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PBN-Labor #13 mit Ohrwurm, Wahl und freier Bahn

Liebe ihr,

die Weltgeschichte hat beschlossen, dieser Tage an den ganz großen Rädern zu drehen.

Zu viele Menschen gaben bei der Europawahl ihre Stimme einer Partei (Öffnet in neuem Fenster), nicht obwohl, sondern wahrscheinlich weil diese als rechtsextrem bezeichnet werden muss.

Damit Wolodymyr Selenskyj sicher Berlin besuchen kann, muss der Bus- und Bahnverkehr tagelang aus dem Takt geraten (Öffnet in neuem Fenster).

Und am Freitag beginnt in Berlin die Fußball-EM der Männer, und neben Fanmeile und Public Viewing dürfen wir uns als Austragungsort auf etwas freuen, das der RBB (Öffnet in neuem Fenster) mit “Hooligans, Terrorismus, Krawalle” zusammenfasst.

Und in Pankow? Da wünscht sich die örtliche FDP vom Bezirksamt, Musiker:innen bei der Schöpfung eines frei nutzbaren Pankow-Songs zu unterstützen. Was dieses ablehnt (Öffnet in neuem Fenster), weil das Amt zwar gerne Künstler:innen fördert, aber nicht dabei, ihre Leistung ohne Lohn zu erbringen.

Glaubt mir, ich bin dieses ewige Draufdreschen auf die vermeintlich lächerliche Lokalpolitik genauso leid wie ihr. Die Menschen, die ihre Zeit für Demokratie an der Basis einsetzten, sind der Hammer. Doch warum man eine ohnehin überlastete Verwaltung noch mit Arbeitsbeschaffungs-Ansinnen drangsalieren muss, entzieht sich meinem Verständnis.

Eineinhalb Jahre hat die Drucksache „Förderung von Pankow-Songs“ im Bauch der Pankower Verwaltung verbracht, bis sie nun als erledigt abgelegt werden kann.

Ich habe länger gebraucht, die richtige AI zum Erstellen einer Pankow-Hymne zu finden, als diese dann für Text, Musik und Arrangement.

Ihr Völker der Welt, klickt auf diesen Link (Öffnet in neuem Fenster). Es lohnt sich, versprochen.

Und damit zu dem, was wirklich wichtig ist.

Wissen

Europawahl

15,1 Prozent AfD, 13,6 Prozent BSW. Auch so hat der Prenzlauer Berg bei der Europawahl abgestimmt, und zwar im Thälmannpark. Im Mühlenkiez und südlich des Volksparks Prenzlauer Berg kommen die beiden extremen Parteien zusammen, je nach Stimmbezirk, auf bis zu 37 Prozent.

Im restlichen Prenzlauer Berg wurde Grün gewählt, teilweise bis zu 40 Prozent. Die AfD kommt auf 2 bis 5, BSW auf 5 bis 7 Prozent (mehr (Öffnet in neuem Fenster)).

Derweil meldet das Bezirksamt, dass die rechtsextreme Kleinstpartei Dritter Weg in diesem Jahr das Kissingen-Stadion im Pankower Kissingenviertel für ihre Wehrsportübungen genutzt hat – schon wieder. Im vergangenen Jahr war das schon einmal passiert. Beide Male ohne Genehmigung. Nun sollen die Sportwarte und Vereine sensibilisiert werden und dafür sorgen, dass die Rechtsextremen das nächste Mal vom öffentlich finanzierten Platz geschickt werden (mehr (Öffnet in neuem Fenster)).

Radweg

Der neue Radweg in der Schönhauser Allee ist fertig. Nachdem es sich schon länger auf dem geschützten Radstreifen Richtung Norden radeln ließ, ist dies nun auch südwärts möglich. Lediglich das letzte Stück an der Eberswalder führt noch über die alte Trasse auf dem Gehweg. Zwischen Tramgleisen und Ladezonen für die Restaurants war nicht genug Platz für eine Verlegung auf die Straße. Auf dem Rest der Strecke wird der ehemalige Radweg nun Fußweg und entsprechend markiert (mehr (Öffnet in neuem Fenster)).

Haushaltsloch

Sehr hohe Heizkosten für sehr viele marode Gebäude. Kosten für neue, noch zu bauende Schulen. Und unterstützende Hilfen für Menschen mit Behinderungen, die in Pankow teurer sind als in anderen Berliner Bezirken. Das sind die drei Hauptgründe, die das Bezirksamt für das 14 Millionen große Haushaltsloch (Öffnet in neuem Fenster) nennt, das sich beim Kassensturz für 2023 ergeben hat (mehr (Öffnet in neuem Fenster)).

Das gilt es nun auszugleichen, und im Kultur-, Bildungs- und Sozialbereich geht bereits die Angst vorm Kahlschlag um. Wenn Geld fehlt, wird aus einem etablierte Senior:innentreff oder einer Baumpflanzung fürs Klima schnell ein „Nice to have“.

Die Bezirkspolitiker:innen von Linken und SPD fordern jetzt, dass Pankows grüne Bürgermeisterin Cordelia Koch schnell ein konkretes Konzept vorlegt, wo genau gespart werden soll, und das mit der BVV abstimmt (mehr (Öffnet in neuem Fenster)).

Kurz und Knackig
  • Vor allem gestiegene Baukosten, aber auch neu eingeplante Videowände sind die Gründe, weshalb der Neubau des Jahnsportparks mit 182 Mio Euro fast doppelt so teuer wird wie ursprünglich gedacht (mehr (Öffnet in neuem Fenster)).

    Zudem kam raus, dass von den 493 Bäumen auf dem Gelände 171 für den Neubau gefällt werden müssen (mehr (Öffnet in neuem Fenster)).

  • Durch das geplante Neubauviertel an der Michelangelostraße soll in den 2030er Jahren eine Tram vom S-Bahnhof Greifswalder Straße Richtung Weißenseer Weg rollen. Mögliche Streckenverläufe werden gerade geprüft und könnten etwa durch die Kleingärten am Volkspark Prenzlauer Berg führen (mehr (Öffnet in neuem Fenster)).

  • Nach der Freigabe des hübschen, neuen Rollrasens im Mauerpark gibt es an diesem Sonntag erstmals wieder Karaoke (mehr (Öffnet in neuem Fenster)).

  • Nur vier Jahre nach Erfindung von Corona dürfen Gastronom:innen in Pankow ihre Stühle auch auf der zur Straße zeigenden Gehwegseite aufstellen, so denn ausreichend Platz für Fußgänger:innen bleibt und der Bezirk es schafft, die Genehmigungen zu bearbeiten (mehr (Öffnet in neuem Fenster)).

  • Die Laufbahnen und Basketballfelder auf den Schulhöfen dürfen weiterhin nur während der Schulzeit genutzt werden. Die Idee, die Sportflächen auch nachmittags für alle zu öffnen, wird kassiert, aus Angst vor Vandalismus (mehr (Öffnet in neuem Fenster)).

Machen

Die Wettervorhersage verspricht, dass wir zum Wochenende von November endlich wieder auf Juni umschalten können. Daher macht ihr am besten was draußen.

Ansonsten sind hier ehrlich gesagt keine Termine für die kommenden Tage aufgelaufen, die zu empfehlen zwingend wäre, finde ich. Außer natürlich der verkaufsoffene Sonntag im Alexa anlässlich des Tags der Verkehrssicherheit. 🤷‍♀️

Meldet Euch gerne, wenn ihr was Empfehlenswertes wisst, das ich hier weitergeben kann: redaktion@prenzlauerberg-nachrichten.de.

Und jetzt alle!

“Pankow oh Pankow

Our endless light

Shining through the day

And the night”

Frohen Ohrwurm und bis bald,

Juliane von den Prenzlauer Berg Nachrichten

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