Fear Of Missing Out! Diese Woche im Kino: eine Annie-Ernaux-Verfilmung (DAS EREIGNIS), ein Russland-Railmovie (ABTEIL NR. 6), ein iranischer Exportfilm (A HERO). Wir blicken außerdem zum Festival in Vilnius und seinem Schwerpunkt #StayWithUkraine, auf die Tagung in Tutzing und dem Thema Diversität, und schlagen das Filmfördergesetz auf, dem die x-te Novelle bevorsteht. Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, deutsche Filme nach iranischem Vorbild für den ausländischen Markt zu produzieren? Cannes, wir kommen!
artechock 31.03.–06.04.2022:
Neue Kritiken:
Das Ereignis (L’evenement) (Opens in a new window) (F 2021)
Selbstbestimmung in Zeiten der Repression
Audrey Diwan erzählt in ihrer herausragenden Bestsellerverfilmung Das Ereignis (Opens in a new window) von Puritanismus und Feigheit der Moralprediger – von Rüdiger Suchsland
Mein Buch gehört mir
Audrey Diwan hat mit L’événement (Opens in a new window) zu einer sinnlichen Verfilmung eines schmerzhaften Ereignisses gefunden, das die Schriftstellerin Annie Ernaux erst hervorgebracht hat – von Dunja BialasA Hero – Die verlorene Ehre des Herrn Soltani (Ghahreman) (Opens in a new window) (Iran/F 2021)
Inflation der Moral
Oscar-Preisträger Asghar Farhadi seziert in A Hero (Opens in a new window) erneut die iranische Gesellschaft, verläuft sich aber zusehends in der eigenen Ambiguität – von Axel Timo Purr
»Wir sind alle kleine Sünderlein«
Von der Unmöglichkeit immer gut zu handeln und immerzu gerecht zu sein: Der Iraner Asghar Farhadi erzählt mit A Hero (Opens in a new window) eine Fabel über die moralische Unvollkommenheit des Menschen – von Rüdiger SuchslandAbteil Nr. 6 (Hytti nro 6) (Opens in a new window) (FIN/RUS/EST/D 2021)
Das Eis zum Schmelzen bringen
Das Railmovie Abteil Nr. 6 (Opens in a new window) führt in den hohen russischen Norden – und lässt eine feministische Finnin auf einen toxischen Russen treffen – von Dunja Bialas
Spiel mit Mythen und Klischees
Der Finne Juho Kuosmanen reist mit seinem Spielfilm Abteil Nr. 6 (Opens in a new window) mit der Eisenbahn zwischen Zukunft und Vergangenheit des russischen Riesenraums – von Rüdiger SuchslandWarum ich euch nicht in die Augen schauen kann (The Reason I Jump) (Opens in a new window) (USA/GB 2020)
Kampf gegen die Sprachlosigkeit
In Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann (Opens in a new window) stellt der britische Dokumentarfilmer Jerry Rothwell fünf junge nonverbale Autisten vor – Kritik von Gregor Torinus
Tagung:
Diversität im deutschen Film – Part I: Wo wir sind (Opens in a new window)
Auf der Tagung »Sehen und gesehen werden: Teilhabe im Film« des Filmfest Münchens wird der Finger in eine lange Zeit vernachlässigte Wunde des deutschen Films gelegt – von Sedat Aslan
Festivals:
Kein Ausweg, nirgends (Opens in a new window)
Das internationale Filmfestival von Vilnius erzählt in seinem Sonderprogramm #StayWithUkraine vom umkämpften Rand von Europa – von Dunja BialasDas ist deine Zeit (Opens in a new window)
Wenn Jugend vierzig wird: Das älteste deutsche Jugendfestival flimmern&rauschen gönnt sich zum Vierzigsten ein wenig Nostalgie und zeigt sich jung wie eh und je – von Anna Edelmann
Kommentare:
Zwei Männer und ein Oscar (Opens in a new window)
In den Fängen der Identitätspoitik – ein Oscar-Kommentar – von Rüdiger SuchslandSchluss mit der Flickschusterei! – Cinema Moralia 269 (Opens in a new window)
Was bringt die x-te Novelle des Filmfördergesetz? Das Ende der FFA? Oder gar nichts? – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 269. Folge – von Rüdiger Suchsland
Neue Videokritiken:
A Hero (Opens in a new window)
Nach seinem erfolglosen Ausflug ins spanische Psycho-Thriller-Genre kehrt Asghar Farhadi für seinen neuen Film wieder in den Iran zurück. Ob er damit an alte Oscar-Erfolge anknüpfen kann, darüber debattieren Sedat Aslan und Axel Timo PurrAbteil Nr. 6 (Opens in a new window)
Juho Kuosmanens Railmovie erhielt 2021 zusammen mit Asghar Farhadis »A Hero« den »Großen Preis der Jury« in Cannes und hätte wegen seinem russischen Hauptdarsteller fast nur einen »limitierten« Kinostart bekommen. Dabei ist Abteil Nr. 6 (Opens in a new window) nicht nur wegen dieser Kontroverse der Film der Stunde, finden Christoph Becker und Axel Timo Purr