Alle Vögel sind schon da! 🎶
Wann wart ihr zuletzt im Wald? Habt ihr das Gezwitscher gehört? Es ist unfassbar, wie laut und vielfältig der Gesang sein kann. Wie wunderbar!
Heute war ich mit Waldabenteuer-Familien im Wald. Ja klar, wo sonst 😉.
Natürlich haben wir gesungen. Immer und immer wieder das Lied: Alle Vögel sind schon da. Das Lied ist ja sehr bekannt - aber kennt wirklich auch jeder die Strophen?
Alle Vögel sind schon da,
alle Vögel, alle!
Welch ein Singen, Musiziern,
Pfeifen, Zwitschern, Tiriliern!
Frühling will nun einmarschier'n,
kommt mit Sang und Schalle.
Wie sie alle lustig sind,
flink und froh sich regen!
Amsel, Drossel, Fink und Star
und die ganze Vogelschar
wünschen dir ein frohes Jahr,
lauter Heil und Segen!
Was sie uns verkündet nun
nehmen wir zu Herzen:
Wir auch wollen lustig sein,
lustig wie die Vögelein,
hier und dort, Feld aus, Feld ein,
singen springen, scherzen!
Unser erstes Waldspiel war der Bau eines Vogelnestes - ein Nest für jede Familie. Jedes Nest hatte einen Spezialeffekt. Ein Nest wurde mit Balkon und Eiversteck gebaut, ein anderes mit Fahne und Karibik-Feeling, ein Nest wurde mit selbstverlegtem Glasfaseranschluss in Betrieb genommen, ein anderes schwebte über dem Boden, wieder ein anderes war eiförmig angelegt mit Sonnenschutz und noch eines bestand aus einer Blätterwanne mit Eingangstüre.
Stolz durften die Vogelfamilien ihre Nester präsentieren. Doch war der Standort auch für die Futterbeschaffung klug gewählt? Da ich dies zuvor nicht thematisiert hatte, konnte der Aspekt natürlich bis dahin auch nicht berücksichtigt werden. Doch so geht es wohl auch manch einer “echten” Vogelfamilie… an einem Ort gibt es prachtvollere Würmer oder Samen als an anderen.
Das Rätsel nach dem Futter wurde bald geklärt. An einem von mir ausgesuchten Ort gab es die zu beschaffenden Würmer (Streichhölzer). Nun durfte immer ein Mitglied einer Vogelfamilie ausfliegen, um einen (!) Wurm nach Hause zu bringen. Munteres Geflatter, viel Bewegung und manch kleiner Vogel, der sich zwischendurch verflogen hat… am Ende musste zum Glück niemand verhungern.
Doch was, wenn man bemerkt, dass der Standort wirklich ungünstig ist und man als Vogelfamilie umziehen will? Dann ist wichtig, dass die Eier gut verpackt sind. Also wurden rohe Hühnereier mit allem verpackt, was gutes Packmaterial abgibt: Rinde, Moos, Äste, Farn. Damit der Frust der Vogelfamilie nicht zu groß würde, durften die Schutzhüllen mit Schnur umwickelt werden. Beim anschließenden Eier-Weitwurf blieben fast alle Eier unversehrt - einem möglichen Nestumzug stand nun nichts mehr im Weg. Für ein gemeinsames Rührei blieb keine Zeit mehr, aber die Eier wurden sorgsam mit nach Hause genommen.
Und nun ein paar Pädagogik-Fakts 😎… denn mit dieser Familienaktion haben wir unter Anderem gefördert und gestärkt:
Grobmotorische Fähigkeiten (es ging über Stock und Stein)
Empathie (wie fühlen sich die Vogeleltern?)
BNE - Bildung für nachhaltige Entwicklung (Walderleben)
Selbstwirksamkeit, Vertrauen in das eigene Können (Ei verpacken)
Resilienz (Herausforderungen wurden angenommen und gemeistert)
Wertevermittlung (große Wertschätzung gegenüber einem Ei)
Kreativität (kennt ihr ein Vogelnest mit Glasfaser-Anschluss?)
Und - habt ihr Lust bekommen, nun auch einen Vogel-Familientag zu veranstalten? Ich wünsche euch viel Spaß damit!
Eure Annette