Brainstorming bei der AfD
Liebe Leser*innen,
haben Sie schon einmal über ein Rebranding nachgedacht? Raider wurde damals zu Twix und Twitter nennt sich jetzt X. Wer sein angestaubtes Image ändern will, legt sich einen neuen Namen zu und bringt damit direkt etwas frischen Wind in die Bude. Wer darüber hinaus als rechtsextrem verschrien ist wie die JA, profitiert gleich doppelt. Doch für ein erfolgreiches Rebranding will der neue Name wohl überlegt sein.
Die AfD plant die Gründung einer neuen Jugendorganisation. Diese Namen werden derzeit erwogen:
Heitere Jungschar
Hoffnung Jetzt!
Harmlose Jungs
Handlungsgemeinschaft Judikativreform
Helfende Jugend
Hetz-Jagd
Darüber, ob die dieser Tage unter medialem Dauerbeschuss stehende FDP erwägt, sich einen neuen Namen zuzulegen, kann nur spekuliert werden.
Worüber nicht spekuliert werden muss, ist, wie viel Herzblut die Partei in jedes ihrer Projekte steckt.
Zupacken kann auch der syrische Machthaber und Power-Despot Baschar al-Assad. Doch auch er ist vor kleineren Rückschlägen nicht gefeit. Kann er sich der Unterstützung seines Volkes noch sicher sein?
Vertrauen ist wichtiger Baustein einer jeden Beziehung, sowohl geschäftlicher als auch privater Natur. Doch nicht selten wird Vertrauen missbraucht. Oft bemerkt man erst im Nachhinein die kleinen Anzeichen, die einen stutzig hätten machen müssen. Das musste auch Bestsellerautorin Angela Merkel am eigenen Leib erfahren.
Als Putin sie in einem leerstehenden Trafohäuschen mit der Aufschrift »Kreml« empfing
Als mit ihr 12 Putin-Doppelgänger am Tisch saßen
Als Putin ihr vorschlug, noch auf einen Kaffee mit hochzukommen, und ihr stattdessen Tee servierte
Als er nicht russisch, sondern deutsch mit ihr sprach
Als er einen Vertrag, der den Verzicht auf die Krim besiegeln sollte, mit Zaubertinte unterschrieb
Als sie sah, dass auf dem Globus in Putins Büro die russisch-ukrainische Grenze grob mit Kreide durchgestrichen ist
Als Putin mit Blick auf ein offenes Fenster bemerkte: »Journalisten? Nein, nein, das waren Gebäudereiniger, die gerade die Außenfassade begutachten.«
Als Putin meinte, das »Zar« auf seiner Visitenkarte sei ein Vorname und kein Titel
Als Putin ihre Angst vor Hunden schamlos ausnutzte und mit den Worten »miez, miez« seinen Labrador auf sie hetzte
Als Putin ihr eine Packung Mirácoli anreichte und behauptete, in dieser sei ein kleines Päckchen Hartkäse enthalten
Als Putin sie anlog
RED
Die Bundeskanzlerin a. D. hat hier mal wieder ihren guten Riecher unter Beweis gestellt, mit dem sie sicher auch beim folgenden Spiel die Nase vorn hätte.
Mit einer Frau, die als ehemalige Bildungsministerin wahrscheinlich höchst zielsicher Kuchen von Kot unterscheiden kann, beschäftigt sich heute unser Kolumnist und FDP-Beobachter Torsten Gaitzsch.
Liebe Leserinnen und Leser,
heute habe ich ein Geständnis mitgebracht. Ich pflege eine eigentümliche Obsession mit der stellvertretenden FDP-Vorsitzenden Bettina Stark-Watzinger, die bis zum Bruch der Ampel-Koalition als Vorgängerin Cem Özdemirs das Bildungsministerium leitete. Konkret fasziniert mich an ihr, dass sie in meinen Augen diejenige Volksvertreterin ist, von der ich mir am wenigsten vorstellen kann, dass sie in der Lage ist, sich mit den sog. unteren Schichten, mit den »einfachen Leuten« zu unterhalten. Ich sehe da jemanden, der von klein auf gelernt hat, mit Angehörigen der Arbeiterklasse ausschließlich in Form von Anweisungen zu kommunizieren. Ja, ich gehe noch weiter und behaupte, dass Frau Stark-Watzinger eine jede Order, einen jeden Wunsch an tiefer Stehende in andere, wichtigere Kommunikate einflicht. Mit dem Handy am Ohr wuselt sie geschäftig herum und sagt Sachen wie: »Gut, geben wir das Papier bis Mittwoch zur internen Prüfung – da hinten in der Ecke noch wischen! –, und dann soll der Christian als Letzter gegenlesen.« Oder: »Ich bin demnächst wieder in Wetzlar, da können wir – zum Flughafen, bitte! – die Zahlen vom November transparent machen.«
Mein Ressentiment speist sich gar nicht aus dem wenigen, was ich über Bettina Stark-Watzingers Politik oder Biographie weiß (obwohl da schon einiges passt wie Arsch auf Eimer: aufgewachsen im Frankfurter Speckgürtel, Job an der European Business School, Fan des Leistungsprinzips …). Womöglich würde mein Bild auch komplett zusammenbrechen, wenn ich sie einmal sprechen hörte. Vielleicht babbelt sie in breitestem Hessisch oder hat eine nervtötend leiernde Knödelstimme wie Robert Habeck. Nein, es ist allein ihr äußeres Erscheinungsbild, das solche Klischees in mir nährt: die Brille, die elegante Garderobe, der leicht unterkühlte Blick.
Überhaupt möchte ich meine »Beobachtung« nicht als Kritik verstanden wissen. Wir brauchen solche Menschen in der Regierung, damit wir, die Bürgerinnen und Bürger, unseren Platz nicht vergessen. Sollte Deutschland demnächst zur Monarchie zurückkehren, böte sich Bettina Stark-Watzinger als perfekte Kandidatin für das Staatsoberhaupt an. Dafür müssten wir nicht mal FDP wählen!
Ihr Torsten Gaitzsch
Verabschiedet sich ebenfalls und wünscht Ihnen gut informierte Tage:
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