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Die Rolle des Eichelhähers bei Waldumbau und Klimakrise

Die Eiche ist ein Lebensraum für etwa 1000 verschiedene Tierarten, die von und auf ihr leben. Dazu gehört auch der Eichelhäher. Er versteckt Eicheln als Wintervorrat im Boden.

Der Eichelhäher kann bis zu 12 Eicheln auf einmal in seinem Kehlsack sammeln, um sie dann im Boden zu verstecken.

Passen 12 Eicheln in deine Hand?

Wie das Eichhörnchen vergisst der Eichelhäher viele seiner unzähligen Verstecke (bis zu 5000 Eicheln in der Sammelsaison von August bis Frühjahr). Der Eichelhäher pflanzt dadurch pro Saison bis zu 3000 Eichen.

Wenn es um den Umbau von Fichtenplantagen in gesunde (Forst)Wälder geht, sind wir mit der Hilfe des Eichelhähers gut beraten. Durch seine Art, Saatgut zu verteilen, können aus den vergessenen Eicheln kräftige Bäumchen heranwachsen. Das bringt auch im Siedlungsbereich große Vorteile.

Bäume, die am Standort aus dem Samen gekeimt sind, haben intakte Wurzeln im Gegensatz zu Baumschulware

Stadtbäume gehen aufgrund von Hitze- und Dürreperioden schneller ein und müssen erstetzt werden. Dies geschieht durch Baumschulware, die den Städten teuer zu stehen kommt. Diese Bäume haben keinen intakten Wurzelballen mehr und müssen schon alleine deshalb während ihrer ersten Jahre am neuen Standort betreut werden. Sie sind also nicht nur in der Anschaffung teuer, sondern vor allem im Unterhalt.

Eichen haben tiefreichende Pfahlwurzeln und sind somit an trockene, sandige Böden bestens angepasst. Wie du siehst, ist die Wurzel dieser kleinen Eiche trotz meines vorsichtigen Ausgrabeversuchs unten abgerissen.

In den Forsten, die bis dato zumeist aus Fichtenplantagen bestehen, ist vom “Waldsterben” die Rede. Diese Monokulturen werden nun zwanghaft kahlgeschlagen, da durch die menschengemachte Erderwärmung der Borkenkäferbefall überhand genommen hat. Zusätzlich sind Fichten in Deutschland nicht heimisch, sie sind an kältere und feuchtere Bedingungen angepasst. Nun baut die Forstwirtschaft in Hau-Ruck-Aktionen die Wälder um:

Kahlschläge verhindern jedoch einen nachhaltigen, gesunden Waldumbau

Mit gesund meine ich, dass die Waldumbau-Phase so naturnah wie möglich abläuft, sodass sich eine größtmögliche Flora und Fauna existieren und ansiedeln kann. Wir müssen bedenken, dass dies einige Jahrzehnte in Anspruch nimmt. Diese dürfen wir nicht vertrödeln, indem wir auf ein Wunsch-Ergebnis warten sondern müssen den Umbau so gestalten, dass es für das Ökosystem an sich so vorteilhaft wie möglich ist.

Wie kann der (zukünftige) Wald seine Ökosystemleistungen behalten und aufrecht erhalten?

Ein Kahlschlag lässt kein Totholz übrig, die Sonne brennt auf den Boden, der Boden kann erodieren, die Humusschicht geht verloren. Das sind weder gute Lebensbedingungen für den Bäume pflanzenden Eichelhäher, noch für unzählige Insekten, Mikroorganismen und bestimmte Spezies, die wir uns in Wäldern wünschen (bestimmte Fledermausarten, seltene Käferarten, Schwarzspechte, bestimmte Moose und Flechten…). Zurecht, da diese Hinweise auf ein intaktes Ökosystem darstellen.

Die Natur muss mitspielen dürfen

Es ist klar, dass der Mensch mitwirken will und teilweise auch muss, sofern er denn wieder Holz ernten möchte. Einerseits müssen wir unbedingt den Holzverbrauch drosseln, da das Wachstum der Bäume aktuell nicht den immernoch steigenden Bedarf decken kann. Außerdem müssen Waldbewirtschaftende der Natur die Aufgabe zuweisen, ihre Arbeit erledigen zu dürfen, statt über sie bestimmen zu wollen. Beispiele dafür:

  • Eine bestimmte Menge Totholz liegen und stehen lassen

  • Dafür sorgen, dass Spezialisten weiterhin Lebensraum finden

  • Biodiversität und Habitatverbindungen mitdenken

  • von der Pflanzung invasiver Baumarten absehen

  • Fokus auf heimische Laub- und Nadelbaumarten

  • Pionierbaumarten Raum geben

  • Über Mensch/Generationen-Zeiträume hinausdenken

  • Waldnutzung ändern, um (temporär) nicht auf Holznutzung angewiesen zu sein

  • Schutzzonen einrichten

Hunderte Lebewesen sind speziell von Eichen abhängig

Drei Eichenarten kommen natürlicherweise in Mitteleuropa vor. Seit jahrtausenden werden sie zudem eigens gepflanzt, um das Holz zu nutzen. Auch als Huteeichen hatten die Eichen lange eine große Bedeutung. Daher lässt sich nur schwer herausfinden, inwiefern die Eichen die natürlichen (Ur)wälder in Deutschland prägen würden, zumal die Fläche unserer Urwälder leider nur bei 1% liegt, die anderen 99% sind bewirtschaftete Wälder. Vereinfacht kann man sagen, dass in Urwäldern Buchen dominieren, dicht gefolgt von der Eiche.

Baumarten intakter Wälder

36% der Wälder in Deutschland gelten als naturnah. Je nach Standort des Waldes herrschen in einem naturnahen Wald andere Baumarten vor. Es macht einen Unterschied, ob wir uns dabei am Rand eines Moorgebiets oder auf sandigem Terrain befinden, denn je nach Bodenbeschaffenheit und Lokalklima gedeihen bestimmte Baumarten. Dann muss man noch herausfinden, ob, wie und wie lange der jeweilige Wald bewirtschaftet wird oder wurde. Dazu muss man einige Seiten in den Geschichtsbüchern zurückblättern! In den seltesten Fällen lässt sich für eine Region bestimmen, wie ein Urwald jeweils aussehen würde. Erschwerend hinzu kommt, dass selbst in Naturschutzgebieten geholzt werden kann. In den Baum-Steckbriefen, die ich unter der Kategorie “Jahresprojekt Bäume” anlege, beschreibe ich Baumarten, die in unseren Wäldern vorkommen.

Neophyten

Während die staatlichen Forste die ehemaligen Fichtenplantagen nun verstärkt auf Mischwald setzen, empören sich Naturschützer*innen zurecht über die Art der Bepflanzung. Viele Forste setzen beim Waldumbau neben heimischen Baumarten auch auf die Rot-Eiche (östliches Nordamerika) und auf die Douglasie (westliches Nordamerika). Dies hat viele gute Gründe, aber auch einige Nachteile, die heiß diskutiert werden. Es bleibt spannend…

Die Rot-Eiche wurde in manchen Ländern bereits als invasiv eingestuft

Chancen für die Wälder

Die Chancen für die naturnahe und naturgerechte Waldnutzung liegt bei 48%, denn diese Menge an Waldfläche liegt in privater Hand! Es bringt also nur zur Hälfte etwas, wenn wir unsere Forderungen an Stadt, Staat und Bund richten. Unbedingt müssen Privatwaldbesitzende angesprochen werden, wenn es darum geht, die Wälder gesund zu erhalten und in einem naturgerechten Maß zu nutzen.

Kostenlos, aber nicht umsonst

Hier kommt wieder der Eichelhäher ins Spiel, der mit seiner nützlichen und kostenlosen Ökosystemdienstleistung “Bäume pflanzen” unbedingt eine Lobby braucht. Tatsächlich darf er in Bayern bejagt werden. Es ist also an der Zeit, dass wir seine Geschichten erzählen.

Siehst du nun den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr? Geht mir genauso. Vielleicht hilft ein Spaziergang durch den Wald, dass entspannt :-)

Viel Spaß in der NaHtur!

Sabrina

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Quellen:

https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2022/04/wunderwelt-wald-13-ueberraschende-fakten-ueber-waelder-in-deutschland (Abre numa nova janela)

wikipedia.de (Abre numa nova janela)

https://www.bfn.de/daten-und-fakten/waldformen-deutschland (Abre numa nova janela)

Eichelhäher-Foto: pixabay.de (Abre numa nova janela)

https://www.waldhilfe.de/wem-gehoert-der-wald-ueber-waldeigentuemer-in-deutschland/ (Abre numa nova janela)

Tópico Bäume

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