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Galerie oder Taverne?

Seit mehr als zehn Jahren überrascht die nach einem Seemannsknoten benannte Affenfaust Galerie in der Paul-Roosen-Straße immer wieder mit außergewöhnlichen Ausstellungen. Zu den Eröffnungspartys sammeln sich oft mehrere hundert Fans zeitgenössischer Kunst rund um die ehemalige Supermarktfiliale tief im Nordwesten St. Paulis.

Nun sorgt die private Galerie erneut für Aufsehen, erstrahlen die Außenwände doch seit einigen Tagen in einer für diese Gegend ungewohnt hellen weißen Farbe. Ist dort etwa eine griechische Taverne eingezogen? Diese Frage ist berechtigt und gewollt. Denn die neue Ausstellung „Mistaken Indentities“ möchte festgefahrene Vorstellungen infrage stellen.

Bekannte Beispiele wie die von einem Hausmeister entsorgte Fettecke von Joseph Beuys oder eine lange als Türstopper genutzte Vase, die später für 1,3 Millionen Dollar versteigert wurde, gibt es genügend. Deshalb finden sich auch in der Affenfaust Galerie einige Vasen unterschiedlicher Künstler – noch übrigens zu erschwinglichen Preisen. Und auch ein Kickertisch ist nicht das, was er scheint.

Wer sich auf den Perspektivwechsel einlässt, verlässt die Galerie womöglich angetrunken. Denn die griechische Marke Metaxa ist hier mit einer Bar vertreten. Nicht nur als Bestandteil einer Gyros-Soße möchte man wahrgenommen werden, sondern als hochwertiger Traubenbrand. Nach einigen Drinks wie „Not for cooking“, „Greek Spritz“ und „Metaxa Sour“ bleiben dann auch keine Zweifel mehr an der wahren Identität dieser Spirituose.

Die Kunsttaverne hat noch bis zum kommenden Sonntag geöffnet (Abre numa nova janela).

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