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Out of the Box: Warum es okay ist, unordentlich zu denken

In diesem Blogbeitrag beleuchte ich, warum es okay ist, unordentlich zu denken und wie dies die Kreativität sogar fördert. Ich berichte von einer Klientin, stelle einige Querdenker vor und gebe eine Übung an die Hand, um einmal Out-of-The-Box zu denken.

In meiner Coaching-Praxis hatte ich heute mit einer Klientin zu tun, die stark von Ordnungsdenken geprägt ist. Sie musste als Kind stets alles perfekt halten, was zu Schwierigkeiten in ihrem späteren Leben geführt hat. Ich wollte ihr helfen, sich weiter von diesem Muster zu lösen und "out of the Box" zu denken.

Die stets ordentliche Kleidung, die tadellosen Schulhefte – alles musste adrett sein, damit das Äußere über das fehlende Innere hinwegtäuschen konnte. Doch diese rigiden Strukturen erdrücken ihre Kreativität und hindern sie daran, ihr volles Potenzial zu entfalten. Ich dachte, in dieser Situation könnte es hilfreich sein, ihr die Vorteile des "Out-of-the-Box"-Denkens näherzubringen.

Ich wählte die früheren, sauberen und ordentlich beschriebenen Schulhefte als Ausgangspunkt. Die Klientin beschrieb, dass es schier unmöglich war, einen Punkt falsch zu setzen, geschweige denn irgendetwas in das Heft zu malen.

Ich gab ihr ein Blatt Papier und einige bunte Stifte und bat sie, einen Gedanken, der es ihr erlaubte, dies jetzt loszulassen, auf dem Blatt zu notieren. Wenn sie zuvor Affirmationen notiert hatte, dann war dies stets sehr ordentlich und auf der Linie geschehen. So bat ich sie, große, bunte Buchstaben zu benutzen, die quer über das Blatt verteilt sein dürften. Außerdem bat ich sie zu Kritzeln so viel sie mochte und das Blatt mit konnte mit Smileys, Blumen oder anderen Ornamenten versehen werden.

Dann ließ ich sie einen Augenblick allein. Als ich wiederkam, hatte sie das Titelbild dieses Beitrags gemalt und verzierte es noch mit einigen Kleinigkeiten. Sie sah mich an und meinte lächelnd: „Out of the Box denken gefällt mir ziemlich gut!“

Die Fesseln der Ordnung lösen

Ordnung und Struktur sind wichtig. Keine Frage. Sie geben uns Sicherheit und helfen uns, den Überblick zu behalten. Doch zu viel des Guten kann natürlich auch hinderlich sein.

Rigides Ordnungsdenken kann die Kreativität blockieren. Denn wahre Kreativität entsteht oft aus Spontaneität, dem Mut zum Unkonventionellen und dem Loslassen von Perfektionismus.

Meine Klientin hat dies jetzt erkannt und versucht, sich von ihren starren Denkmustern zu lösen. Ihre Affirmationen "ich bin gerne unordentlich" und "es ist gut verrückt zu sein" sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Was bedeutet eigentlich "Out-of-the-Box"-Denken?

"Out-of-the-Box"-Denken wird oft auch als "Querdenken" oder "Unkonventionelles Denken" bezeichnet und beschreibt eine Denkweise, die sich von festgefahrenen Mustern und etablierten Normen löst, um neue Ideen und kreative Lösungen zu finden. Es geht darum, die eigene Komfortzone zu verlassen, neue Perspektiven einzunehmen und mit dem Ungewöhnlichen zu experimentieren.

Es geht vor allem darum, sich von konventionellen Denkmustern und starren Regeln zu lösen, um neue Perspektiven zu gewinnen und innovative Lösungen zu finden. Es bedeutet, die Komfortzone zu verlassen, auch mal Risiken einzugehen und mit dem Unkonventionellen zu experimentieren.

Doch: Was bedeutet es genau?

Einfach ausgedrückt: Es geht darum, anders zu denken, kreativ zu sein und neue Wege zu beschreiten, um Probleme zu lösen oder neue Ideen zu entwickeln.

Erlauben wir uns eine Vorstellungsübung: Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich in einer "Box", die Ihre gewohnten Denkweisen und Annahmen repräsentiert. "Out-of-the-Box"-Denken bedeutet, diese Box zu verlassen und die Welt aus anderen, neuen Blickwinkeln zu betrachten.

Genau wie das Pferd im Bild dieses Beitrags. Wird die Tür geöffnet, rennt das Pferd los auf die Wiese und hat plötzlich ungeahnte Möglichkeiten: einen Berg hinauflaufen, den Nachbarstall besuchen, in Ruhe grasen, andere Pferde suchen, den Stalljungen ärgern …

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Topic Schreiben & Übungen

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