Berlin, Prenzlauer Berg
Die Oderberger vor drei Jahren wieder zu betreten war ein Schock.
So hell und vor allem so farbenfroh war sie geworden. Ich kannte sie nur grau in allen Schattierungen. Über zwanzig Jahre hatte ich den Stadtbezirk, in dem ich zu DDR-Zeiten aufgewachsen war, nicht mehr aufgesucht. Ich war zum Studium nach Frankfurt am Main gezogen und blieb dort hängen. Wenn ich nach Berlin zurückkehrte, verbrachte ich die Zeit im Westteil, wo Freunde lebten, die ich kurz nach der Wiedervereinigung der Stadt kennengelernt hatte und die meine Zweitfamilie wurden. Von meinen alten DDR-Freunden und Bekannten von früher wohnte fast keiner mehr im Prenzlauer Berg, die meisten waren eins weiter nach Pankow geflüchtet, wo ich zur Oberschule gegangen war. Es gab niemanden mehr zu besuchen für mich im alten Viertel, den nun alle „Kiez“ nannten und „Prenzlberg“.
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