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Die Äußeren Hebriden: Hier ist Europa zu Ende

• Wandern • Naturbeobachtung • 

Auf den Äußeren Hebriden gibt es unberührte Natur, einsame Strände und viele Märchen und Sagen. Übrigens: Manche Erzählungen sind wahr.

Über 280 Kilometer erstrecken sich die Äußeren Hebriden im Atlantischen Ozean vom Butt of Lewis im Norden bis zum Barra Head im Süden. Rund 28.000 Menschen leben auf der Inselkette, die meisten davon (rund 9000 Bewohner) in der Hauptstadt Stornoway auf Lewis. Barra gehört neben Lewis, Harris sowie South und North Uist zu den bevölkerungsreichsten Inseln. Die Menschen leben vom Tourismus und der Fischerei, und zu den Hobbys der Bewohner gehören Viehauktionen, die nicht nur gut fürs Geschäft sind, sondern auch eine gute Gelegenheit, Neuigkeiten auszutauschen.

Wer sich für einen Besuch auf den Äußeren Hebriden entscheidet, der wählt unberührte Natur und einsame Strände und bekommt außerdem einen Eindruck von dem Leben der Bewohner, das von Abgeschiedenheit und dem Kampf gegen die Elemente bestimmt wird. In der Vergangenheit haben die Wikinger und die schottischen Clans deutliche Spuren hinterlassen. Die Sprache der Inseln ist Gälisch und ein wichtiger Teil der Kultur sind Sagen und Märchen.

Die Geschichten handeln von Seemonstern, Männern mit Seehundköpfen und Meerjungfrauen (gälisch: Maighdean mhara). Oder sie berichten von den Clans, die die Inseln einst beherrschten. Der Stammsitz des Clans Macneil auf der Insel Barra beispielsweise ist Kisimul Castle, die bedeutendste mittelalterliche Burg der Western Isles. Rund 5000 Besucher lassen sich jährlich zu dem Fels übersetzen, auf dem Kisimul gebaut wurde.

Weil die Burg aber, wie sich leicht vermuten lässt, für den Familienclan schwierig zu unterhalten ist, liegt die Verantwortung für das Gebäude seit einigen Jahren bei der Denkmalschutzbehörde Historic Scotland. Ian Roderick Macneil of Barra, seines Zeichen des 46. Clan-Chef der Macneil,unterzeichnete dazu vor einiger Zeit einen Pachtvertrag über 999 (!) Jahre. Als Gegenleistung erhält der Clan-Chef pro Jahr eine Flasche Single Malt Whisky aus der Destillerie Talisker. Derzeit wird Kisimul umfangreich saniert. Die Bauarbeiten sollen Ende 2015 abgeschlossen sein.

Wie man ein Schloss gegen ein paar Flaschen Whisky tauscht, ist nur eine der Geschichten, die auf den Western Isles erzählt werden. Weitaus bekannter ist die Story vom Frachtschiff SS Politician, die im Jahr 1941 vor der Küste der Insel Eriskay mit 24 000 Flaschen Whisky an Bord sank. Man kann sich ungefähr vorstellen, was damals auf Eriskay los war… . Noch heute tauchen einige dieser Whiskyflaschen bei Auktionen auf. Sie werden dann für viel Geld verkauft.

Info

Die Reederei Caledonian MacBrayne bietet diverse Fährverbindungen zwischen dem Festland und den Inseln sowie auch zwischen den Inseln selbst.

Vor allem die Strände Luskentyre Beach und Seilebost Beach auf der Insel Harris sind berühmt. Allerdings eignen sich die Hebriden wegen des rauhen Klimas und der kalten Wassertemperatur nicht für einen Strandurlaub wie man ihn in Südeuropa kennt.

Auf der Insel Barra ist der Sandstrand so fest, dass Flugzeuge darauf landen können. Die Fluglinie Loganair bietet Flüge nach Barra an. Der Flugplan richtet sich nach den Gezeiten. 

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