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Zeitlang im April: Sonne, Spritz & Südtirol

Eine Sache, die ich überhaupt nicht mag am Älterwerden, ist die wachsende Vorsicht. Mit jeder schlechten Erfahrung wird man verhaltener – vor allem mit seiner Freude. Ich hab vor ein paar Wochen ein ganz tolles Angebot bekommen und bin total aufgeregt, gleichzeitig ist noch nichts unterschrieben und ich verbiete mir, mich „zu früh zu freuen“. Was für eine bescheuerte Redewendung eigentlich, denn welche Freude war je zu früh?

Jedes Jahr freut man sich über die blühenden Bäume, den leuchtenden Spritz auf der Terrasse, das Licht. All die ersten Male, die eigentlich keine sind, sich aber immer wieder so anfühlen.

Eine Sache, die zum Glück nie verhaltener wird, ist die Freude über den Frühling. Man freut sich jedes Jahr wieder über die blühenden Bäume, das Gesicht in der warmen Sonne, Mittagessen draußen, Fahrrad fahren ohne frieren, den leuchtenden Spritz auf der Terrasse, im Biergarten anstoßen, das Licht. All die ersten Male, die eigentlich keine sind, sich aber immer wieder so anfühlen. Wer sich, so wie ich, gerade in den Frühling reinlegen könnte, der kann das auf der Sonnenterrasse der Servus Bar oder im Parkhotel Mondschein zwischen Palmen und Pool.

Servus Bar

Servus Bar: (Alkoholfreien) Spritz in der Abendsonne trinken

Es gibt einen neuen Lieblingsort in Sendling (Opens in a new window), den ich schon letztes Jahr entdeckt, aber diesen Frühling erst so wirklich lieben gelernt habe: die Servus Bar (Opens in a new window) am Stemmerhof. Auf der Karte stehen tolle Weine, kleine Gerichte und jede Menge leckere Aperitifs. Und da durch meinen Freundeskreis gerade eine kleine Alkoholfrei-Welle geht und auch ich meinen Alkoholkonsum immer mehr hinterfrage, trifft es sich gut, dass hier auch spannende Spritz-Variationen ohne Alkohol angeboten werden.

Zum Beispiel der San Amalfi, in den ich mich reingetrunken und verliebt habe. Oder der Crodino Tonic. Auch lecker ist ein Spritz Bitter Sweet oder der Blueberry Hill. Wer etwas mit Alkohol trinken möchte, findet neben dem klassischen Aperol auch einen Campari, Lillet oder Cynar Spritz. Aus Bozen mitgenommen habe ich Aperol Sour, den machen sie auch fantastisch hier. Oder man steigt gleich mit Negroni, Americano, Gin Tonic ein. Ansonsten gibt’s guten Kaffee von der Rösterei Fausto (Opens in a new window) sowie Biere und Weine.

Wenn die ersten warmen Tage anstehen, mache ich ein bisschen früher Feierabend und stolpere rüber ins Servus – gerne in Begleitung von Freunden, die schon nachmittags Zeit haben, oder auch mal allein.

Wenn wie jetzt die ersten warmen Tage anstehen, mache ich ein bisschen früher Feierabend und stolpere rüber ins Servus – gerne in Begleitung von Freunden, die schon nachmittags Zeit haben oder auch mal allein. Man sitzt windgeschützt direkt an der Stemmerhof-Wand ist und die Sonne reflektiert so stark, dass man schon im Februar ins Schwitzen kam. Letztens saß ich mal wieder auf der Servus-Terrasse mit einem Buch, der Sonne im Gesicht und einem San Amalfi und dachte „Schöner wird’s nicht!”.

Sonnenliebhaber wie ich freuen sich im Servus außerdem über ewiges Licht. Man hat vor der kleinen Bar in Sendling den ganzen Nachmittag Sonne und da der Stemmerhof oben am Berg liegt, kommt auch so schnell kein höheres Gebäude dazwischen. Man kann genießen, bis die Sonne untergeht und dann auch prima einfach sitzen bleiben, denn das Servus hat unter der Woche bis 23.30 Uhr, am Wochenende sogar bis 1 Uhr offen. Ganz nach dem Motto: „Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf'm Sonnendeck”.

Servus Bar, Plinganserstraße 6 (Opens in a new window)

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Hotel Mondschein

Parkhotel Mondschein & Restaurant ConTanima: Ab nach Bozen!

Wenn ich bisher nach Südtirol gefahren bin, dann am liebsten nach Meran. Das wissen alle, die meinen letzten Mitglieder-Newsletter mit allen Meran-Tipps (Opens in a new window) gelesen haben! Bozen hatte mich bisher nicht so richtig gepackt, aber ich muss auch fairerweise sagen, dass ich einfach keine guten Anlaufstellen in der Satdt hatte. Nach meinem letzten Kurzurlaub im März weiß ich nun mehr darüber, wo es in Bozen schön, lecker und gut ist – und kenne zwei Orte, die ich definitiv wieder besuchen werde, darunter auch das Parkhotel Mondschein (Opens in a new window).

Zum einen sieht das 2022 eröffnete Designhotel ganz wunderbar aus: Das historische Gebäude wurde behutsam in die Moderne geführt, ohne den alten Charme wegzurenovieren. Das Haus selbst ist aus dem Jahr 1330 und wurde um 1860 im Belle-Époque-Stil erneuert. Die Betreiber, die beiden Brüder Klaus und Moritz Dissertori, haben in Südtirol schon die Villa Arnica (Opens in a new window), den Schwarzschmied (Opens in a new window) sowie das 1477 Reichhalter (Opens in a new window) eröffnet – ein Hotel schöner als das andere!

Da überrascht es nicht, dass auch das Parkhotel Mondschein sofort ins Auge fällt: Hier trifft die goldene Gemütlichkeit der 50er Jahre auf modernen Minimalismus.

Da überrascht es nicht, dass auch das Parkhotel Mondschein sofort ins Auge fällt: Hier trifft die goldene Gemütlichkeit der 50er Jahre auf modernen Minimalismus. In der Hotelbar Luna (Opens in a new window) weiß man gar nicht, wo man zuerst hingucken soll, so schön ist es. Und wer draußen im Park zwischen Bäumen, Sonnenschirmen und zwitschernden Vögeln sitzt, vergisst leicht, dass die Fußgängerzone von Bozen um die Ecke ist. Gleich neben der Terrasse lockt an warmen Frühlings- und Sommertagen außerdem ein Pool!

Was ich außerdem sehr mochte hier: Alles hat Hand und Fuß. Die Instagram Croissants am Frühstücksbuffet sehen nicht nur wahnsinnig toll aus, sie schmecken auch fantastisch (vor allem mit Pistaziencreme!). Die Drinks in der Luna Bar sind nicht nur fancy, sondern auch sehr lecker. Die Gerichte auf der Abendkarte lesen sich nicht nur gut (Carpaccio von rosa Garnelen aus Porto Santo Spirito oder Risotto Carnaroli mit Radicchio aus Treviso, Rotwein und salsiccia di zibello), sie sind auch handwerklich alle super gemacht!

Alles hat Hand und Fuß. Die Instagram Croissants am Frühstücksbuffet sehen nicht nur wahnsinnig toll aus, sie schmecken auch fantastisch (vor allem mit Pistaziencreme!).

Und wenn wir schon beim Essen sind – es gibt noch einen Grund nach Bozen zu fahren: das Gourmetrestaurant ConTanima (Opens in a new window). Lange hat kein Essen mehr so nachgehallt bei mir! Hier kocht der Neapolitaner Dario Tornatore (Opens in a new window) mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Regionalität. So gibt es zum Beispiel eine Puttanesca, die aber statt aus Tomaten, Oliven und Kapern mit regionalen Zutaten auskommt – also Risotto, Kornelkirschen, Gänseblümchen-Knospen. Dazu trinkt man einen alkoholfreien Wein aus Roter Beete – und alles zusammen schmeckt dann tatsächlich nach Tomate, nach Puttanesca.

Außerdem befindet sich das Restaurant in einer der schönsten Locations, in denen ich jemals essen durfte: ein historisches Gewächshaus im Park vom Hotel Laurin, überall wachsen Rosen, innen brennen ein paar Kerzen. Der Service ist jung, locker, wahnsinnig kompetent, die Getränkebegleitung trifft den Nagel auf den Kopf. Man kann sich sein Menü selbst zusammenstellen, muss nur entscheiden, ob man drei, fünf oder acht Gänge essen möchte. Die gibt’s für 65, 85 oder 125 Euro. Also absolut fair für das, was es ist! Schnell hin da, bevor das Restaurant noch einen Stern bekommt.

Parkhotel Mondschein, Piavestraße, 15, 39100 Bolzano Autonome Provinz Bozen - Südtirol, Italien (Opens in a new window)

Gourmetrestaurant ConTanima, Im Laurin Park, Via Laurin, 4, 39100 Bolzano BZ, Italien (Opens in a new window)

Über Zeitlang

Was ist Zeitlang?

Zeitlang ist ein unabhängiger und persönlicher Newsletter, in dem ich sowohl über Lieblingsorte in meiner Heimatstadt München als auch auf der ganzen Welt erzähle. Im Bayerischen bedeutet „Zeitlang“ Heimweh und Sehnsucht. Einmal im Monat schreibe ich hier also über besondere Restaurants, Cafés, Hotels und Orte, nach denen ich Zeitlang habe. Das kann der kleine Park nebenan sein, genauso wie das Designhotel am anderen Ende der Welt.

Wer mehr lesen möchte, kann für einen kleinen Monatsbeitrag Mitglied von Zeitlang werden. Damit unterstützt du nicht nur meine Arbeit, sondern erhältst pro Quartal auch einen exklusiven Newsletter, der sich einem bestimmten Reiseziel oder Stadtviertel widmet. Hier gab es schon Reisetipps für Sri Lanka (Opens in a new window), meine 25 Lieblingsorte in Sendling (Opens in a new window), besondere Winterhotels (Opens in a new window) und meine Tipps für Meran (Opens in a new window)!

Wer schreibt hier?

Ich bin Anja Schauberger, geboren in München und arbeite seit über zehn Jahren als Journalistin und Autorin mit dem Schwerpunkt auf Regionales und Reise. Von 2016 bis 2019 habe ich als Redaktionsleiterin das Stadtmagazin Mit Vergnügen München aufgebaut. Seitdem schreibe ich frei unter anderem für die Kolumne „Hotel Europa“ im SZ-Magazin (Opens in a new window) sowie über (Sterne)-Gastronomie bei München Tourismus (Opens in a new window). Außerdem gebe ich Reise-Tipps im Merian Magazin (Opens in a new window) und schreibe für das Werde Magazin (Opens in a new window) sowie The Weekender (Opens in a new window). Mehr zu meiner Arbeit gibt es auf Torial (Opens in a new window) oder meiner Website (Opens in a new window).

Du hast Tipps, Wünsche oder Feedback? Schreib mir gerne eine Mail an anja.schauberger@gmail.com

Porträt: Flo Stiebing (Opens in a new window)
Design & Logo: Hennes Elbert (Opens in a new window)
Topic Monats-Tipps

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