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Post für dich #3

Hello!

Es ist siebzehn Uhr und ich bin seit halb acht auf den Beinen. Wenige Sitzpausen. Sonne, Regen, Gewitter. Ich habe Millas Klasse zu einem Wandertag zum grünen Klassenzimmer begleitet. Lernen im Freien - heute "Leben im Gewässer". Neben mehreren nassen Fußpaaren hatte ich vor allem Gefühle zu begleiten. Nicht nur mein Kind ist total im Abschiedsschmerz. Auf über fünf verschiedene Schulen verteilen sich die zwanzig Kinder nach den Sommerferien _ es bleiben maximal vier Kinder der Klasse als Gruppe zusammen. Und dabei sind sie doch alles, was sie seit vier Jahren für viele Stunden am Tag kennen und haben.

Um Abschied geht es auch in meinem nächsten Post. Ich beantworte eure Fragen zu Fritzis Feuerbestattung. Ich lasse mir dafür Zeit, weil mich das Erinnern Kraft kostet. Ich würde nichts anders machen - gleichzeitig hätte ich mein Kind niemals überhaupt verabschieden wollen. Und der Text wird für alle Besucher*innen des steady-Accounts frei zu lesen sein, weil ich möchte, dass er möglichst viele erreicht. Ein Kind verabschieden zu müssen, ist grausam; es auf eins für sich stimmige Art und Weise zu gestalten, kann zumindest dafür sorgen, hinterher nicht noch zusätzlich bereuen zu müssen. Und für Eltern mit lebensverkürzend erkrankten Kindern bedeutet dies, dass sie sich ausreichend lange vor dem Sterben ihres Kindes darauf vorbereiten können. Und sollten - das ist zumindest meine Empfehlung. Spätestens am Wochenende lade ich den Text hoch und informiere darüber via Instagram.

Diese Woche erscheint auch der zweite Brief an Fritzi für alle diejenigen, die mit ihrer Jahresmitgliedschaft schon Teil der Böckchenbande sind. Mit zusätzlichem Text.

Mich für diese zusätzlichen Worte in die ersten Tage im Krankenhaus zurück zu versetzen, ist extrem Kraft raubend. Ich weiß nicht, wie ich das überhaupt geschafft habe damals. Milla kurz vor der Einschulung, Mascha gerade drei. Beide haben mich so sehr gebraucht und dann war da dieses Baby, das ich keine Sekunde allein lassen wollte. Als Mutter eines Neugeborenen ist alles darauf ausgerichtet, sich um dieses Kind zu kümmern. Es in ein Bett zu legen und es den Händen von Ärzt*innen zu überlassen, ist nicht, was normalerweise passieren sollte. Auch hier Abschied. Von allem, was ich mir gedacht habe, was passieren müsste, wenn ich zum dritten Mal Mutter würde.

Wenn ihr Teil der Böckchenbande werden wollt, dann nutzt die Buttons am Ende dieses Briefes. Ihr könnt mich mit 3 oder 4,50€ pro Monat für ein Jahr lang unterstützen und bekommt dafür jede Woche einen Text. Im Wechsel wird das ein nächster Brief in extended Version oder ein Text aus unserem Leben sein. Zuletzt ging es in einem solchen über meine Therapie am Dienstag und darüber, was ein Gedicht aus Millas Englischunterricht damit zu tun hat.

In der kommenden Woche wird es in einem neuen Text in der Kategorie BÖCKCHENBANDE ebenfalls um Abschied gehen. Das ist also schon fast ein Themenmonat - aber nicht absichtlich, wirklich.

Diesen Donnerstag habe ich meinen Termin für meinen beruflichen Wiedereinstieg im September und dieses Mal geht es um Stunden und Gehalt. Es wird ernst. Meine ungeplante langjährige Elternzeit geht zu Ende. Auch für mich ein Abschied mit Neubeginn.

Und darum geht es doch letzten Endes: Es geht immer weiter. Abschied und Neubeginn. Kein Weg ist je zu Ende. Das sind alles nur Stationen auf unsere Reise zu uns selbst.

Ich wünsche euch eine wunderbare Woche. Wir lesen uns auf steady und auf Instagram ja sowieso.

Ahoi!

Topic Post für dich

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