Corona: RKI-Protokolle veröffentlicht
Dass ich mich nochmal genötigt sehe, mich zu diesem Querdulli-Unfug zu äußern, hätte ich auch nicht gedacht. Ich habe auch eigentlich gar keine Lust mehr.
Da ich vor dem Projekt U.M. Fachjournalist für Tobacco Harm Reduction war und im Zuge dessen über Jahre auch Studien und die mediale Berichterstattung geprüft und analysiert habe, habe ich mich früh bezüglich der „Corona-Proteste“ geäußert. Es gab ja auch das Thema Corona und Nikotin.
Also muss ich zumindest etwas dazu sagen.
Denn heute Morgen wurden die Protokolle des RKI ungeschwärzt veröffentlicht. Und die Corona-Blase geht steil.
Drei der fünf häufigsten Trends auf X in Deutschland haben gerade mit dem Thema zu tun.
Das Problem daran: Das sind 3800 Seiten Protokolle, plus 10 GB „Zusatzmaterial“.
Da das um genau vier Uhr morgens „generalstabsmäßig“ (Zitat Velázquez) veröffentlicht wurde, kann das also noch keiner durchgearbeitet haben.
Deshalb fasse ich das einfach mal ad hoc und aus dem Lamäng zusammen. Denn ich werde das sicher nicht durcharbeiten, nur um Wissenschaftsleugnern und anderen Randexistenzen zu bespaßen.
Das Querdenker-Syndrom
Ich halte nicht alle Corona-Querulanten für psychisch krank. Sie alle handeln aus individuellen, unterschiedlichen Motiven und bilden sich eine Meinung.
In der Psychologie muss man auch empirisch und statistisch arbeiten können.
Ich unterstellen diesen Menschen in der Mehrheit zumindest eine gepflegte Delle am Helm, die auf einem sich stark ähnelnden Selbst- und Weltbild beruht, eine sehr ähnliche, überhöhte Selbstwirksamkeitserwartung aufweist und eine persönliche Freiheit annimmt, die es in keiner Gesellschaft gab, gibt oder geben wird. Die Angst vor Kontrollverlust spielt eine große Rolle.
Zudem unterstelle ich mindestens eine Skepsis oder eine ablehnende Haltung gegenüber dem Staat oder den Staatsorganen. Ich bin sicher, der Anteil der Menschen, die für den Staat arbeiten, Entscheidungsträger für den Staat sind, die gedient haben oder die beispielsweise in den Sicherheitsorganen tätig sind, ist deutlich unter dem Bevölkerungsdurchschnitt.
Ich nehme an, deshalb ist diese Querdenker-Blase auch für so viele Verschwörungsmystiker und Ostdeutsche attraktiv.
Quersymptome und Komorbidität
Aus diesem Weltbild heraus ist es völlig verständlich, dass Menschen mit einer solchen Anamnese sich in ihren Rechten stark eingeschränkt fühlen, wenn der Staat Maßnahmen ergreift, die ihre Freiheit real oder gefühlt einschränkt.
Hätte man mir beispielsweise 40 Jahre lang erzählt, im Westen warte die absolute Freiheit, hätte ich sicher auch Orientierungsschwierigkeiten, wenn ich dann mit den tatsächlichen Rechten und vor allem Pflichten in einer Demokratie konfrontiert würde.
Man erkennt dieses Symptom, vermengt mit mangelnder Bildung, auch bei Themen wie Meinungsfreiheit oder Verfassung.
Und dieser allem zugrunde liegende Konflikt wird dann in den Hirnwindungen zurechtgebogen.
Das ist nichts Besonderes, unser Hirn biegt sich die Realitäten ständig zurecht. Sonst hätten wir viele Probleme auf der Welt nicht.
Beispielsweise durch kognitive Verzerrungen und dem, was wir als „Gefühle“, „Glauben“ und „Meinungen“ bezeichnen.
Eine der Verzerrungen ist beispielsweise, dass das Risiko durch die Corona-Epidemie möglichst verringert und das Risiko durch die Maßnahmen erhöht wird. Schon im Hirn, noch bevor man mit jemandem darüber gesprochen hat.
Und da greifen dann Verzerrungen, wie das Confirmation Bias, der Bestätigungsfehler. Man nimmt Informationen, die die eigene, vorgefasste Meinung bestätigen, deutlicher und wichtiger wahr, und leugnet, ignoriert oder setzt die Informationen in ihrer Wertigkeit herab, die der eigenen Meinung widersprechen.
Die populistischen Rattenfänger
Das ist die Ausgangsbasis. Das ist die Saat, die zu so wundervollen Ernten wie den Spaziergängen und Demonstrationen führen.
Darüber hinaus steigen dann natürlich die Rattenfänger ein. Ein Beispiel.
Zum September 2021 gab die EMA in ihrer Datenbank an, dass 5000 Menschen einen Antrag auf Entschädigung für Schäden durch die Corona-Impfung gestellt haben.
Diesen Antrag kann jeder stellen, er muss erst geprüft werden. Denn das kann ja alles sein, von Roter Nase bis Brechdurchfall oder eingewachsenem Fußnagel.
Die französische Abgeordnete Virginie Joron stellte am 23.09.2021 einen Entschließungsantrag (B9-0475/2021) im Europäischen Parlament. Sie gehörte als Mitglied der Front National zur ID Fraktion, der auch die AfD und die FPÖ angehörten.
In diesem Antrag schrieb Joron u.a. „…in der Erwägung, dass nach Angaben der Europäischen Arzneimittel-Agentur die Verabreichung von COVID-19-Impfstoffen für rund 5000 Personen in der Europäischen Union tödliche Folgen hatte…“.
Sie hat also aus den 5000 Anträgen von noch Lebenden einfach Tote gemacht. Irgendwas mit Impfschäden halt.
Die Corona-Media-Blase griff das dann als Beleg auf, dass der EU die 5000 Toten bekannt seien. Selten mit Quellenangaben, aber häufig mit Screenshots. Aus denen nicht hervorging, dass es sich um einen Antrag handelte.
Und als Sahnehäubchen sagte dann im Dezember 2021 die Kabarettistin und Teilzeitepidemiologin Lisa Fitz im SWR, es habe bereits 5000 Tote gegeben. Und es wurde „ein Prozent Panikmacher, die 99 Prozent Lemminge steuern“. Denn auch das ist vielen Menschen dieser Gruppe gemein: Sie halten sich für die Aufgeklärten und andere für dumm.
So beschert das Thema Corona eine wunderbare Vielfalt von Schauplätzen, auf denen man Falschinformationen verbreiten kann. Tausende Nageldesignerinnen und Hausmeistergehilfenpraktikanten konnten sich an epidemiologischen Studien abarbeiten.
Aya Velázquez
Nun wurden also Aya Velázquez die Protokolle zugespielt. Von „ein/e Whistleblower/in, ein/e ehemalige Mitarbeiter/in des Robert-Koch-Instituts“ [sic].
Na, wie viele Mitarbeiter werden nach dem 07.06.23 - von dann stammt das letzte veröffentlichte Protokoll – wohl das RKI verlassen haben, die auch Zugriff auf diese Protokolle hatten? Ich habe das Gefühl, den BND braucht man dafür nicht einschalten. Man könnte einfach mal die Kündigungen durchgucken.
Mit dem vollmundig unterstrichenen Informantenschutz wird es eh schwierig werden. Das ergibt sich aus der schillernden Person Velázquez.
Denn auf ihrem X-Account identifiziert sie sich als „unabhängige Journalistin“ und „Kulturanthropologin“. Eine kurze Suche reicht, um zu sehen, dass sie aber auch als „Start-up Unternehmerin und Sexarbeiterin“ bezeichnet wird. Und sie sich selber auch bezeichnet.
Das ist völlig ok für mich. Ich erwähne das aus einem anderen Grund.
Ich selber wurde aufgrund meiner journalistischen Tätigkeit (vor U.M.) bereits vor zwei bis drei Gerichte bemüht. Und da muss man seine journalistische Tätigkeit glaubhaft machen.
Der „Informantenschutz“ bezieht sich auf den § 53 der StPO und nennt sich eigentlich „Zeugnisverweigerungsrecht der Berufsgeheimnisträger“. Das sind beispielsweise Ärzte, Rechtsanwälte und eben auch Journalisten. Die werden da aber gar nicht so genannt, weil das keine geschützte Bezeichnung ist. Sondern sie werden definiert als Personen, die das berufsmäßig machen. Also dadurch ihre Haupteinnahmequelle haben. Oder zumindest zu einem erheblichen Anteil. Zusätzlich müssen sie regelmäßig redaktionelle Inhalte veröffentlichen. Dafür reicht kein X-Account.
Bis auf einen über 100 minütigen Film zum Thema – raten Sie mal – Corona, habe ich jedoch auf die schnelle keine redaktionellen Beiträge von Frau Velázquez finden können.
Ich halte es auch für denkbar, dass einer oder mehrere Richter die Nase rümpfen, weil die Protokolle deutlich mit VS-NfD gekennzeichnet sind, also „Verschlusssache – Nur für den Dienstgebrauch“. Sie waren geheim, und die Weitergabe kann bereits eine relevante Straftat darstellen. Und die macht dann auch das Zeugnisverweigerungsrecht zunichte.
Es würde mich wenig wundern, wenn Frau Velázquez in absehbarer Zeit um Spenden für einen Anwalt bittet. Aber die Blase ist ja für ihre Spendendfreudigkeit bekannt.
Wo wir gerade beim Thema sind was ist eigentlich aus den Sammelklagen von Füllmich geworden?
Die Journalisten
Natürlich habe ich mir auch die angekündigte „Pressekonferenz“ angeschaut.
Mit Frau Velázquez auf dem Podium des kleinen Nebenraums des „Kulturzentrums“ „Sprechsaal“, das wohl wenig Berührungsängste mit kontroversen Themen hat, saßen Stefan Homburg, ehemaliger Professor für Finanzen, und Bastian Barucker, laut Anmoderation „freier Journalist im Bildungsbereich“.
In den wenigen Minuten, die ich mir das Trauerspiel überhaupt antun konnte, sind mir zwei Dinge aufgefallen.
Zum ersten wird vom Moderator selber gesagt, dass die drei die veröffentlichten RKI-Protokolle nebst Zusatzmaterial noch nicht vollständig sichten konnten.
Da frage ich mich dann doch, warum sich Velázquez und Barucker als Journalisten bezeichnen.
Mit dem Aufkommen von Social Media scheinen viele Menschen Journalismus mit Aktivismus zu verwechseln. Sicher, die Übergänge sind fließend und auch Journalisten haben ein Recht auf eine Meinung und sie zu äußern. Doch das sollte nicht der Kern ihrer Tätigkeit sein.
Erst vor zwei Tagen wurde ich von einem Kommentator gefragt, was die Quelle zu einer von mir getätigten Aussage sei. (Zuwanderung von Arabern und Juden nach Palästina ab 1900 gleich.) Woraufhin ich ihm geantwortet habe, dass ich die Quelle bin. Wenn ich dafür Geld nehmen würde und keine Quelle nennen könne, sei das Schwachsinn. Weshalb ich ihm erklärte, dass ich die Zahlen recherchiert habe, gerechnet habe und dann zu dieser Aussage gekommen bin. Inklusive eines Diagramms, das ich angefügt habe. Der Rest war Schweigen. Quellenangabe zu einer Studie war überigens auf der Grafik.
Die Kernaufgabe eines Journalisten ist doch eben, Informationen zu sammeln und sie redaktionell aufzuarbeiten, um sie den Menschen zu präsentieren, die dafür nicht die Zeit haben. Weil sie eben nicht dafür bezahlt werden.
Vertrauensverlust in die Medien hin oder her, redaktionelle Beiträge sind nun einmal keine wissenschaftlichen Arbeiten, deren Quellenverweise länger sind als das ganze Paper.
Was mindestens Barucker und Velázquez hier aber machen, ist fernab von Journalismus. Weil es eben keine redaktionelle Arbeit beinhaltet. Es ist politischer Aktivismus.
Dieser Punkt wird meines Erachtens auch gerne bei Diskussionen um Julian Assange ignoriert. Der Mann hat eben nicht Informationen aufbereitet, sondern ungeprüft Material veröffentlicht. Darunter auch Material, das neben den mutmaßlichen Kriegsverbrechen für die Öffentlichkeit keinen Wert hatte. Auf ihrer Grundlage wurden aber aufgrund der Informationen in Belarus politische Gegner der Diktatur ins Gefängnis gesteckt. Doch das wird von den Medien, die sich für die Pressefreiheit einsetzen, nicht erwähnt.
Hätte er es gefiltert und aufbereitet, hätte er nicht jahrelang in Botschaften hocken müssen.
Zum zweiten habe ich noch nie gesehen, dass auf einer Pressekonferenz applaudiert wird.
Irgendwie beschleicht mich der Eindruck, die höchstens ein Dutzend Besucher waren gar nicht die Presse.
Eine Gesellschaft im Blindflug
Kommen wir zurück zum Mindsetting.
In der Anamnese der meisten dieser Menschen hat sich inzwischen eine Verzerrung verfestigt. Nämlich, dass es für eine Entscheidung eines Politikers immer eine wissenschaftliche Grundlage geben müsste. Diese Annahme ist dem ganze Corona-Zirkus so inhärent, dass keiner mehr danach fragt.
Es war aber eine Pandemie. Die zunächst unbekannt und unvorhersehbar war. Jeder Politiker weltweit, jeder Entscheidungsträger befindet sich in einer solchen Situation nun einmal im Blindflug.
Und die Meinung dieser Menschen scheint zu sein, dann dürfe man ihre Freiheiten auch nicht einschränken. Und genau das ist der große Trugschluss. Sie müssen es und sie dürfen es. Das ist ihr Job.
Ein Entscheidungsträger muss sich im Sinne des kleineren Übels entscheiden. Er muss abwägen.
Liegt ein Infanteriezug vor einem Minenfeld, muss der Unteroffizier einen Mann vorwegschicken. Und wenn sich keiner freiwillig meldet, muss er jemanden auswählen. Er selber darf nicht gehen.
Ich bin sicher, ein persönlicher Schmerz ist für die Menschen mit einem solchen Welt- und Selbstbild mit der Erkenntnis verbunden, dass sie nur eine Ameise in einem Haufen sind. Die Erkenntnis, dass sie selber zu den Wenigen gehören könnten, die man als kleineres Übel für die Gemeinheit über die Klinge springen lässt. Dass sie nur eine Ameise in einem Haufen sind.
Sie werden dadurch herabgesetzt, erniedrigt, und das eigene Selbstbild wird zur Not bis zum Tod verteidigt. Das wissen wir nicht nur durch die Samurai, die sich im Namen der Ehre entleibt haben. Sondern auch durch übergewichtige Männer, die lieber gestorben sind, als sich impfen zu lassen.
Und eines muss ich wirklich einmal sagen, da auch das heutige Dreigestirn der Leaks so auf den armen Kindern herumreitet:
In der Ukraine klammern sich Kinder in Kellern an ihre Stofftiere. Im Gazastreifen werden ihre Angehörigen verschüttet. Im Norden Israels müssen Kinder täglich in die Schutzräume. Und hier wird ein Fass aufgemacht, weil die Schulen geschlossen wurden. Wie in vielen Ländern.
So leid es mir tut und bei wirklich jedem Verständnis für die Belastung der Einzelnen, aber wenn ein Kind in ein psychisches Trauma abrutscht, weil es seine Freunde nicht sehen oder nicht in die Schule darf, stimmt etwas mit der Resilienz des Kindes nicht. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass das Geschwafel der Eltern über Corona-Partys mehr dazu beiträgt, als konstruktive Versuche der Erleichterung.
Ich kann es nicht belegen, aber scheinbar hatten nur die Kinder Probleme, deren Eltern zu der hier bezeichneten Gruppe gehören.
Ziel unklar
Ich frage mich, was diese Menschen glauben, was tatsächlich bei ihrem Engagement herauskommen soll. Ich will das ja gar keinem absprechen, jeder hat das Recht seine Lebenszeit auf die ihm genehme Weise zu verschwenden. Aber es muss doch ein Ziel geben.
Als wenn jetzt noch ein Jens Spahn für die erneut aufgebauschte Aussage, es sei eine „Pandemie der Ungeimpften“ zur Rechenschaft gezogen würde. Das ist doch lächerlich.
Das Einzige, was tatsächlich Folgen haben könnte (Konjunktiv) wäre der Nachweis, dass trotz der Kenntnis von wissenschaftlichen Fakten (Fakten, nicht Annahmen), falsche Entscheidungen getroffen wurden. Dafür wäre aber nötig nachzuweisen, dass die getroffene Entscheidung mehr Leid als Nutzen gebracht hat. Und dafür müsste man wiederum belegen können, wie die Pandemie ohne die Maßnahme verlaufen wäre. Und wenn das ganze Institute voller Epidemiologen, Virologen und Veterinäre nicht können, kann das Karl-Heinz aus dem Hartz sicher auch nicht.
Da fängt es an, gesellschaftlich gefährlich zu werden. Denn die angegriffene Selbstwirksamkeitserwartung, die empfundene Herabsetzung und Hilflosigkeit, führt dazu, dass Menschen eskalieren können. Das endet nicht immer mit Plakaten, auf denen Politiker in KZ-Kleidung zu sehen sind. Man muss sich nur die Postings dazu auf Social Media durchlesen. So funktioniert Demokratie nun wirklich nicht.
Am Mittag des 03.04.2018 ging die Veganerin Nasim Aghdam nach einer Nacht in ihrem Auto mit ihrer Smith & Wesson in die Google Zentrale, schoss auf drei Menschen und schoss sich anschließend in den Kopf. Weil YouTube ihre Videos demonetarisiert hatte.
Sie machte dafür andere verantwortlich, anstatt schon Jahre vorher darüber nachzudenken, ob ein Geschäftskonzept so pfiffig ist, dass sich ausschließlich auf Google verlässt.
Das ist es, was Hilflosigkeit bewirken kann. Hilflosigkeit ist erlernbar.
Das Posting von Velázquez kommt nach 13 Stunden nicht einmal auf 19.000 Likes.
Ich glaube, so viele hatte selbst ich schon mal, obwohl ich erst seit wenigen Wochen wirklich auf X aktiv bin. Auf Facebook allemal. Trotzdem werden die Trends gebombt. Das verzerrt. Ich weiß zumindest, dass ich unwischtig bin, es ist ok für mich.
Doch das macht es für Menschen wie diesen Querdullies natürlich naheliegend, dass alle anderen sich irgendwie verschworen haben. Dass die Mainstreammedien… Sie merken, wohin das führt.
Der Gedanke wird vermieden, dass sie selber eine Minderheit sind, bei der vielleicht eigentlich etwas nicht stimmt. Die sich selber, ihre Ängste vor Kontrollverlust, ihre eingebildete Freiheit und ihre Sorgen viel wichtiger nimmt, als der Rest der Gesellschaft. Die müssen ja alle desinformiert, gesteuert, manipuliert oder obrigkeitshörig sein, geht ja nicht anders.
Mir persönlich geht es nur noch auf die Kette.
Weil es immer mit Angestellten einer Boutique aus Ennepetal einhergeht, die mit mir über wissenschaftliche Grundlagen debattieren wollen. Der Dunning-Kruger-Effect ist zwar meine Lieblings-Verzerrung, aber deshalb muss ich nicht viel Zeit mit ihm verbringen.
Wenn einem auf der Autobahn dutzende Autos entgegenkommen, sollte man zumindest für einen Moment in Erwägung ziehen, dass man selber der Geisterfahrer ist.