Bissige Biber?!

Ist was dran an den Schauermärchen? Hier klären wir das!

Mit diesen Infos kannst du die mögliche Gefahr besser einschätzen. Wissen hilft uns richtig zu reagieren. So können wir die Natur sorglos erleben und genießen!

Der Biber wird froh darüber sein, seine Kinder stressfrei und ohne Störung großziehen zu können.

Im Sommer haben die Bibereltern Nachwuchs. In dieser Zeit verteidigen Biber ihr Revier sehr vehement, um ihre Babys zu schützen. Dabei können sie mit ihren scharfen Zähnen zubeißen. Wie du dich vor ungangenehmen Begegnungen schützt, fasse ich hier zusammen.

🦫 Die Biber verteidigen nur zur Setzzeit ihr Revier auch gegen Menschen, ihre Hunde und andere Lebewesen, die ihr Gewässer besuchen. Auch badende Reiter*innen und ihre Pferde seien da mitgedacht, sowie Hunde, die bloß ein paar Schlückchen Wasser vom Ufer aus trinken. In hoch frequentierten Gebieten (Stadt) kommt es eher zu Vorfällen als in ruhigen Gebieten, wo Wildtiere dem Menschen leichter aus dem Weg gehen können.

🦫 Die Jungtiere werden 2-3 Monate gesäugt, also noch bis etwa einschließlich September. Beide Biber-Eltern kümmern sich um ihren Nachwuchs.

🦫 Die Biberbabys verlassen demnächst den Bau und sind ab Dämmerung mit ihren Eltern im Wasser unterwegs. Auch dann könnten die Elterntiere sehr verteidigend reagieren

🦫 Ein Biber fackelt nicht lange, bevor er beißt

🦫 Er kann knurren, fauchen, zischen. Vielleicht hat man Glück und er warnt früh genug

🦫 Im 100m-Radius um die Biberburgen ist besondere Vorsicht geboten.

🦫 Die Biberburgen sind oft nicht gut erkennbar, weil die Tiere nicht wie im Bilderbuch grundsätzlich Äste auftürmen, sondern sich ins Erdreich graben.

🦫 Eine Biberfamilie kann 2-3 Biberburgen haben, diese werden im Wechsel bewohnt, manche dienen nur als "Futterhäuschen" oder Rückzugsort bei Gefahr

🦫 Immer gut schauen, ob sich ein Tier in der Nähe befindet, wenn man ins/ans Wasser geht

🦫 Hilft leider nicht immer, weil die Tiere sich auch tauchend nähern können. Schwimmende Biber sieht man nicht gut, vor allem in der Dämmerung nicht, weil nur ihr Kopf zum Teil aus dem Wasser schaut.

🦫 Nehme deinen Hund an die Leine und beaufsichtige in am Wasser.

🦫 Biberberater*innen bitten darum, dass wir andere Menschen über das Thema informieren.

🦫 Biberberater*innen in deiner Nähe und ihre Kontaktdaten findest du via Suchmaschine. Sie sind für deine Fragen da!

Wie erkenne ich den Biber?

Die großen Säugetiere sehen dem Nutria und den Bisamratten sehr ähnlich. Die markantesten Unterschiede sind die Schnurrhaare, Schwanz, Schwimmstil und Körpergröße.

Nutria stammen aus Südamerika

• Beim Nutria sind die Schnurrhaare weiß, auch die Schnauze hat weißes Fell

• Der Schwanz des Nutria ist rundlich und (wenig) behaart

• Ein ausgewachsenes Tier ist etwa 60 cm groß

• Schwimmstil: Kopf schaut ganz aus dem Wasser heraus, Körper bis zum Schwanz sichtbar

Eisengehärtete, orange Zähne haben Biber und Nutrias ebenfalls

Der Schwanz des Nutria ist rund und läuft spitz zu

Bisamratten stammen aus Nordamerika

• Sie sind mit etwa 35 cm Körperlänge halb so klein wie ein Nutria und dreimal kleiner als ein stattlicher Biber

• ihr Kopf läuft zur Schnauze hin spitzer zu

• die Schnurrhaare sind schwarz

• der Schwanz ist rundlich, seitlich abgeflacht und geschuppt

• das Fell ist glänzend kastanienbraun

• die Körperoberseite ist dunkler gefärbt

• Schwimmstil: pendelnd

Bisamratten sind leicht mit jungen Bibern verwechselbar

Biber sind in Europa heimisch

• sie wachsen ihr Leben lang und werden bis zu 130 cm groß

• Schnurrhaare sind schwarz, die Schnauze ist braun gefärbt wie der Rest des Fells

• ihr Schwanz ist abgeflacht, schwarz und ledrig beschuppt

• bei Gefahr klatschen sie mit dem Schwanz aufs Wasser

• Schwimmstil: lautlos gleitend, beinahe nur nur die Oberseite des Kopfes ist zu sehen

Dass Biber ihr Leben lang weiter wachsen, ist eine Besonderheit unter den Säugetieren. Sie werden durchschnittlich 8 Jahre alt, höchstens etwa 20 Jahre.

Biber sind meist dämmerungsaktiv und schwimmend quasi nicht zu sehen. Ihr Schwimmstil macht es möglich.

Jetzt hast du einen guten Überblick über die Tierarten, die bei uns im Wasser anzutreffen sind. Eigentlich sind alle drei Arten dämmerungs- und nachtaktiv. Aber auch tagsüber sind sie zu beobachten.

Normalerweise sind Biber sehr friedliebend und weichen uns eher aus. In ländlichen Gebieten wirst du vermutlich keine Probleme mit bissigen Bibern haben. In städtischen Gebieten, die von Menschen und ihren Haustieren stark besucht sind, können sich die Tiere natürlich stärker gestört fühlen.

Mit diesem Wissen und der entsprechenden Rücksichtsnahme sind wir sicher in der Natur unterwegs und die Biber können in der sensiblen Jungtierzeit durchatmen.

Viel Spaß in der NaHtur wünscht dir

Sabrina

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