Symptome von Demenzerkrankungen, wenn diese durch den Abbau von Nervenzellen im Gehirn oder Durchblutungsstörungen des Gehirns verursacht werden.

Dosierung & Zubereitung: auf die Einnahme von Tee ist abzuraten, da bei unsachgemäßer Ernte die  Blätter Methylpyridoxin enthalten können, die das lebenswichtige Vitamin B6 im Gehirn blockiert und es dann zu epileptischen Anfällen kommen kann!

Nebenwirkungen & Gegenanzeigen: Sehr selten allergische Hautreaktionen, Kopfschmerzen oder leichte Magen-Darm-Beschwerden, die nach Absetzen abklingen.

Taigawurzel (Eleutherococcus senticosus)

Während die Taigawurzel hierzulande nur wenig bekannt war, wird sie in China und bei den Ureinwohnern der russischen Taiga schon seit Jahrhunderten als ein gebräuchliches Heilmittel eingesetzt. Sie soll die Vitalität und die Ausdauer stärken und insbesondere ältere Menschen kräftigen. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts begannen sowjetische Forscher die Taigawurzel genauer zu untersuchen, hier vor allem ihren immunstärkenden Effekt. Und tatsächlich konnte in Studien die besonders positive Wirkung dieser Pflanze auf das Abwehrsystem, daneben eine stressreduzierende und konzentrationsfördernde Wirkung, bestätigt werden. Da das Anwendungsspektrum der Taigawurzel dem der Ginsengwurzel ähnelt, wird die Pflanze auch als »Sibirischer Ginseng« beziehungsweise »Russischer Ginseng« bezeichnet – auch wenn sich die

beiden Pflanzen in den Inhaltsstoffen gänzlich voneinander unterscheiden. Als preisgünstiger Ersatz werden Ginsengpräparate nicht selten mit Taigawurzel verfälscht.

Herkunft und Botanik: Die Taigawurzel ist ein Araliengewächs und damit interessanterweise mit dem Efeu verwandt. Der Strauch wird bis zu 7 Meter hoch und hat stachelig gesägte Blätter.

Hauptanwendungsgebiete:innerlich zur Stärkung des Immunsystems und Erhöhung der Belastbarkeit in Stresssituationen. Er fördert somit auch die Konzentration, wenn sie erfordert wird.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung: Die Taigawurzel enthält sogenannte Eleutheroside, die ein Gemisch chemisch unterschiedlicher Verbindungen darstellen: Phenylpropanabkömmlinge, Kaffeesäureabkömmlinge (wie Chlorogensäure), Lignane, Sitosterolglucosid, Cumarinabkömmlinge und Polysaccharide. Die Inhaltsstoffe tragen zur Stärkung des Abwehrsystems bei und erhöhen die Belastbarkeit in Stresssituationen, indem sie die Adrenalinausschüttung vermindern. Zugleich verbessern sie die geistige Leistungsfähigkeit.

Dosierung & Zubereitung: Aus der Taigawurzel lässt sich ein bekömmlicher Tee zubereiten, der  aufgrund seines milden Eigengeschmacks, sehr gut mit anderen Heilpflanzen kombiniert werden kann.

Tee: 2 TL  mit großen Tasse heißem (nicht mehr kochendem) Wasser übergießen, 10 bis 12 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Im Laufe des Tages 2 Tassen täglich für 3 Wochen trinken.

Fertigpräparat: Eleu Curarina Tropfen

Hafer (Avena sativa)

Hafer ist Nahrung für das Gehirn. Avena leitet sich ab von Avasa = Nahrung (Sanskrit).

Aufgrund der beruhigenden Wirkung des Hafers,  ist das Nervensystem in der Lage sich wieder zu regenerieren. Hafer fördert die "Aufbauprozesse" im ZNS und hilft zu strukturieren.  Stelle dir einen Bergkristall vor, der überwiegend aus Silicium besteht. Silicium ist ein Hauptbestandteil des Hafers. Hafer unterstützt die Fokussierung.

Hafer ist eine Sal-betonte Pflanze.

Herkunft und Botanik: Der Hafer gehört zu den Süßgräsern und stammt vermutlich aus Kleinasien. Hafer ist recht anspruchslos und wird mittlerweile weltweit in den gemäßigten Zonen angebaut.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung: Unterschieden wird hauptsächlich zwischen dem Getreide und dem Stroh. Während das Getreide vor allem nervenstärkende B-Vitamine und Mineralstoffe wie Zink, Eisen und Kalzium enthält, sind im Stroh vorrangig Kieselsäure, Flavonoide und Saponine maßgeblich. Die Kombination wirkt wundheilungsfördernd, entzündungshemmend und bindegewebskräftigend. Darüber hinaus gibt es noch den »grünen Hafer« (Haferkraut), das sind die kurz vor der Vollblüte geernteten und schnell getrockneten oberirdischen Pflanzenteile. Grüner Hafer als Tee getrunken besitzt nervenberuhigende Eigenschaften und fördert die Konzentration. In der Ayurvedischen Heilkunde nutzt man Hafer zur Entwöhnung von Drogen.

Dosierung & Zubereitung:

Tee: 2 TL  mit großen Tasse heißem (nicht mehr kochendem) Wasser übergießen, 10 bis 12 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Im Laufe des Tages 2 Tassen täglich für 3 Wochen trinken.

Fertigpräparat: Avena Tinktur von Ceres

Gut zu kombinieren mit:

Melisse, Baldrianwurzel, Johanniskraut, Passionsblumenkraut, Weißdorn Blatt und Blüte

Teerezeptur:

Taigawurzel 40 g
Grüner Hafer 20 g
Melissenblätter 15 g
Passionsblumenkraut 15 g

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