Alles begann mit einem grünen Tagebuch
Ich weiß auch nicht mehr, wie es dazu kam, dass ich mich als junge Erwachsene dafür entschied, mit dem Tagebuchschreiben zu beginnen.
Aber ich erinnere mich noch daran, dass ich als Kind immer schon gerne Geschichten geschrieben habe. So habe ich z. B. gerne die Hanni und Nanni-Bücher gelesen und dann damit begonnen, eigene Internatsgeschichten zu schreiben.
Ich habe auch Gedichte geschrieben. Das begann so im 8. Schuljahr. Da hatte ich einen tollen Deutschlehrer. Er sagte eines Tages: „Ich habe euch Bilder mitgebracht. Sucht euch ein Bild aus und schreibt ein Gedicht zu diesem Bild.“ Das Bild, was ich mir aussuchte, war „Der arme Poet“ von Carl Spitzweg. Es machte mir einen riesengroßen Spaß, dieses Gedicht zu schreiben.
Als Nächstes schrieb ich ein Heft voller Gedichte, inspiriert von romantischen Dichtern und schenkte es meiner Mutter zum Geburtstag.
Und dann kam das Tagebuch. Es war ein olivgrünes Buch mit einem goldenen Schlüssel. In dieses Buch schrieb Begebenheiten aus dem Leben, verarbeitete mithilfe des Tagebuchs den Tod meiner Großeltern und auch das eine oder andere Gedicht fand seinen Platz in diesem Tagebuch.
Jahre später kam das Berufsleben und ich vergaß das Tagebuch erst einmal. Bis ich mir eines Tages wieder ein Buch kaufte und mich dafür entschied, das Tagebuchschreiben wieder aufzunehmen. Es half mir in einer sehr großen Krise und es half mir damals auch, einen ganz wichtigen Schritt in meinem Leben zu gehen. Darüber werde ich später in einem anderen Beitrag mehr berichten.
In den Jahren, in denen ich jetzt schon Tagebuch schreibe, entdeckte ich, dass das Tagebuch so viel mehr kann, als nur ein Ort für Erzählungen über die schönen und weniger schönen Begebenheiten des Lebens zu sein. Ich kann ihm alles mitteilen. Es verurteilt mich nicht. Es ist neutral und erlaubt mir, mich mitzuteilen. Und es hat Geduld mit mir. Ich kann schön schreiben, muss es aber nicht. Ich kann darin zeichnen, Wut ausdrücken, Trauer oder das höchste Glück. Und am Ende fühle ich mich immer ein Stück weit erleichtert.
Seit vielen Jahren schon nutze ich das Tagebuch sehr gerne …
für meine Träume: Ich schreibe auf, was ich nachts träume.
für meine Ziele, um besser dranzubleiben und sie zu verwirklichen.
um meine Erfolge aufzuschreiben.
für spezielle Themen, wie z. B. als Dankbarkeitstagebuch.
für meine Ideen, um sie festzuhalten.
Bei „Schreiben mit Herz und Seele“ soll es u. a. auch darum gehen, wofür du dein Tagebuch nutzen kannst. Du wirst aber so nach und nach auch kreative Schreibübungen bekommen, die das befreien, was in dir steckt, deine Talente, deine innere Weisheit, deine Ideen und vielleicht sogar ein Buch. Denn in dir steckt sicher mehr Kreativität, als du jetzt vielleicht denkst. Bist du bereit dazu, dich auf die Reise zu deiner einzigartigen Kreativität zu machen?
Mein Tipp für diesen Monat: „Dein Ideenpool“
Nimm dir wenigstens einmal in der Woche Zeit für eine Ideenstunde. Setze dich hin und nimm dein Tagebuch oder ein Heft, was du vielleicht sowieso immer bei dir hast und schreibe deine Ideen hinein.
Vielleicht hast du ja auch gerade ein bestimmtes Projekt oder Thema, für welches du Ideen brauchst. Dann fokussiere dich vor der Meditation auf dieses Thema und frage innerlich nach Ideen speziell dafür.
Vielleicht magst du dir Meditationsmusik anmachen und eine Kerze und kurz nach innen schauen. Stell dir vor, du machst eine Fantasiereise zu dem Ort, wo deine Ideen im Inneren abgespeichert sind.
Das können Ideen für ein Business sein, für Lebenssituationen, die du ändern möchtest oder für ein Hobby.
Nach der kurzen Meditation schreibst du deine Ideen in dein Tagebuch, ohne sie zu bewerten.
Irgendwann hast du dann einen Ideenpool, aus dem du jederzeit schöpfen kannst.
Ich wünsche dir viel Freude mit dieser Übung!
Deine Anne-Kerstin Busch