Annie Silvestro, Tatjana Mai-Wyss: Der Waldbuchclub

Bücher, in denen es um die Lust am Lesen geht, haben bei mir immer beste Chancen. Es gibt einige wunderbare Bilderbücher dazu; bei Gelegenheit erstelle ich mal ein "Drei Bücher, ein Thema". So lange soll dieses Buch aber nicht warten müssen, denn es erzählt eine wirklich herzerwärmende Geschichte:

Hase Hoppel wohnt in der Nähe einer Bücherei. Eines Tages lauscht er der Bibliothekarin, wie sie bei schönem Wetter Kindern draußen vor der Bücherei vorliest - und seitdem ist er verliebt in Bücher und die Geschichten, die sich in ihnen verbergen. Als der Herbst kommt und die Vorlesestunde wieder drinnen stattfindet, brechen harte Zeiten für Hoppel an. Irgendwann hält er es nicht mehr aus, sucht sich nachts einen Weg in die verschlossene Bücherei und "leiht" sich Nacht für Nacht neue Bücher aus. Bald wollen auch seine Freunde mit in die Bücherei. Eines Morgens werden sie dort von der Bibliothekarin entdeckt. Doch statt eines Hausverbots erhält jedes Tier einen eigenen Bücherei-Ausweis. Und bald sitzen alle Tiere in Hoppels Höhle und lesen gemeinsam im "Waldbuchclub".

Lese-Glück mit zwei winzigen Makeln

Dieses Buch beschreibt wunderbar, wie man - Kind oder Hase - zur Leseratte wird: Zuerst faszinieren die Geschichten, und dann fasziniert das Gebäude, das bis oben hin voll ist mit Geschichten und noch dazu (meist und fast) kostenlos zugänglich. Manche der Tiere interessieren sich für ein Thema, andere wollen einfach eintauchen, egal in welches Abenteuer. Besonders die Illustrationen vermitteln dieses Glück am Lesen ganz unmittelbar: Die Tiere umklammern ihre Bücher, stecken die Nasen hinein, kuscheln mit ihnen. 

Zwei winzige Wermutstropfen stecken allerdings in dem Buch, nämlich ein Komma- und ein Grammatikfehler. Der Geschichte tun sie keinen Abbruch, aber ohne Fehler sind Bücher halt noch schöner. 

Bohem Verlag, ab 3 Jahren, 17 Euro.

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