Durch das Schreiben sich selbst erfahren

(Abre numa nova janela)

Bild: Rezension meines Buches “Durch Schreiben ins Sein” vom 13.04.2021 durch “Lebensweggeschichten” - Link zur Rezensentin im obigen Bild - Danke, liebe Heidi!

Es folgt ein Textauszug aus dem Buch © Gudrun Anders

Bist du auf dem richtigen Weg?

Wenn Du dieses Buch in Händen hältst, dann bist Du wahrscheinlich auf der Suche. Vielleicht auf der Suche nach dir selbst, nach Entspannung, mehr Ruhe im Leben oder auch der Erleuchtung. Vielleicht möchtest du einen Konflikt lösen oder dich selbst wieder spüren lernen.

All das ist völlig normal. Es betrifft jeden Menschen in der einen oder anderen Weise – früher oder später. Unser Leben hält so viele Ablenkungen, Ideen, Wünsche und Träume und so unendliche viele Möglichkeiten bereit, das wir dabei manchmal uns selbst vergessen, obwohl genau das eigentlich völlig unmöglich ist, denn wir sind ja jede Millisekunde unseres Lebens nur und ausschließlich mit uns selbst verbunden. Manchmal scheint das Leben ein Paradoxon zu sein, das uns zweifeln, hoffen und sehnen lässt und uns in scheinbar immer wieder neue Konflikte bringt.

Die Frage, die sich vielen Menschen oft stellt, ist, ob man noch auf dem richtigen Weg ist. Oder wir fragen uns, ob wir richtig gehandelt haben. Manche wollen sich verbessern, andere ein Biest oder Verbrecher werden, um sich für erlittenes Unrecht zu rächen. Manche wollen mehr Geld, andere mehr Glück im Leben oder einen neuen Job.

Gefühle spielen verrückt, scheinen uns vom inneren Frieden wegzuziehen wie ein überdimensionales Gummiband, das auch mal bis zum Zerreißen gespannt sein kann. Der Kopf kommt aus seinem immerwährenden Hamsterrad nicht mehr raus und man gewinnt den Eindruck, dass dieser Hamster in der Energiegewinnung vielleicht doch viel besser aufgehoben wäre. Und hier und da zwackt es dann mal am Körper und die Idee schleicht sich ein, dass das ja etwas mit unserem angespannten Allgemeinzustand zusammenhängen könne.

ALLES IST MENSCHLICH.

Wir sind Menschen, wir haben unseren eigenen Willen, wir haben Vorlieben, Defizite und Unvollkommenheiten. Und das ist auch gut so. Wir haben Herz und Bauch und den Kopf noch dazu. Und so manches Mal kommen die ziemlich durcheinander. Ohne dass wir das wollen. Manchmal sind wir ohne Impulse oder Antrieb, ein anderes Mal haben wir zu viel davon. Kein Menschenleben verläuft immer nur gradlinig – es geht auf und ab. Mal gut, mal schlecht, und manchmal auch neutral.

Dabei können sehr unterschiedliche Dinge passieren. Mal achtet man zu viel auf die Gedanken, dann wieder ist das Herz zu groß oder die Emotionen zu mächtig. Das macht gar nichts, denn ein Mensch braucht Kopf, Herz und Emotionen gleichermaßen. Wir sind an diesem Punkt wie Jongleure, die die Bälle gleichmäßig in der Luft halten wollen. Mal gelingt’s – und mal fällt ein Ball herunter und muss dann entsprechende Beachtung finden.

Dabei können diese völlig natürlichen Prozesse bewusst oder unbewusst ablaufen. Wir können sie als positiv oder negativ erleben, als wunderschön oder als sehr störend. Es ist der innere Gradmesser, der Ängste oder Depressionen entwickelt oder in der Liebe schwelgt, etwas zurückhält oder offen ist, blockiert ist oder kreativ im Flow.

Die Übungen in diesem Selbsthilfebuch sind nur allein für dich bestimmt. Natürlich kannst du die Ideen aber auch mit der Freundin, dem Lebenspartner, deinem Therapeuten oder mit mir besprechen, wenn du magst. Sehr oft ist das ganz hilfreich, denn andere Menschen haben auch andere Ideen zum Niedergeschriebenen und können damit neue, frische Impulse setzen.

Wenn du den Schreibprozess allein durchführst, darfst du dir erlauben, zu fühlen. Gefühle sind nicht schlecht oder gut. Gefühle sind einfach da. Nur unsere Bewertung macht sie schlecht.

Liebe ist eben meistens angenehm zu fühlen, Ängste an der Oberfläche des Seins möchte meistens keiner haben, es fühlt sich einfach nicht gut an, in einer Angst stecken zu bleiben. Aber auch Angst ist einfach da. Es sind größtenteils blockierende Gedanken und Gefühle, die wir nicht loslassen oder ändern können, die sich in Angstgefühlen niederschlagen.

Genauso sind Wut und Trauer einfach da. Es sind Gefühle, die stärker oder schwächer werden, in jedem Fall aber veränderbar sind.

So kann es sein, dass während des Schreibens Gefühle auftauchen. Lass sie da sein und schreib‘ einfach weiter. Wenn du gar nicht mit Gefühlen klar kommst, dann sprich bitte zuvor mit deinem Helfer oder Berater, damit jemand erreichbar ist, wenn du jemanden zum Reden brauchst.

Der Weg durch die Schichten all unserer Gefühle ist der Weg zum reinen SEIN. Dieses SEIN ist immer und alle Zeit in uns vorhanden. Es ist der innere Ruhepunkt. Manche nennen es Bewusstsein oder Lebensenergie. Das SEIN ist jederzeit spürbar, wenn wir spüren wollen. Wenn wir es uns erlauben, in diesem neutralen Punkt zu verweilen, was in der Regel nicht lange vorhält, aber bewusst und fokussiert angestrebt werden kann. Sei es in der Meditation, beim intensiven Sport, bei Entspannungsübungen oder beim Yoga. Oder natürlich beim Schreiben, wenn wir uns schriftlich mit Konfliktpunkten auseinandergesetzt haben und plötzlich eine intensive und angenehme Stille über uns hereinbricht.

Wir können es beim Schreiben erleben: Einfach da sein, Gefühle erleben dürfen, Gedanken einfach beobachten. Gedanken ziehen beim Schreiben einfach vorbei wie die Wolken am Himmel an einem windigen Tag. Sie werden aufgeschrieben und können später angeschaut und erinnert – und damit verändert – werden.

Die Gedanken, die hartnäckig verweilen wollen, schau‘ dir genauer an. Da konnten sich wiederkehrende Muster verstecken. Das sind Gedanken, die immer und immer wieder auftauchen, manchmal wie der Wolf im Schafspelz, der erneut auf sich aufmerksam machen muss, um beachtet zu werden.

Während des Schreibens bewegen wir uns stetig auf den Ringen der Zielscheibe und können vieles ausdrücken. Beim Schreiben können wir lachen und auch weinen – beides ist in Ordnung. Je weiter wir in die Tiefe dringen, desto näher sind wir dem Kern, dem Punkt des Seins, an dem alles wieder entspannt ist und immer neutraler wird. Die unruhigen Bewegungen des Lebens lassen hier nach, die Emotionen können zur Ruhe kommen, der Gedankenkreislauf kommt nahezu zum Stillstand. Zumindest für einen Moment.

Hier darf alles da sein. Wahrgenommen werden. Hier ist Echtheit und Authentizität, Aufrichtigkeit und Unverfälschtheit zu finden. Das Wollen und Sollen lassen nach und die Akzeptanz des Momentes ist da.

Es gibt hier die Erkenntnis zu entdecken, dass alles gut ist, so wie es gerade ist. Ich hoffe sehr, dass du diesen Moment erleben kannst, wenn du dir die Last von der Seele geschrieben hast.

Alle Gefühle sind rein, die dir helfen, dich zu sammeln und zu erheben; unrein ist das Gefühl, das nur eine Seite deines Wesens ergreift und dich dadurch verzerrt.
Rainer Maria Rilke

Informationen zum Buch

Ein ganz persönliches Arbeitsbuch zum Selbst-Coaching, dass dich in 12 Schritten auf den Weg zu dir selbst bringt.

„Durch Schreiben ins Sein“ – Ich gebe euch in diesem Arbeitsbuch meine Lieblingsübungen zum kreativen Schreiben weiter sowie informative Artikel darüber, wie man Konflikte bewältigt und das eigene Leben verbessert. Mit den hier enthaltenen Übungen werdet ihr kreativ, könnt Einsteigen in das schreibende Selbst-Coaching und wieder in den Flow kommen.

Durch Schreiben ins Sein

Ein ganz persönliches Arbeitsbuch zum Selbst-Coaching | Gudrun Anders

Ringbindung | DIN A4 hoch | 184 Seiten | farbig bebildert

E-Book nur als pdf-Datei über Xinxii oder meinen Shop

ISBN: 978-3-754106-05-1 | Erscheinungsdatum: 09.04.2021 | Verkaufspreis Printbuch:29,90 €

Rückseitentext

Die einfachsten Dinge sind manchmal die wirksamsten … Das zumindest ist beim kreativen und therapeutischen Schreiben der Fall, denn durch "einfach schreiben" kann man sich selbst am besten auf die Spur kommen. Schreiben bringt uns ins "wahre Sein" zurück, denn es ist erwiesen, dass es dabei hilft, emotional oder psychisch belastende Erfahrungen zu verarbeiten.

Schreibend kann man sich selbst erfahren, sich Gedanken bewusst machen und Gefühle niederschreiben, die man sonst nicht ausgedrückt hätte. Schreiben erweitert nicht nur die Perspektive, sondern kann uns auch helfen, diese zu wechseln. Kreatives Schreiben hilft uns, Ordnung in unser Gedanken-Chaos zu bringen und negative Gedankengänge bewusst zu verändern.

Damit sind nicht nur Einsichten in den Lauf des Lebens verbunden, sondern auch eine Hilfestellung bei Entscheidungen oder in Konfliktsituationen. Schreibend können wir uns unsere Werte bewusster machen, unsere Träume, aber auch die Vergangenheit aufarbeiten helfen oder den Sinn unseres Lebens entdecken.

Schreibend ist alles möglich: Auf Papier niedergeschrieben können wir unsere Sorgen und Wünsche verbalisieren und Lösungen und fantastische Welten erschaffen, die uns motivieren und wieder mit Mut voran gehen lassen. Und was geschrieben steht, kann etwas später auch in der Realität erscheinen.

Die 12 Übungseinheiten in diesem Buch sind seit vielen Jahren die Lieblingsübungen der Autorin und können mit ein wenig Übung immer wieder zur Lösung in inneren Konfliktsituationen herangezogen werden. Diese schriftliche Auseinandersetzung ist förderlich für die Introspektionsfähigkeit, stärkt das Selbstwertgefühl und fördert daher die seelische Gesundheit des Schreibers.

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